Tichys Einblick
Deutschland vor dem Wirtschaftswunder

Galeria Karstadt Kaufhof streicht 5000 Stellen

Bei der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof werden zahlreiche Filialen geschlossen. Von den insgesamt 129 Warenhäusern sind 52 betroffen, teilte das Unternehmen am Montag mit. 5000 Arbeitsplätze sind betroffen.

Karstadt Filiale der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH an der Berliner Wilmersdorfer Strasse

IMAGO / Jochen Eckel

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Deutschen jüngst ein neues Wirtschaftswunder versprochen. Die Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof erleben jetzt ihr blaues Wunder. Zunächst werden zum 30. Juni 2021 Standorte geschlossen, im nächsten Januar folgt dann die Schließung von 31 weiteren Filialen. Nach Angaben des Gesamtbetriebsrats sind etwa 5.000 Stellen von den Schließungen betroffen.

Galeria Karstadt Kaufhof befindet sich bereits seit Jahren im Krisenmodus. Während der Corona-Pandemie hatten behördliche Auflagen sowie abgesagte Weihnachtsmärkte das Geschäft weiter belastet. Scholz, damals noch Finanzminister versprach gemeinsam mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) umfassende Hilfen. Der Bund rettete das Unternehmen daraufhin mit Mitteln aus einem Corona-Rettungsfonds.

Experten kritisierten diese Hilfen jedoch, da das Unternehmen bereits zuvor angeschlagen gewesen sei. Gewerkschaften forderten nach der Schließungsankündigung am Montag, so viele Filialen und Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. „Mögliche Schließungen treffen die Beschäftigten hart“, sagte Stefanie Nutzenberger, Vorstandsmitglied der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. „Wieder einmal sind sie es, die die Zeche dafür zahlen müssen, dass Manager ihren Job nicht gemacht haben.“

Der erste Schritt umfasst die Standorte Celle, Coburg, Cottbus, Duisburg Düsseldorfer Straße, Erlangen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamburg-Harburg, Hamburg-Wandsbek, Leipzig Neumarkt, Leverkusen, München-Bahnhof, Neuss, Nürnberg Königstraße, Nürnberg-Langwasser, Offenbach, Paderborn, Regensburg Neupfarrplatz, Saarbrücken am Bahnhof, Siegen und Wiesbaden Kirchgasse. Im Januar folgen dann Bayreuth, Berlin-Charlottenburg, Berlin-Müllerstraße, Bielefeld, Braunschweig, Bremen, Darmstadt am weißen Turm, Dortmund, Düsseldorf Schadowstraße, Essen, Esslingen, Frankfurt Zeil, Hanau, Heidelberg Bismarckplatz, Hildesheim, Kempten, Krefeld, Leonberg, Limburg, Lübeck, Mönchengladbach, Oldenburg, Pforzheim, Reutlingen, Rosenheim, Rostock, Schweinfurt, Siegburg, Stuttgart-Eberhard-Straße, Viernheim-RNZ und Wuppertal.

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