Tichys Einblick

CureVac dementiert angebliches Übernahme-Angebot von Trump

„Wir wissen nichts davon“, sagt ein Sprecher auf Anfrage von TE.

imago images / Eibner

Das Tübinger Pharmaunternehmen dementiert das Gerücht, die USA – beziehungsweise Präsident Donald Trump selbst – habe für die Übernahme der Firma bis zu eine Milliarde Dollar geboten, um den dort in Entwicklung befindlichen Impfstoff exklusiv für die USA zu sichern. „Wir wissen nichts davon“, sagt CureVac-Sprecher Thorsten Schüller auf Anfrage von TE. „Uns hat niemand ein Angebot unterbreitet. Auch die US-Regierung hat die Behauptung schon dementiert.“

Das Gerücht, aufgebracht von der Welt am Sonntag, hatte noch einmal Nahrung erhalten, als Innenminister Horst Seehofer am Sonntag auf einer Pressekonferenz von einer Journalistin der New York Times danach gefragt wurde. Sie wollte wissen, ob die Nachricht über ein CureVac-Übernahmeangebot zuträfe. Seehofer antwortete, mehrere Kabinettskollegen hätten ihm gesagt, es träfe zu. Und auch darüber werde am Montag das Krisenkabinett reden. „Ich weiß nicht, woher Herr Seehofer diese Informationen hat“, so CureVac-Sprecher Schüller.

Auch Curevac-Investor Dietmar Hopp hatte das Gerücht befördert, indem er so tat, als hätte er ein Angebot von Trump abgelehnt. Viele Medien machten daraus wiederum eine Meldung, ohne das Unternehmen selbst zu fragen. Das manager magazin schrieb: „In seiner Ablehnung am Sonntagabend bezeichnete Hopp den US-Präsidenten indirekt als unsolidarisch: ‚Wenn es uns hoffentlich bald gelingt, einen wirksamen Impfstoff gegen das Corona-Virus zu entwickeln, soll dieser Menschen nicht nur regional sondern solidarisch auf der ganzen Welt erreichen, schützen und helfen können’, teilte Hopp mit.“

Hopp ist allerdings, so Firmensprecher Schüller, nicht operativ bei CureVac tätig, sondern nur als Investor.

Das Pharmaunternehmen aus Tübingen arbeitet auf Basis eines von ihm entwickelten Tollwut-Medikaments an einem Impfstoff, das Menschen auch gegen Covid-19 immunisieren soll. Ziel des Unternehmen ist es nach Angaben des Sprechers, im Frühsommer „einen Medikamentenkandidaten zu haben, mit dem wir in klinische Tests gehen können.“

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