Tichys Einblick
Buntgemischt

Was Leser, die dabei waren, über die Berlin-Demo schreiben

Ein Blick auf das, was TE-Leser berichten, die am Sonnabend selbst bei der Berlin-Demonstration waren.

In Berlin versammelte sich eine buntgemischte Menge verschiedenster Couleurs. War Corona lediglich der Auslöser für einen breiten Unmut gegen politische Gängelei? Werfen wir einen Blick auf das, was Leser, die am Sonnabend bei der Berlin-Demonstration waren, im „O-Ton“ berichten.

Wie viele nahmen teil?

Rainer Neuhaus: Ich war am Samstag „auch dabei“. Eine Motivation war die Angaben zu den Teilnehmern einmal selber zu überprüfen. Die vom Veranstalter belegte Fläche kann aus dem Hygienekonzept ersehen werden. Siehe hier. Dazu habe ich zum Zeitpunkt der Kundgebung stichprobenartig die Belegung der Fahrbahn der Straße des 17. Juni und der Stichstraßen um die Siegessäule gemessen. Multipliziert mit der durch Demonstranten belegten Fläche ( etwa 80.000 m² ) komme ich auf etwa 40.000 Personen.
Das entspricht recht gut der Einschätzung der Polizei. Allerdings kann die Polizei vom Hubschrauber aus nur die Fahrbahnfläche der Sd17J einsehen, die etwa 35 m breit ist. Zwischen Fahrbahnfläche und Tiergarten sind noch die Bürgersteige mit den Bäumen, mit einer Gesamtfläche zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule von etwa 17.000 m². Bei einer deutlich höheren Personendichte als auf der Fahrbahn, darf man hier nochmal ~ 10.000 Personen zählen. Hinzu kommen noch mal etwa 5.000 Personen, die sich im angrenzenden Tiergarten aufgehalten haben, ebenfalls unter dichtem Baumbestand.
Zusammen also etwa 55.000 Personen.
Weiterhin habe ich in regelmäßigen Abständen Bewegungszählungen durchgeführt, die hochgerechnet ebenfalls zwischen 55 – 60 – tausend anwesende Personen ergeben. Der Autor liegt also mit seiner Schätzung der Teilnehmerzahlen ( etwa identisch mit den Teilnehmern der Kundgebung ), nach meinen eigenen Ermittlungen recht gut.
Ich möchte aber hier einmal den Begriff der Reichweite einführen, weil das Geschehen auf so einer Veranstaltung ja dynamisch ist. Aus meinen Bewegungsmessungen und Gesprächen konnte ich erkennen, dass neben den „Teilnehmern“ auch sehr viele Schaulustige vorübergehend den Kundgebungbereich betreten und auch nach kurzer Zeit wieder verlassen haben. Die Anzahl dieser Personen habe ich auf etwa 100.000 Personen hochgerechnet. Die gesamte lokale Reichweite der Veranstaltung im Zeitraum von etwa 11:00 – 18:00 h würde ich also im räumlichen Bereich der Straße des 17. Juni auf 150.000 Personen oder mehr beziffern. Über den ganzen Tag wird die Reichweite also kaum mehr als 200.000 Personen betragen haben.
Ich halte das insgesamt für eine gelungene Mobilisierung. Angaben zur Reichweite (lokal) die deutlich über 200.000 Personen hinaus gehen, kann man aber getrost in das Reich der Phantasie verweisen.

Zum Bericht von Alexander Wallasch

pcn: Ich kann das alles nur bestätigen, Herr Wallasch! Und mit mir 10 Leute, die wir aus Ludwigshafen, Konstanz und Zürich angereist waren. Wir haben erlebt, wie aus der Friedrichstraße und Nebenstraßen die Leute von der Polizei aufgehalten wurden. Und zwar willkürlich, weil die Polizei vom Innenministrium wahrscheinlich die Order bekam, entgegen der 3 Urteile der Gerichte trotzdem nicht die Leute zur Siegessäule, dem Hauptkundgebungsplatz zu lassen. Diese Order hätte die Polizei durchaus verweigern dürfen. Stattdessen hat man auf 2 Seiten der Strasse zu gemacht, wobei dennoch immer mehr Demonstranten kamen in die Fruedrichstrasse, bis sie so eng beieinander standen, dass das Abstandsgebot nicht mehr eingehalten werden konnte. Endlich hatte man einen Grund provoziert, die Auflösung mit Polizeigewalt aufzulösen. Willkürlich wurden aus der Menge Menschen festgenommen, die friedlich dort standen. Die Polizei hat sich einfach irgendjemanden gegriffen, der gerade ihnen in den Weg kam. Sind immer in Fünfergruppen in die Menge hineinmarschiert und haben sich den best nächsten Menschen gegriffen.

