Tichys Einblick
Scholz-Blamage ohne Ende

Raketenlieferung größtenteils nicht in der Ukraine angekommen: Wenn die Pfadfinder mehr Hilfe leisten als die Bundesregierung

Lediglich 500 der 2700 versprochenen Luftabwehrraketen sind bisher in der Ukraine angekommen. Während selbst die Pfadfinder mehr Hilfsgüter liefern, werden in Deutschland lieber Mülleimer in den ukrainischen Farben angemalt.

IMAGO / Frank Ossenbrink

Vor Kurzem sprach Bundeskanzler Scholz von einer „Zeitenwende für die EU“. Zukünftig werde man die Ukraine besser unterstützen, die sich „so mutig dem Aggressor entgegenstellt“. Doch die Peinlichkeiten nehmen kein Ende. Bisher wurden nämlich lediglich 500 der versprochenen 2.700 „Strela“-Luftabwehrraketen an die Ukraine geliefert.

Die Lieferung der Raketen, die noch aus NVA-Reserven der DDR stammen und ursprünglich in den 1960ern entwickelt wurden, hatte die Bundesregierung vor zwei Wochen angekündigt. Zuletzt kam unter anderem heraus, dass bereits 700 davon einsatzunfähig sind – durch Schimmel in den Munitionskisten. Das berichtete die Welt am Sonntag. 

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Bereits die vor dem Ukraine-Krieg versprochene Lieferung von 5.000 Helmen – die Ukraine hatte um 100.000 gebeten – verspätete sich wochenlang, bis nach Kriegsbeginn. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) erklärte im Deutschlandfunk, es sei kaum noch möglich, die Ukraine mit zusätzlichen Bundeswehr-Waffen zu beliefern. „Die Möglichkeiten über die Bundeswehr sind erschöpft“, sagte sie in dem Interview.

Zum Vergleich: Die größte Pfadfinder-Organisation der Ukraine (Plast) meldet, dass sie Zielfernrohre, Schutzkleidung für 648 Soldaten, 500 Magazintaschen, 225 Funkgeräte und Medizingüter stellt. Dass die ukrainischen Pfadfinder mehr helfen als die Bundesregierung, führt sämtliche Versprechungen ad absurdum. Hilfslieferungen in die Ukraine werden aktuell vor allem von Privatleuten organisiert.

In Deutschland hilft man vor allem auf andere Weise: So wird nahezu jedes öffentliche Gebäude in Deutschland mit den gelb-blauen Farben angestrahlt, so zum Beispiel der Frankfurter Hauptbahnhof. Selbst an den Fahrkartenautomaten wird als Bildschirmschoner die ukrainische Fahne eingeblendet, darüber steht Freiheit und Frieden geschrieben – Begriffe, die eigentlich noch vor wenigen Wochen dem Querdenker-Milieu zuzuordnen waren.

Doch Putin hat noch mehr Widerstand zu erwarten. In seinen jüngeren Jahren war Wladimir Putin bekanntlich KGB-Agent und in Dresden stationiert. Damals war er häufiger in der Dresdner Kneipe „Am Thor“ zu Gast. Eine Rückkehr scheint aber ausgeschlossen, denn nun hat er vom Wirt Hausverbot erhalten, wie die Bild-Zeitung berichtete. Auch falls der russische Präsident im Edeka in Kiel einkaufen wollte, was man wohl für unwahrscheinlich halten kann, muss er wieder kehrt machen. Denn auch dort hat er jetzt Hausverbot!

Selbst in Berlin entdeckte man auf Mülleimern inzwischen die ukrainische Fahne. Doch damit nicht genug. So gibt es eine Zusammenstellung von fünf Tänzen auf der Plattform TikTok, welche die Ukraine im Kampf gegen Russland helfen sollen.

Währenddessen sind die versprochenen Raketen der Bundeswehr immer noch nicht geliefert. Wer die deutsche Bundesregierung als Freund hat, braucht wohl keine Feinde mehr.


Von Simon Rabold, Sebastian Thormann, Maximilian Tichy. Junge Autoren schmeißen am Samstag die TE-Seite.

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