Tichys Einblick
Keine Lust auf Lastenfahrrad

Neue Demonstration gegen Diesel-Fahrverbote in Stuttgart

Die Stuttgarter Landesregierung wirbt für elektrische Lastenfahrräder als Beitrag zur Verkehrs-Wende. Auf den Straßen der Auto-Metropole allerdings wächst die Zahl der Demonstrierenden gegen die Vernichtung ihrer Arbeitsplätze und die Beendigung der individuellen Mobilität.

Das wäre kein guter Ort für einen Auftritt von Jürgen Resch gewesen, den Chef des dubiosen Abmahnvereins »Deutsche Umwelthilfe e.V.«. Der treibt mit unzähligen Klagen derzeit die Städte vor sich her und ist wesentlich mitverantwortlich für das Diesel-Desaster in Deutschland.

Er wäre nicht auf Freunde gestoßen. Etwa 700 Bürger demonstrierten nämlich am vergangenen Samstag in Stuttgart wieder gegen Fahrverbote für Dieselfahrzeuge. Waren es bei den ersten Demonstrationen, zu denen damals die AfD aufgerufen hatte, im vergangenen Herbst deutliche weniger, die auf die Straße gingen, so erhöht sich langsam die Zahl der Demonstranten.

Aufgerufen hatte jetzt ein Porsche-Schichtarbeiter und IG Metall Mitglied. Langsam wagen sich auch Arbeiter und Angestellte von Daimler, Porsche und Bosch in die Öffentlichkeit. Daimler hat seinen Firmensitz mitten im Stuttgarter Talkessel in Untertürkheim. Es gärt in Stuttgart, viele sehen deutlicher die bedrohlichen Folgen der Hetzjagd auf die Autos. Immerhin drucken die beiden Stuttgarter Zeitungen langsam mehr und mehr kritische Leserbriefe ab und bringen mitunter Artikel, die die unsinnigen Grenzwerte unter die Lupe nehmen.

TE-Leser wissen das allerdings schon seit langem.

Erstmals werden die Auswirkungen des grünen Wahnsinns für jedermann direkt spürbar. »Rettet unsere Arbeitsplätze«, »Alle Fahrverbote sofort stoppen« und »NOx-Grenzwerte korrigieren« war auf Plakaten zu lesen. Oder genauer: »Stoppt grüne Jobkiller« und »Stoppt die Deutsche Umwelthilfe«.

Ein großer Teil der Demonstranten hatte in Anlehnung an die französischen »Gilets Jaunes« gelbe Westen angelegt.

Währenddessen wirbt der grüne Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Herrmann, für elektrische Lastenräder, die seiner Meinung nach viele Autos ersetzen könnten: »Wir freuen uns, mit unserer Förderung so einen großen Erfolg zu haben. Wer ein E-Lastenrad fährt, hat sich an die Spitze der Verkehrswende gesetzt.«
Das hatte Hermann über 60 E-Lastenrad-Fahrern zugerufen, die sich presseträchtig im Ehrenhof des Neuen Schlosses in Stuttgart für eine Förderung des Landes von maximal 3000 Euro für jedes neue E-Lastenrad bedankten. Das war allerdings Anfang November des vergangenen Jahres, als es noch nicht so kalt wie derzeit war. Das würde er jetzt vermutlich nicht wiederholen, wenn viele Radfahrer aufgrund der Witterung aufs Auto umsteigen müssen.

Es soll an den kommenden Samstagen weitere Demonstrationen gegen die Fahrverbote geben. Der grüne Ministerpräsident Kretschmann und sein Verkehrsminister Herrmann dürften die Entwicklung mit Sorge beobachten, schütteln in Stuttgart doch auch immer mehr grünem Gedankengut wohlgesonnene Bürger den Kopf über die Verrücktheiten, die ihnen das aktuelle Polit-Establishment bietet. Müssen sie doch schon erleben, wie ihnen der grüne Oberbürgermeister Fritz Kuhn sogar schon Kaminblockwarte ins Haus schickt. Die sollen nachschauen, ob sie ihre Kamine anheizen und damit zum »Feinstaub« beitragen.