Tichys Einblick
Klimawandel, auch wenn er nicht Ursache ist

„Diesmal brennt es anders“ – das Elend der deutschen Buschfeuer-Berichterstattung

Es ist schlimm wie nie, und es liegt am Klima – Kommentare bestimmen die Meldungen aus Australien. Fakten weniger. Je weiter weg ein Schauplatz, desto weniger zählen nüchterne Nachrichten.

Getty Images

In die Berichte und Kommentare zu den australischen Buschfeuern mischt sich in Deutschland ein unüberhörbarer Triumph. Hier ist er, der Klimawandel: in der Hölle riesiger Brände in einem heißen Sommer, in dem in Melbourne der Straßenbelag schmilzt.

„Diesmal brennt es anders“, teilt die ZEIT ihren Lesern mit, von denen einige wissen dürften, dass ausgedehnte Buschbrände in Australien fast jedes Jahr auftreten.

Die ZEIT verfügt zwar – wie auch alle anderen Medien, twitternde Politiker und Aktivisten – über keinen Beleg, dass es eine Kausalität zwischen der Klimaerwärmung seit 1860 und den großen Buschbränden seit September 2019 gibt. Deshalb kleidet sie die Insinuation teils in Behauptungen, teils in Frageform:

„Viele Menschen in Australien – einem Land, dessen führende Politikerinnen und Politiker den Klimawandel gern als Erfindung von Großstadthipstern, Baumfreunden oder Vogelschützerinnen darstellen – hinterfragen nun erstmals öffentlich den offiziellen Regierungskurs. Was, wenn die Dürren, Fluten, Hitzewellen und Stürme in Australien tatsächlich dauerhaft immer extremer werden sollten, wie es Klimaforscherinnen und -forscher vorhersagen? Was, wenn die Folgen der durch den Menschen verursachten rasanten Veränderung des globalen Klimas längst im Hier und Jetzt spürbar sind – im brennenden Eukalyptuswald vor der Haustür?“

Die Behauptung, „führende Politikerinnen und Politiker“ in Australien täten den Klimawandel als Erfindung ab, hinterlegt die Zeit zwar mit einem Link. Der führt allerdings zu keinem Beleg, sondern nur zu „12 Sätzen, mit denen wir uns nicht mehr belügen dürfen“, es geht darin um Mahnungen wie die, Biokost zu kaufen und Jutebeutel zu tragen sei nicht genug.

Es gibt tatsächlich eine Bemerkung eines australischen Politikers – Vize-Premier Michael McCormack – über „enlightened and woke capital city greens“. Aber der Zusammenhang ist etwas anders, McCormack betrachtet den Klimawandel nicht als „Erfindung“, er wehrt sich nur gegen die politische Ausschlachtung durch Klimaaktivisten, kurz, es verhält sich alles etwas anders. Alles ein bisschen anders – das könnte, sehr freundlich formuliert, als große Überschrift über den meisten Brandberichten deutscher Medien aus dem australischen Busch stehen. Bei fast jedem Artikel und jedem Kommentar geht es kaum um Details und weniger um die Verluste an Leben und Gütern als um den Refrain: Es ist der Klimawandel, es handelt sich um eine noch nie dagewesene Katastrophe. Und da jedes Drama einen Schurken braucht, führen viele Medien Australiens Premier Scott Morrison – ein Politiker, der Kohleförderung nicht verdammt – begeistert in dieser Rolle vor, gewissermaßen als Oberbrandstifter von Down Under.

In der FAZ tremoliert Joachim Müller-Jung über den Politiker in einer Tonlage, die in deutschen Medien sonst noch nicht einmal für iranische Mullahs angeschlagen wird: „Der australische Höllenfürst, Premier Scott Morrison der sich auch bei fast fünfzig Grad in Sydney immer noch nicht unwohl zu fühlen scheint in seiner Haut, zündelt weiter in seiner Hauptrolle als Kohlelobbyist und bagatellisiert die katastrophalen Buschfeuer im Süden des Kontinents als ‚natürliche Vorgänge’.“

In den meisten Berichten fällt der Mangel an konkreten Informationen auf, dafür der breite Pinselstrich, mit dem die Apokalypse koloriert wird, und das stets im Klima-Frame.