Es herrschte Volksfeststimmung …

Indigoartshop: Wir waren dabei. Aber ich gestehe: Wir wären wohl nicht gefahren, wenn es dieses Verbot des SED-Senats nicht gegeben hätte. Jetzt erst recht, haben wir entschieden. Eine gute Entscheidung. Aus Sicherheitsgründen, und, um der Polizeigewalt zu entgehen, sind wir mit der S-Bahn direkt zum Brandenburger Tor gefahren. An so einem prominenten Ort und vor den Augen einer größeren Öffentlichkeit wird die Polizei keine Übergriffe wagen, so unser Kalkül. Kurz vor unserer Ankunft wurde das Brandenburger Tor aufgemacht, welches vorher von der Polizei abgeriegelt war. Da muss wohl jemand dem SED-Bonzen gesteckt haben, dass es nicht gut aussieht, wenn man um das Tor wieder eine Mauer errichtet. War wohl nur ein Reflex auf alte Sitten. Alles in allem eine sehr eindrucksvolle Veranstaltung! Es herrschte Volksfeststimmung. Familien mit Sack und Pack, viele ältere Leute, aber auch Freaks und Hipster oder was auch immer. Flaggen hier und da, vereinzelt die Wirmer-Flagge und die Farben Schwarz, Weiß, Rot des Kaiserreichs, was von den L-Medien begierig als „Reichskriegsflagge“ der „Rächten“ interpretiert wurde. Die Veranstaltung wurde permanent gestört durch die Anwesenheit der reptiloid gekleideten Polizei … Man bekam fortlaufend den Hinweis, dass die … im Begriff waren, das Ganze zu „räumen“..

John Farson: Wir waren gestern auch auf der Demo und als Vergleich fällt mir eigentlich nur die Love Parade ein, die ich auch mehrfach besucht habe. Es war genau die Zusammensetzung, die sich die Politik doch vorgeblich immer wünscht: Bunt, diverse, alle Bevölkerungsschichten. Die Leute waren durch die Bank weg offen und freundlich, egal ob es Lehrer waren oder irgendwelche bunten Vögel, die mir eher liebenswert kurios erschienen, als die VT’ler, von denen wir in den Medien immer hören. Meine Freundin war vollkommen in ihrem Element, hat mit ganz verschiedenen Leuten gesprochen und dauernd über diese und jene Gruppe gewundert. Es gab viel zu gucken, die Atmosphäre war wie auf einem Volksfest, nur eben mit vielen ernsten und wichtigen Anliegen. Die einzigen, die auf Krawall gebürstet waren: Die Polizei! Man merke richtig, wie sie versuchten, die Sache zu eskalieren, indem sie uns zeitweise am Fortkommen zu hindern versuchten, Straßen absperrten, Zugänge blockierten. Gegendemonstranten haben wir auch gesehen, auch zu denen ist meine Frau hingelaufen. Ein Bild für die Götter: Eine kleine zarte Frau, deren Vorfahren beide nicht aus Deutschland kommen, erkennbar dunkelhäutig und mit Mandelaugen, wird von diesen Narren als „Nazi“ beschimpft. Kurz herrschte dann aber Verwirrung und nachdem sie nachgefragt hatte, warum „ihr Deutschen“ euch so schwer damit tut, andere Meinungen auszuhalten oder überhaupt einen Diskurs zu führen, kamen sie zunächst auf die Kumpel Tour, weil einigen wohl schwante, dass da irgendwas nicht zusammenpasst: „Diese Leute sind Nazis, gerade Du musst aufpassen …“ diese Schiene. Als sie immer wieder nachhakte, gab es dann Trillerpfeifen und hohle Parolen, worauf uns die Polizei dann auch abdrängte und zum Weitergehen bewegte, was kurze Zeit vorher ja noch verboten war. Diese Gruppen waren die einzigen Störer, auf der ansonsten vollkommen friedlichen Veranstaltung. Sie wirkten müde bis hasserfüllt und einige sahen aus, als wollten sie Eskalation. Ein paar Reichsflaggen haben wir auch gesehen, aber das waren noch weniger, als das versprengte Grüppchen der Gegendemonstranten. Natürlich ist auch klar, dass sich die Lügenpresse – und man kann sie nicht anders bezeichnen – genau auf diese Leute einschießt. Das Narrativ der Nazis Aufmärsche muss schließlich aufrechterhalten werden, die Kaiserin und ihre SED-Entourage möchten es wohl so. Fazit: Gute Demo, nächstes Mal fahren wir wieder hin.

