Tichys Einblick
Falsch verstandene Toleranz

Anbiederung an Islam: Wegen Ramadan fordern Lehrerinnen von Schulklasse Trinkverzicht

Weil drei Kinder in der Klasse wegen Ramadan fasten, möchten zwei Lehrerinnen den Schülern einer 5. Klasse verbieten, während des Unterrichts zu trinken. Das ist in seinem überbordenden Toleranzverständnis noch einmal ganz besonders bemerkenswert, wenn selbst der Zentralrat der Muslime daran erinnern muss: „Kinder fasten nicht“.

Symbolbild Klassenraum

IMAGO
Kinder dürfen im Unterricht nicht mehr trinken, wann immer sie möchten oder wann immer sie durstig sind. Sie sollen das Trinken unterlassen. Weil Fastenmonat ist. Zumindest lautet so eine Regel, die zwei Lehrerinnen in einer Gesamtschule im Großraum Frankfurt am Montag aufgestellt haben: Sie haben den Schülern einer fünften Klasse verboten, im Unterricht zu trinken.

Ein betroffener Vater hat gegenüber Nius von diesem Verbot erzählt. Seine Tochter hat ihm beim Abendessen davon erzählt, ganz nebensächlich: „Beim Abendessen reden wir immer darüber, wie der Tag gewesen ist. Ich fragte meine Tochter, was es Neues in der Schule gibt. Sie erzählte uns dann, dass zwei Lehrerinnen den Schülern untersagt hätten, im Unterricht zu trinken, da drei der 27 Kinder fasten.“ Für den Vater war das „befremdlich“: „Zum einen sind die Kinder in der fünften Klasse zwischen 10 und 11 Jahre alt. Selbst für religiöse Muslime gilt das Fastengebot aber erst ab 14 Jahren.“ Zum anderen bezeichnet er es als einen „komischen Eingriff“, dass 24 Kinder ihre Grundbedürfnisse unterdrücken sollen, um auf drei Kinder Rücksicht zu nehmen.

Repressionen gegen Schüler kein Einzelfall
Von Lehrern eingeschüchtert und denunziert: „Wie soll sich die Gemeinschaft Dir gegenüber verhalten?“
Es handele sich bei dem Verbot um keine Schulvorgabe, so der Vater weiter. Eine andere Lehrerin habe den Kindern erlaubt, wie gewohnt zu trinken, wenn sie wollen. Das macht es nicht unbedingt besser, sondern zeigt, wie sich einzelne Lehrer in vorauseilender und falscher Toleranz dem islamischen Glauben mit seinen religiösen Gesetzen unterwerfen und diese den Schülern aufzwingen. Offenbar ohne sich verpflichtet zu fühlen, dies vorher mit der Schulleitung abzusprechen.

Das ist insofern noch einmal ganz besonders bemerkenswert, auch der Zentralrat der Muslime äußerte sich vor kurzem noch einmal dahingehend: „Ansonsten gilt: Kinder fasten nicht!“, zitiert ihn hna.de. „Zwar heiße es bei Kindern oft, dass sie nicht fasten müssten. „Richtigerweise muss es jedoch lauten, dass sie gar nicht fasten dürfen.“ Wenn sie es freiwillig für ein bis drei Stunden tun würden, sei es gestattet, „aber es ist keineswegs eine Pflicht.““

Dieser jüngste Vorfall ist bereits das dritte Beispiel von Repressionen an Schülern, das innerhalb von einer Woche Schlagzeilen macht: Vergangene Woche kam ans Licht, dass die 16-jährige Loretta B. am 27. Februar von ihrem Schulleiter und drei Polizisten aus dem Unterricht abgeführt wurde. Der genannte Grund: Sie hat auf TikTok ein AfD-nahes Video verbreitet und Deutschland als „Heimat“ bezeichnet. Die Polizei führte daher eine „Gefährderansprache“ mit dem Mädchen.

Ein paar Tage später meldete sich eine Mutter einer Schülerin derselben Schule in Mecklenburg-Vorpommern mit einem weiteren Vorfall zu Wort. Ihre Tochter hat in einer Diskussion im Unterricht gesagt: „Wer die Grünen wählt, der hat kein Gehirn.“ Die unterrichtende Lehrerin habe das Mädchen dann aufgefordert, ihre Meinung für sich zu behalten, erzählt die Mutter gegenüber Nius: Das ginge so nicht, das dürfe man nicht sagen, meinte die Lehrerin. Die Mutter hat ihrer Tochter danach geraten, den Ball flach zu halten: Immerhin müsse sie bis zum Ende des Abiturs durchhalten. Aber als sie von der Geschichte über Loretta B. hörte, änderte sie ihren Rat: Ihre Tochter solle ihre Meinung frei äußern können. Also ohne Einschüchterungsmaßnahmen.

Und nun kommt auch noch das Trink-Verbot aus einer Schule bei Frankfurt hinzu. Das ist die Stadt, die ihre Fußgängerzone für den Ramadan mit leuchtenden Halbmonden und Sternen sowie Schriftzügen wie „Happy Ramadan“ verziert hat, wie TE berichtete. Das hat 100.000 Euro gekostet – aus der Steuerkasse. Vielleicht haben sich die beiden Lehrerinnen daher gedacht, sie müssten noch solidarischer mit den Muslimen sein und die anderen Kinder dazu bringen, mit ihren islamischen Mitschülern zu fasten. Wenn sogar schon die Stadt Frankfurt zum „Happy Ramadan“ einlädt.

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