„Es sind Bilder wie aus einem Katastrophenfilm von Roland Emmerich. Löschfahrzeuge, die in die rote Hölle fahren, scheinbar ins Nichts, umgeben von Feuer und Rauch“, berichtet der ZDF-Korrespondent aus Australien. „Bewohner, die verzweifelt mit Gartenschläuchen versuchen, ihre Häuser vor den Flammen zu schützen, tote Koalas und Reptilien in schwarz verkohlten Wäldern. Holzhäuser, die bis auf die Grundmauern abgebrannt sind; nur verglühtes und von der Hitze verformtes Wellblech, das einmal ein Dach war, liegt in der verkohlten Landschaft herum. Der Sommer hat in Australien gerade erst begonnen – doch die Buschfeuer haben ein bislang fast unbekanntes Ausmaß angenommen […] Die Kohleindustrie boomt und wird von dem konservativen Regierungschef verteidigt. Vor ein paar Tagen wich er der Frage aus, ob Klimawandel und die aktuellen Buschfeuer zusammenhängen. ‚Ich kümmere mich jetzt um die Bedürfnisse der Menschen’, antwortete er knapp.“

Ohne Frage gehören die Buschbrände, die sich seit September 2019 vor allem durch den australischen Süden fressen, zu den schwersten seit Jahren. Und sie brennen nach wie vor. Aber erreichen sie tatsächlich ein „fast unbekanntes Ausmaß“? Es fällt auf, dass diese Behauptung zwar in deutschen Medien immer neu variiert wird, gleichzeitig aber Vergleiche mit historischen Branddaten praktisch durchweg fehlen. Auch die ständig gezogene Verbindung mit der australischen Kohleförderung scheint für die meisten Redaktionen gar nicht weiter begründungspflichtig zu sein. Die Welt veröffentlichte einen schrillen Gastbeitrag der grünen Fridays-For-Future-Aktivisten Luisa Neubauer und Nick Heubeck: „Australien brennt. Siemens muss zur Vernunft kommen“.

Das Vergehen von Siemens liegt laut Neubauer und Heubeck darin, dass der Konzern eine Signalanlage für eine Bahnstrecke liefern will, auf der Kohle von einer neuen Kohlemine des Unternehmens Adani zu dem Hafen von Abbots Points transportiert werden soll. „Es ist kein Zufall, dass Australien seit Monaten in diesem Ausmaß brennt. Diese Feuer sind nur durch die nie zuvor dagewesenen Extremwetterbedingungen möglich, die nachweislich auf die Klimakrise zurückzuführen sind“, behaupten die beiden in der Welt ohne jeden Beleg. Ob Siemens die Signaltechnik liefert oder nicht, beeinflusst den Kohleabbau nicht im Geringsten. Für die FFF-Vorkämpfer spielt das keine Rolle. Für sie wäre es „ein großes Zeichen für Australien und den Rest der Welt“, wenn nicht Siemens die Gleissignaltechnik liefert, sondern ein anderes Unternehmen.

Auf das globale Klima, die Kohleförderung in Australien und die Buschfeuer dürfte der Welt-Artikel keinen Einfluss entfalten. Immerhin führte er dazu, dass Siemens-Chef Joe Kaeser Neubauer einen Aufsichtsposten bei Siemens Energy anbot. Als menschengemachte Klimawandelfolge ist also festzuhalten, dass Spitzenposten in einem Dax-Konzern 2020 so locker sitzen wie nie zuvor.

Wenn schon die mediale Berichterstattung mit wenig Information und viel Frame heißläuft, müssen sich Twitter-Kommentatoren noch einmal ins Zeug legen, um überhaupt noch Aufmerksamkeit zu bekommen. Der SPD-Politiker Karl Lauterbach (Eigenwerbung: „SPD-Bundestagsabgeordneter, der selbst tweetet“) twitterte eine Karte der Brände in Australien vom 8. Januar und textete kommalos dazu:

„Wenn wir so weitermachen brennen bald auch andere Kontinente. Der Klimawandel muss als wichtigste Herausforderung der Menschheit in den nächsten Jahrzehnten über Parteigrenzen hinweg anerkannt werden. Klimaschutz sollte Verfassungsziel sein.“