Enttäuschung eines großen Namens oder ‚too far fetched’!

Deutscher: Ich war von der Rede Robert Kennedys etwas enttäuscht. In einigen Passagen klang an, was man von einem Kennedy erhofft: Großes, Staatsmännisches, das davon zeugt, dass man Volk und Politik gleichermaßen versteht, gewürzt mit einer Prise Pathos. Aber dann wieder Verschwörungstheorien aus der Aluhutszene: Die Skepsis an der Pharmaindustrie ist ja durchaus angebracht, aber sorry: Dass Bill Gates die Pandemie schon vor zwanzig Jahren geplant und letzten Endes dann auch das Virus auf die Menschheit losgelassen hat – das ist einfach zu abgefahren. Und das auch noch mit G5 zu verknüpfen? Tut mir leid, Mr. Kennedy, das war sogar den meisten Demonstranten fast peinlich und der Applaus kam zögerlich, halbherzig und unentschlossen. Es hätte ein großer und bedeutsamer Auftritt werden können, hätte Kennedy sich auf die großen gemeinsamen Nenner, dies in großen historischen Zusammenhängen dargestellt, beschränkt.

Propaganda, aber auch die Auslandspresse zeigt Interesse

Ein Mensch: Ich war persönlich in der Friedrichstrasse, wo die Polizei die Demo nicht losließ. Keinerlei Aggression, weder von den Demonstranten noch der Polizei. Die Polizei hat die Demonstranten versucht zu provozieren, indem sie immer mal wieder einen Kordon quer über die Straße bildete. Aber das war‘s dann auch, und die Demonstranten haben sich nicht provozieren lassen. Alles andere ist Propaganda der Systemmedien.

szenaria: Ich war mit anwesend, am Kopf des Zuges. Als die Demonstranten abgeriegelt und verdichtet wurden, wir auf der Straße saßen, sprach ein amerikanischer Journalist unsere Gruppe an und fragte nach dem Teilnahmemotiv an dieser Demo. Gesichtet wurden auch Pressevertreter aus vielen EU-Staaten und der Schweiz. Es wäre nun immens wichtig zu verfolgen, wie die internationale Presse die Großdemo darstellt. Eine Veränderung kann niemals von außen, sondern muss sich von innen heraus vollziehen. Aber die Sicht der Dinge von außen, quasi aus der Vogelperspektive, darf nicht vernachlässigt werden. Deutschland hat die EU-Ratspräsidentschaft inne. Dieses kurze Zeitfenster sollte genutzt werden, formuliert im Merkel-Slang: um im Gespräch zu bleiben. Wichtig auch, dass alle kreuz- und quer, oben- und unten, rechts- und links, gestreift- und gepunktet Denkende, also jene, die nicht mehr mit diesem System einverstanden sind, ihren Widerstandswillen weiterhin auf der Straße kundtun. Der Berliner Senat wird diesen Zustand beenden wollen und dabei weitere Fehler begehen. Ziel ist es, die längere Ausdauer und Standhaftigkeit zu beweisen.

Die Polizei macht Druck – Druck von Oben? Qua Gesetz oder zu Unrecht?

