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Coronavirus

DAX: Es dürfte noch schlimmer werden

Mit einem der größten Kurseinbrüche seit Jahrzehnten startet der Deutsche Aktienindex in die neue Handelswoche. Vergleiche mit der Vergangenheit zeigen: Das ist noch nicht das Ende. Für eine Korrektur gibt es in den nächsten Monaten noch weiteren Spielraum. Eine Chartanalyse von Andreas Büchler.

Ralph Orlowski/Getty Images

Der Dax fiel am Montag zeitweise um mehr als acht Prozent auf ein 14-Monats-Tief von 10.558,17. Auch die New York Stock Exchange (NYSE) in New York öffnete mit einem Minus von knapp sieben Prozent. Der Handel wurde nach Beginn sogar für eine Viertelstunde ausgesetzt. In Italien, wo derzeit Millionen Menschen von Quarantänemaßnahmen betroffen sind, brach die Mailänder Börse um mehr als elf Prozent ein. Die Gründe dafür sind in erster Linie die Nachrichten von der weiteren Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie und der Preisverfall am Ölmarkt.

Es ergibt vorerst keinen Sinn, sich kurzfristige Chartverläufe des DAX anzusehen. Wir starten daher ausnahmsweise gleich mit einem weiter zurück reichenden Bild: Hier sehen wir den ersten potenziellen Unterstützungsbereich zwischen 9.900 und 10.100 Punkten. Die Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch, dass der Markt sich hier zumindest kurzzeitig stabilisiert, denn an dieser Stelle verlaufen der mehrjährige Aufwärtstrend (schwarz) und eine horizontale Wendezone. Ohnehin ist der Index mit dem erneuten Crash nun selbst aus seinem langfristigen Schwankungskorridor (braune Fläche) nach unten ausgebrochen, und damit beispiellos überverkauft. Damit wurden die an dieser Stelle seit Wochen bereits geäußerten markttechnischen Negativ-Prognosen sogar noch leicht übertroffen.

Der bis Anfang des Jahrtausends zurück reichende Chart zeigt, wie weit es noch gehen kann: Vergangene Korrekturphasen sind rot markiert, deren Spiegelbild haben wir in die Zukunft projiziert. Selbst an der massiven, bis 1999 zurück reichenden Wendezone bei 8.150 / 9.100 ist demzufolge noch nicht mit einer Bodenbildung zu rechnen, wenn es zum Worst Case kommt.


Dieser Beitrag ist zuerst bei Börse Online erschienen

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