Und Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energien an der Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin, außerdem einer der Hauptaktivisten der „Scientists for Future“, einer akademischen Unterstützertruppe für FFF, rechnete auf Twitter schon einmal den deutschen Schuldanteil für die in Australien verbrannten Tiere aus:

Schon Quaschnings Behauptung, Deutschland sei „für 2 Prozent der Klimagase verantwortlich“ – offenbar meint er: die global gesehen – ist blühender Unfug. Deutschland stößt etwa 2 Prozent des anthropogenen CO2 aus, das allerdings nur vier Prozent des gesamten Kohlendioxids ausmacht. Gut 96 Prozent stammt aus natürlichen Quellen.

In den Buschfeuer-Berichten herrschen die großen Begriffe vor: „Nie zuvor dagewesen“, und vor allem eben „Klima“. Klimawandel gibt es, seit das Klima existiert. Was die Aktivisten meinen, ist die Klimaerwärmung der Neuzeit. Und die betrug für Australien in der Luft und im umgebenden Ozean laut BoM (Bureau of Metreology) in den vergangenen 110 Jahren gut ein Grad. Der führende australische Waldbrandforscher David Roy Packham machte in etlichen Wortmeldungen während der aktuellen Feuersaison darauf aufmerksam, dass dieser Anstieg zu gering ist und zu langsam vor sich geht, als dass er Dauer und Intensität der Buschbrände messbar beeinflussen könnte.

„Nie zuvor dagewesen“? In Australien gibt es jährlich etwa 600 bis 800 Buschbrände. Nicht alle breiten sich zu großen Feuersbrünsten aus. Aber das geschieht immer wieder; die Brände gehörten schon lange vor der Ankunft europäischer Siedler zur Geschichte des Kontinents.

„Fire has been present on the Australian continent for millions of years and has been significant in shaping much of the landscape. Many fires were started by lightning“, schreibt das „Forest Fire management“ des Bundesstaats Viktoria auf seiner Webseite:

„Aboriginal people used fire for many thousands of years to ‘care for country’. The fires were a tool that encouraged the growth and extent of grasslands to enhance hunting, reduced levels of fuel, and kept vegetation from becoming dense and hard to walk through.“

Als einer der Brände mit größter Vernichtungskraft gingen die „Black Thursday Bushfires“ vom 6. Februar 1851 in die Geschichte des Kontinents ein. Nach langer Dürre entflammten bei Temperaturen von 47 Grad um Melbourne herum an diesem Tag Brände auf der Fläche von fünf Millionen Hektar, zwölf Menschen kamen darin um, eine Million Schafe und unzählige Wildtiere verendeten.

„I write only what I have seen, I might mention that pigs and dogs running loose were burned to death – birds were dropping down off the trees before the fire in all directions – oppossums, kangaroos, and all sorts of beasts can be had today ready roasted all over the bush. Fully one half of the timber in this neighbourhood has been burned or blown down, and all the grass has been burnt“, schrieb ein Augenzeuge vier Tage später in der Melbourner Tageszeitung The Argus.

Die „Black Friday Bushfires“ vom 13. Januar 1939 übertrafen diese Zerstörung noch; 71 Menschen starben, 1.300 Häuser gingen in Flammen auf, drei Viertel des Bundesstaats Viktoria waren betroffen. Am Morgen des 13. Januar herrschte in Melbourne eine Temperatur von 45,6 Grad Celsius.

Etwa mit der gleichen Vernichtungskraft wüteten die Buschfeuer 1983, auch damals starben 71 Menschen, es gab 2.000 Verletzte, etwa 2.600 Häuser brannten ab.
Zu den profiliertesten australischen Experten für Buschfeuer und deren Bekämpfung gehört der oben erwähnte David Roy Packham, der bis zu seiner Pensionierung an der Monash University lehrte. Packham erforschte schon in den sechziger Jahren Methoden zur Brandeindämmung durch gezieltes Abbrennen von Brandlasten wie Laub und Totholz. In einem Interview mit dem australischen Sender 2GB sagte er am 19. Dezember 2019, er sehe keine Kausalität zwischen Klimaerwärmung und den aktuellen Buschbränden. Für Buschbrände gebe es generell drei Voraussetzung: Trockenheit, Hitze und – die entscheidende, „fuel load“, die Brandlast. Wenn diese Brandlast gezielt verringert werde, etwa durch kontrolliertes Verglimmenlassen von Laub im australischen Herbst, könnten sich die Buschbrände deutlich weniger ausbreiten. Diese Methoden der Prävention seien in vielen Regionen vernachlässigt worden. (Zum Nachhören: Packham im Originalton)

