Tichys Einblick
Gratulation

Die Sieger der TE-Wahlwetten

Das amtliche Endergebnis für die Grünen in Baden-Württemberg weicht nur um einen Prozentpunkt von dem Durchschnittswert unserer Wetten ab.

IMAGO / imagebroker

Für die Landtagswahl Baden-Württemberg ist es Günter Dröge. Nur ein Zehntelpunkt Differenz fehlt ihm beim Abschneiden der Grünen und der CDU zur absoluten Punktlandung; ähnlich präzise ist seine Vorhersage zur AfD. Günter Dröge ersetzt damit die Maschinerie und Computer der Wahlforschungsinstitute. Nur bei FDP und SPD liegt er mit 0,7 beziehungsweise 1 Prozentpunkt etwas weiter daneben, aber immer noch sehr genau. Wir gratulieren dem Sieger mit einer Flasche Champagner aus dem Weinbaudörfchen Verzy bei Epernay in der gleichnamigen Lage.

Auf Platz 2 liegt Maik Tränkner. Das Ergebnis der LINKEN sagte er präzise voraus. Platz 1 verpasste er nur, weil er die Grünen überschätzt hat – wie übrigens auch die Demoskopen im Vorfeld. Bei der CDU war er mit 21,7 Prozent zu pessimistisch; vielleicht ist es in vier Jahren dann so weit, dass die CDU so weit abschmilzt? Oder schon bei der Bundestagswahl?

Auf Platz 3 folgt ein Leser, der nahe bei dem Ergebnis von Grünen und CDU lag, aber AfD und SPD überschätzte.

Bei der Landtagswahl Rheinland-Pfalz ist der Sieger Wolfgang Selig, gefolgt von Uwe Ramspott und Horst Schlummheimer.

Das sind die jeweils besten Einzelwetten. Wir gratulieren und werden die Wahlsieger verständigen. Insgesamt haben sich 2145 Leser an der Wahlwette für Baden-Württemberg beteiligt und 1111 für Rheinland-Pfalz abgestimmt.

Vielfach wird gefragt, ob Wahlwetten nicht präzisere Ergebnisse liefern als Befragungen durch Meinungsforschungsinstitute. Dabei gibt es viele Fehlerquellen: Bewusste oder unbewusste Beeinflussung durch den Fragenden, aber auch die Angst, sich zu politisch unkorrekten Parteien zu bekennen. Um diese Fehler auszuschließen, werden vielfach die „Rohergebnisse“ von den Instituten „gerichtet“, also korrigiert. Es stellt sich nur die Frage: Warum erst Fragen, wenn dann die Antwort nicht passt?

Diese Sorge fällt bei einer Wahlwette weg. Hier geht es um Sieg und Platz. Der Wunsch zu gewinnen, reduziert persönliche Voreingenommenheit und dämpft Hoffnung und Wut auf einzelne Parteien.

Tatsächlich weicht das amtliche Endergebnis für die Grünen in Baden-Württemberg nur um einen Prozentpunkt von dem Durchschnittswert unserer Wetten ab; bei der CDU nur um 0,6 Prozentpunkte und bei der SPD um 0,4; deutlich überschätzt werden FDP und AfD.

Bei den Durchschnittswerten für Rheinland-Pfalz treffen unsere Wett-Spieler die CDU nur mit einer Abweichung von 1,7 Prozentpunkten. Insgesamt sind die Abweichungen in Rheinland-Pfalz deutlich größer, verglichen mit Baden-Württemberg. Das mag daran liegen, dass die Zahl der Wetten in Baden-Württemberg mehr als doppelt so hoch war. Die Weisheit des Schwarms korrigiert also einzelne Fehleinschätzungen.

Bei den kommenden Wahlen werden wir die Wahlwette gegen die Prognosen von ARD und ZDF stellen – mal schauen, wer näher dran liegt: Demoskopen, die Wähler beim Verlassen des Wahllokals befragen, oder unsere Leser.

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