FM: Der Reichstag als Symbol war völlig ungeschützt, so dass ein paar Personen auf die Treppe krabbeln konnten. Ein Polizist spielt mit dem „Tonfa“ seine Spins, alle lassen sich beeindrucken und weichen zurück. Plötzlich ist die Hundertschaft da und räumt den sensibelsten Bereich der Demo. Schön mit Pfefferspray. Nun sind alle Corona-Leugner Rechtsradikale und Reichsbürger. Ich sage nicht, dass die Polizei das (im Auftrag) so geplant hat, im Gegensatz zu früher aber: Vielleicht? Insgesamt war die Demo im Gegensatz zum 1. Mai früher, Linken-Demos oder dem G 20 Gipfel in Hamburg ein Kindergeburtstag. Was auch auffiel, die vielen kleinen Mädchen in Uniform. Im richtigen Krieg ist damit eine Hundertschaft nur noch die Hälfte wert.

Peer Munk: Als meine Begleiter und ich am Nachmittag die Kundgebung bereits verlassen hatten, rasten mindestens 10 vollbesetzte Mannschaftswagen der Polizei mit Blaulicht und Sirene an uns vorüber Richtung Reichstag. Wir also hin, um zu schauen, was dort vor sich ging. Als wir ankamen, war die „Erstürmung“ offenbar schon verhindert worden. An einem Absperrgitter standen einige Demonstranten. Ein kleiner Herr, vermutlich in den 50ern, mit Brille und Schild (irgendwas mit ARD, jedenfalls nichts Rechtsradikales) wollte das Absperrgitter überklettern. „Also los, bei drei“, hörte ich ihn, „eins, zwei, drei!“ Und er setzte über, wurde aber sofort von einer Polizeibeamtin wieder zurückgedrängt. Daraufhin wurde er von einem anderen Demonstranten zurechtgewiesen: „Jetzt hör doch mal auf mit der Scheiße! Du machst alles kaputt!“ Worauf der Herr vom Sturm auf den Reichstag abließ …

John Farson: Mir kam es so vor, als ob die selbst teilweise nicht wussten, wie die Anordnungen lauteten. Einmal hieß es „Stehen bleiben“, dann sollten wir weitergehen, hier lang, dort lang … Wir haben auch mit dem ein oder anderen Beamten geredet und das hat meinen Eindruck noch verstärkt. Manche waren betont unfreundlich, andere haben so getan, als wären sie auf unserer Seite. Letzteres klang mir aber eher wie Strategie zur Deeskalation, um die Menge nicht aufzubringen. Ein bisschen „good cop/bad cop“ im Großformat, Zuckerbrot und Peitsche.

Verhindern um des Verhinderns willen

luxpower: Herr Tichy, ich war selber vor Ort und kann bestätigen, dass unter allen Umständen verhindert werden sollte, dass die Demo auch durchgeführt werden sollte. An der Spitze der Demo versperrten Polizeiautos die gesamte Breite des Weges, ein Durchkommen war schlicht unmöglich. Von hinten drängten immer mehr Leute nach vorne, die nicht wussten, dass es vorne die Blockade der Polizei gab. Und so kam, was kommen musste, die Abstände konnte nicht eingehalten werden. Die Polizei hatte also ihren Vorwand, die Demo aufzulösen. Kleines Bonmot: Irgendwann sangen alle die Nationalhymne (3. Strophe). Daraufhin untersagte die Polizei unter Androhung der Auflösung der Demo, die Nationalhymne nochmal zu singen. Ich als Nichtdeutscher EU-Bürger frage mich: In welchem Land lebe ich hier eigentlich? Einfach nur unvorstellbar.