Der britische Spectator zitierte Packham mit einer sehr ähnlichen Beschreibung der Gründe für die extremen Buschfeuer des australischen Sommers 2019 und 2020. Würde zehn Prozent des Landes regelmäßig kontrolliert niedergebrannt, könnte man die Intensität von Buschfeuern um 90 Prozent reduzieren, was in West-Australien auch seit Jahren gut funktioniere. Das scheitere allerdings meist an Umweltschützern (Packham: „latte conservationists“), die gezielte Feuer als schädlichen Eingriff in die Umwelt betrachteten:
“’If there is any global warming, the global warming is so slow and so small that the bushfire event is totally overrun by the fuel state.’ Mr Packham has previously accused “latte conservationists” of having too much influence on forest management.
He says fuel loads are now the heaviest they have been since human occupation of the continent and Aboriginal methods need to be adopted. Flying over the Blue Mountains in recent years had been ‘frightening’, he said. ‘There’s been this determination over the last 10 to 20 years to not treat our country in the same way the indigenous people treated it for 30,000 years,’ Mr Packham said.
‘The concept has been every fire is a bad fire. In the Australian context you need fire to keep the bush healthy and safe.’
Mr Packham said Western Australia had successfully reduced fuel for decades and up to 20 per cent of bushland should be burned annually. ‘If we got to 10 per cent then our area burnt would drop by 90 per cent and our intensity would drop by at least that and undoubtedly more,’ he said.“

Die Überschrift „Diesmal brennt es anders“ der ZEIT stimmt auf gewisse Weise. Die aktuellen Brände übertreffen nicht die Buschbrandkatastrophen der Vergangenheit. Aber die innere Mission von Journalisten und Politikern, jedes Ereignis auf seine Verwertbarkeit für eine möglichst alarmistische Klimaberichterstattung abzuklopfen und dafür auch gern störende Details wegzulassen, dürfte seit 2019 einen historischen Gipfelpunkt erreicht haben. Vor allem, wenn die Beispiele für den Immerschlimmerismus weit entfernt liegen und vom Publikum schwer überprüft werden können, scheint die Verlockung zum Klima-Framen übermächtig.

Das zeigte sich 2019 exemplarisch in der überdrehten und hochpolitisierten Berichterstattung über die Waldbrände in Brasilien. Die lagen zwar im Ausmaß im Schnitt der letzten Jahre, und unter der Intensität in der Regierungsperiode des früheren brasilianischen Präsidenten Lula da Silva. Über die Waldbrände unter dem linken Politiker und Medienliebling sahen die meisten Journalisten damals großzügig hinweg, genau so wie über Lulas Korruptionsverwicklungen.

Als der konservative Jair Bolsonaro die Macht übernahm, der personifizierte Böse, wurden die Feuer am Amazonas plötzlich ein gewaltiges Thema. Auch da galt: Diesmal brennt es anders. Angefeuert von der FFF-Bewegung und aktivistischen Medienmitarbeitern verbreitete sich über viele Kanäle die frei erfundene Behauptung des Schauspielers Leonardo di Caprio, aus den Amazonaswäldern stamme „21 Prozent unseres Sauerstoffs“. Tatsächlich können diese nur den CO2-Anteil der Luft per Photosynthese in Sauerstoff umwandeln. Der liegt bei 0,038 Prozent – und der von Sauerstoff bei 20,9.

Einem ähnlichen Muster folgte die vom Guardian angestoßene und von vielen deutschen Medien übernommene Behauptung im Dezember 2019, die Viktoriafälle in Sambia beziehungsweise Simbabwe würden „wegen des Klimawandels“ austrocknen beziehungsweise nur noch „tröpfeln“.

