Tichys Einblick
Bedford-Strohms Seenotrettungsschiff

Ein Antifa-Anhänger kommandiert die Sea-Watch-4

Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hatte die Besatzung der Sea-Watch-4 gebeten, die Antifa-Flagge wegzunehmen. Nun ist das Schiff unter dem Kommando eines Mannes ausgelaufen, der sich offen zur Antifa bekennt und in Italien außerdem unter Anklage steht.

picture alliance/dpa | Carsten Rehder

Nach der Veröffentlichung von Aufnahmen der Beflaggung der linksradikalen bzw. -extremistischen Antifa auf dem privaten zur sogenannten Seenotrettung auf dem Mittelmeer operierenden Schiffs Sea-Watch-4, hatte die Crew in einer Art Trotzreaktion die Antifa-Flagge noch höher aufgehängt. Noch-EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford Strohm, der Initiator der Spendensammlung für die mittlerweile heftig umstrittene Sea-Watch-4, forderte nach einem fast zweiwöchigem Abwarten die Crew seines Schiffes dazu auf, nicht mehr unter der Antifa-Flagge zu fahren. Von einem Austausch der Crew war nie die Rede.

Nach wochenlangem Schweigen
Bedford-Strohm gegen die Antifa-Flagge – aber nicht gegen die Antifa auf seinem Schiff
Die von Bischof Bedford-Strohm mit initiierte und als Sammelbewegung hunderter Unterstützer der Sea-Watch-4 gegründete Vereinigung United4Rescue (Gemeinsam Retten e.V.) verweigerte sich dem Ansinnen des Bischofs schon kurz nach der Verlautbarung seines Wunsches, die Flagge abzuhängen: „Das Hochziehen eine Antifa-Flagge und das daraus resultierende Bekenntnis zur einer antifaschistischen Grundhaltung ist keineswegs identisch mit der Zustimmung zu Gewalt und Linksextremismus. Insofern sehen wir keinerlei Anlass, unsere Partnerschaft mit Sea-Watch e. V. in Frage zu stellen.“

War zunächst noch nicht klar, wie sich die Crew gegenüber Bedford-Strohm verhalten würde, schaffen neueste Meldungen nun Klarheit: Die Crew der Sea-Watch-4 geht aktuell auf massive Konfrontation mit dem Bischof bzw. dessen Forderung, sich von der Antifa zu distanzieren.

Mit Twitter-Meldung der Crew selbst vom 27. April 2021 ist die Sea-Watch-4 „auf dem Weg in die Such-und Rettungszone nördlich der libyschen Küste“. Die virtuellen Seekarten samt Schiffsmeldungen zeigen diese Bewegung auch an. Und die Sea-Watch-Crew bebilderte via Twitter die Abfahrt des Schiffes am 23.April 2021, Burriana/Spanien mit einer Aufnahme des Schiffes, auf der die Antifa-Flagge am Bug bei genauem Hinsehen zu erkennen ist. Der Bitte des Bischofs um Entfernen der Flagge wurde demnach nicht entsprochen.

Damit aber nicht genug: Der in Italien angeklagte Kapitän Dariush B., der sich mehrfach durch entsprechende Symbole auf seiner Kleidung als Antifa-Anhänger gezeigt hatte, tritt in einem Twitter-Video als Kapitän des Schiffes auf („Ich bin froh, endlich wieder mit so vielen Menschen, die mir wichtig sind auszulaufen und Teil einer Sea-Watch-Mission zu sein.“).

Zuvor war B.s Einsatz auf den NGO-Schiffen Iuventa und Mare Liberum verbürgt. Jetzt erscheint der Kapitän in einem Video auf der Sea-Watch-4 im T-Shirt der Sea-Watch. Die Seenotrettung-NGOs scheinen also personell eng verbunden zu sein.

Mit B. hat die Sea-Watch-Organisation nicht nur die Flagge der Extremisten behalten, sondern auch noch einen linksradikalen Kapitän ausgewählt, und dadurch gegenüber Heinrich Bedford-Strohm wohl sehr deutlich gemacht, wer Herr auf dem durch seine Initiative erworbenen Schiff ist. B. ließ sich schon auf der „Mare Liberum“ im Antifa-Shirt fotografieren und zu weiteren auch offiziellen Anlässen wie der Verleihung eines Preises von Amnesty International erschien er ebenfalls mit Antifa-Abzeichen. Verbürgt ist auch ein Auftritt bei einer Antifa-Veranstaltung als Berichterstatter über die so genannte Seenotrettung.

Nach Skandal um Antifa-Flagge auf Sea-Watch-4
Der Schlepperei vor Libyen angeklagter Kapitän bekennt sich zur Antifa
Immer noch nicht genug: Das Video vor Auslaufen gibt noch einen weiteren Hinweis auf den zumindest radikalen, wenn nicht extremistischen Hintergrund dieser Crew auf dem Schiff von Initiator Bischof Bedford-Strohm: Auf besagtem Video mit halten Crew-Mitglieder ein Transparent mit einem roten Stern und der Parole „Solidarity and Resistance“. Bekannt ist das ursprünglich von der „Iuventa“ auf der B. als Kapitän unterwegs war. Wer sich an das Emblem der terroristischen RAF erinnert, wird die Ähnlichkeit nicht übersehen: Im Emblem wurde nur die Maschinenpistole durch die Shilouette eines Schiffes ersetzt, und „RAF“ durch „SAR“ für „Solidarity and Resistance“.

Bedford-Strohms Schiff fährt also nicht nur unter Antifa-Flagge, sondern zumindest Teile der Crew bis hinauf auf die Kommandobrücke sind offen linksradikal oder gar -extremistisch. Dass die Flagge, beziehungsweise „die Diskussion darum“ nur „das eigentliche Anliegen der Seenotretter zunehmend unsichtbar“ mache, wie Bedford-Strohm in seinem Statement behauptete, kann man bezweifeln. Vielmehr dürfte das Beharren der Sea-Watch-Crew auf ihren Antifa-Symbolen das „eigentliche Anliegen“ überdeutlich machen. Es geht längst nicht nur um eine humanitäre Mission, sondern offensichtlich um eine politische.


Hinweis in eigener Sache: Mit Hilfe von Spenden aus dem Leserkreis führt TE eine Reihe von Gerichtsverfahren, nachdem die angebliche Seenotrettungs-Organisation „Mare Liberum“ unsere Berichterstattung vielfach gerichtlich angegriffen hat. TE hat wichtige Teilerfolge erzielt. „Mare Liberum“ musste einräumen, dass eingeworbene Spenden nicht für die Rettung von Menschen in Seenot aufgewendet werden, sondern für andere Zwecke. „Mare Liberum“ hat eingeräumt, dass die Organisation anders als ihre Satzung dies vorsieht und sie in ihrer Spendenakquisition suggeriert, noch nie einen Menschen aus Seenot gerettet hat. Wir sind davon überzeugt, dass „Mare Liberum“ oder zumindest wesentliche Teile seiner Mannschaft andere, fragwürdige Vorhaben vor der griechischen Küste betreiben. Die griechischen Behörden haben eine Reihe von Vorwürfen gegen verschiedene sog. NGOs erhoben, zu denen auch eine angebliche Zusammenarbeit mit Schlepperorganisationen gehört. Ob und wie weit diese Aussagen den Tatsachen entsprechen ist Gegenstand unserer Recherchen und der Ermittlungs- und Strafverfahren der Behörden vor Ort. 

Wir bedanken uns bei allen Spendern, die uns die Rechtsstreitigkeiten und Recherchen vor Ort zur Rechtsfindung ermöglichen.

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