Ingolf Paercher: Ein Teilnehmer (Cevin Iroth) berichtete mir: Spulen wir mal ganz zum Anfang. Der Demozug sollte erst am Brandenburger Tor starten. Am Samstag früh kam die Meldung. Start Friedrichstraße/Ecke Torstraße. Hatte das noch rechtzeitig mitbekommen. Also ging es dahin, nachdem ich eine S-Bahn wegen den vertrackten Fahrscheinautomaten verpasst hatte. War aber vielleicht gut so. Als ich ankam, war schon alles abgeriegelt. Bin über Nebenstraßen zum Anfang des Zuges gelangt. Dort war alles voll mit Polizei. Sie haben praktisch den Zug auflaufen lassen und dann den fehlenden Mindestabstand bemängelt und damit den Zug auflösen wollten. Clever der Geisel. Ich weiß beim besten Willen nicht, was die Wasserwerfer an diesem Punkt sollten. Die benötigt man eigentlich, wenn, man etwas auflösen will. Da spricht es Bände, wenn diese am Startpunkt positioniert werden. Ich denke die Teilnehmer vom Zug hatten darüber keine Kenntnis. Die Wasserwerfer standen in der Torstraße und in der Hannoversche Straße. Es war eine staatlich gedeckte Provokation, die einwandfrei juristisch beantwortet wurde. Die nächste schallende Ohrfeige für den RRG- Innensenator.

„Livestream“ in Worten

Knipser: Auch von mir hier noch mal mein Senf dazu. Gestern wieder dort unterwegs als Agenturfotograf, irgendwo in und um und zwischen Friedrichstrasse und Brandenburger Tor, von ca. 11 Uhr mittags bis Mitternacht, immer pendelnd. Meine Eindrücke haben sich bei nächtlichem Überfliegen einiger nicht-MSM-Livestreams absolut bestätigt. So kann das jeder nachprüfen, der nicht dabei war und die Realität sowieso schon gesehen hat. Die einzigen, die aggressiv waren und provoziert haben, war einmal mehr die Polizei. Neben vielen Beamten (die übrigens auch in der Gruppe nicht alle Maske tragen), die sich sichtlich wohl fühlen in ihrer vermeintlichen „Macht“ und sehr arrogant auftreten, gilt dies auch für die gesamte sichtbare Einsatztaktik der Polizei. Mit vielen Absperrungen, deren Sinn sich niemandem erschließen kann, sollte offensichtlich unbedingt verhindert werden, dass eine große, mächtige Demo entstand. Schon vormittags hatte die Polizei sinnfrei die Durchgänge am Brandenburger Tor abgesperrt und schon so einigen Aufstand verursacht. Ebenso anlasslos ist die Polizei dort nach einer Weile einfach abgezogen. Der „Kessel“ am Start des eigentlichen Demonstrationszuges und damit das Unmöglich-Machen von Mindestabständen und damit der Grund für die Auflösung der Demonstration wurde von der Polizei sehr bewusst provoziert. Dies war für JEDEN, der sich dort befand, klar erkennbar. Wie schon auf den „Hygienedemos“ vor einigen Monaten am Rosa-Luxemburg-Platz und Alexanderplatz, wurde die übertriebene Kontrolle der Presselegitimation durch die Polizeikräfte noch erhöht. Hat früher das bloße Zeigen des Presseausweises genügt, um eine polizeiliche Absperrung stressfrei als Pressefotograf passieren zu können, greifen viele Polizisten jetzt nach diesem Ausweis, fragen außerdem noch nach dem Personalausweis und betrachten diese Dokumente dann ausgiebig und zeitschindend von allen Seiten wie ein seltenes Insekt. Meine launige, aber freundliche Einlassung, ich sei grad schon dreimal intensiv kontrolliert worden in der letzten Stunde, wurde mit einem scharfen „ich muss Sie nicht durchlassen, wenn Sie frech werden“ gekontert. Ich werte dies als bewussten Versuch, die Pressearbeit systematisch zu behindern. Auch dafür gibt es sicherlich eine Dienstanweisung „von oben“. Die Festnahmen durch die Greiftrupps der Polizei waren ebenfalls erneut von völlig sinnfreier Brutalität und ohne jeden Anlass. Niemand war bewaffnet (Lügen der MSM-Presse im Vorfeld), herumstehende Leute wurden willkürlich festgenommen, dabei brutal Arme verdreht, alte Leute und Kinder weggeschubst. Gewehrt hat sich bei den