Illustriert wurde die Horrorgeschichte mit dem Bild einer in der Tat trockenen Felskante von etwa 200 Metern innerhalb des bis zu 1.700 Meter breiten Wasserfalls. Doch dort fließt in der Trockenzeit im Dezember regelmäßig kein Wasser. Der MDR servierte seinem Publikum am 8. Dezember 2019 mit diesem Material eine (inzwischen wieder aus dem Archiv gelöschte) Lügengeschichte unter dem Titel: „Klimawandel: Die Viktoriafälle sind trocken“.

Zu den Besonderheiten der deutschen Berichte über die australischen Buschfeuer gehört auch, dass Brandstiftung als Ursache gar nicht erwähnt wird. Dabei gibt es durchaus konkrete Fälle, etwa hier.

Viel verstörender scheint allerdings der Punkt, dass ein herausragender Experte wie David Packham in der vom Klimaframe eingezwängten deutschen Berichterstattung überhaupt nicht vorkommt. In Australien findet er Zugang zu Medien, siehe oben, aber auch nicht zu allen. Der Spectator zitiert den Blogger Andrew Bolt, der mit Packhams Worten nachzeichnet, wie der öffentliche steuergeldfinanzierte Sender ABC für seine Nachrichtensendung 7.30 Report den Wissenschaftler ins Studio lud, um ihn zu den aktuellen Waldbränden zu befragen.

Allerdings merkte Packham schnell, dass die Journalisten eine feste Agenda hatten – ganz auf das Klimathema getrimmt – und mit seinen Antworten offensichtlich unzufrieden waren, als er sagte, es stimme nicht, dass die akuten Feuer ein noch nie dagewesenes Ausmaß hätten, und dass er außerdem keine Verbindung zur Klimaerwärmung sehe.

Diese Art von „unethischem Journalismus“ habe bei ihm eine „Traurigkeit“ ausgelöst – und, wie er sagte, „ein bisschen Angst um unsere Demokratie“.

Packham, zitiert von Bolt:
„Briefly, at 7.30 request I came into Melbourne a three hour drive and spent 50 minutes with the 7.30 folk. I estimate about 35 minutes was in interview. I was asked to confirm that the fires in NSW were unprecedented in being so early in the season. I said no, they were not and offered information from Luke and Mc Arthur ‘Bushfires in Australia -1976’ (Aust Govt Publishing Service) which was not accepted. When the question was put as to the role of global warming, again I said ‘not involved’. That was not an acceptable answer and it was clear that it did not fit with the predetermined agenda. My sadness at the termination of my life-long love of the ABC because of this very unethical journalism – at least of the news division – is not only sadness but also a touch of fear for our democracy.“

Wer recherchiert, der muss weit zurückgehen, um eine ausführliche Erwähnung Packhams in deutschen Medien zu finden. Aber es gibt sie. Der Spiegel zitierte den Wissenschaftler beispielsweise in einem Bericht über australische Buschfeuer („Nasser Mop“). In dem Text schrieb das Magazin aus Hamburg auch sehr detailliert über die Gründe für die Buschfeuer und die Tatsache, dass sie immer näher an Siedlungen heranrücken:

„Paradoxerweise macht gerade ihre Naturliebe viele Australier zu möglichen Brandopfern, denn sie haben ihre Häuser direkt in die Eukalyptuswälder gebaut oder die trockenen Gehölze in ihrem Garten stehenlassen.
Eukalyptuswälder brennen aber dank ihrer ölhaltigen Blätter wie Zunder. Besonders das trockene Laub am Boden – bis zu 30 Tonnen pro Hektar – bietet dem Feuer reichlich Nahrung. Wissenschaftler predigen deshalb seit Jahren das kontrollierte Laubabbrennen in der feuchteren Jahreszeit. Per Flugzeug werden Zündkapseln in abgesteckte Waldbezirke geworfen, so daß das Laub verglimmt, ohne die Bäume zu schädigen.“

Das war 1983. Den Klimawandel als medial-politisches Überthema gab es noch nicht. Und Journalisten empfanden sich noch mehrheitlich nicht als Aktivisten für die Rettung der Welt.

Anzeige