Festnahmen, die ich beobachtet habe, niemand wirklich. Trotzdem wurden Leute teilweise von zwei bis vier Polizisten in Kampfmontur zu Boden gebracht und übertrieben fixiert. Unverständlich, bei ANTIFA-Demos trauen sich das die Damen und Herren Polizisten nicht. Ich vermute, es sollte Angst verbreitet werden und so Leute von Demobesuchen abgehalten werden. Bei einigen Festnahmen stellen sich Polizeibeamte bewusst vor Fotografen und Filmer, um diese zu behindern. Das Merkel-Regime nutzt alle schmutzigen Tricks, um jedwedes Aufbegehren abzuwürgen. Der Druck, den sie so erzeugen, wird sich irgendwann entladen und auf die Verursacher zurückwirken, aber das dauert noch ein bisschen. Auch die Polizei hat jede Sympathie verspielt. Viele Beamte und die gesamte Polizeiführung machen sich bereitwillig zu Schergen eines undemokratischen Systems. Dafür werden sie wie auch die Herrschenden eines Tages in den Geschichtsbüchern an entsprechender Stelle eingeordnet werden und sicherlich wieder von nichts gewusst haben. Diesmal wird es ihnen aber niemand glauben. Noch eine Anmerkung zur „Stürmung“ des Reichstags. Ich war leider nicht direkt dabei, als es „losging“, erhielt jedoch eine Info und begab mich eilig dorthin. Die Polizei hat mir und, soweit ich das sehen konnte, anderen Pressevertretern den Zugang durch ihre inzwischen weitläufige Absperrung zunächst verweigert. Als ein Team des GEZ-Fernsehens ziemlich entspannt anspaziert kam, wurde dies ohne jede Diskussion durchgelassen, als hätte man auf sie gewartet. Nur mein persönlicher Eindruck. Seltsam auch, dass überall auf der Demo Unmengen von Polizisten waren, aber grad vom Reichstag zuerst nicht genug?! Auf Videos der „Reichstagsstürmung“, die ich mir heute Nacht dann dazu zuhause angeguckt habe und die jeder andere auch sehen kann, ist klar zu erkennen, dass der Reichstag nicht „gestürmt“ wurde. Man hat nicht mal versucht, die Glasfront des Eingangs zu zerstören oder gar zu „stürmen“. Die Haupttreppe am Portal wurde „erstürmt“, ja, aber mehr ist eben nicht passiert. Es waren auch keine „Nazis“, keine Reichsbürger und wahrscheinlich auch keine von Putin oder Trump bezahlten Agenten. Wenn ich meine eigenen Beobachtungen dazu nehme, sieht es tatsächlich so aus, als wenn da bestimmte Bilder erzeugt werden sollten und das Ganze tatsächlich inszeniert ist. Was dazu und zu der gesamten Demo in der MSM-Presse im Vorfeld und jetzt im Nachgang zu lesen und zu hören ist, ist schlicht eine Lüge und bewusste Falschdarstellung. Angefangen von der Teilnehmerzahl (die Million wurde locker erreicht!), bis hin zu Friedlichkeit und Teilnehmerstruktur der Demonstranten, ebenso zu angeblicher Gewalt der Demonstranten (die es nicht gab). Eine große Anzahl neutraler Livestreams (die jeder im Netz sehen kann!) von vielen Stellen dieser Demo beweisen, WIE viele Leute dort wirklich waren und dass es keineswegs die herbeifabulierten Reichsbürger, Nazis usw. waren. Auch bewaffnet war niemand, Stein-und Flaschenwürfe oder ähnliches habe zumindest ich von mittags bis nachts um 0 Uhr keine gesehen oder gehört …

Enttäuscht

Volksschauspieler: Air Türkis hat es gut erläutert, was ich auch als „Alter“ auf der Demo so empfunden habe, viel zu viele unterschiedliche Themen, als wollte man es jedem recht machen. Und dann noch dieser Kennedy, „ich bin ein Berliner“, völlig aus der Zeit gefallen. Diese Demo konnte mich jedenfalls nicht begeistern. Dennoch  Respekt für die Veranstalter der Demo, den Machtmissbrauch gegenüber den Bürgern aufzuzeigen, mit der seit über einem Jahrzehnt „alternativlosen Politik“ unserer Blockparteien und ihrer gemeinsamen Fürstin, aktuell noch verstärkt durch die Corona-Panikmache mit Hilfe ihrer Hofvirologen. Aber ein Aufbruch war diese Demo nicht.

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