Tichys Einblick
Grüne Aristokratie:

Fotograf für Habeck, Stylistin für Baerbock – Das Versailler Schloss der Grünen ist Berlin

Wie der „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. auf seinen Hofmaler Charles Le Brun nicht verzichten konnte, so benötigt auch Robert Habeck einen Fotografen. Der kostet den Steuerzahler für vier Jahre 400.000 Euro. Annalena Baerbock beschäftigt eine eigene Stylistin für 7.500 Euro im Monat.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock im Kanzleramt, 12.10.2022

IMAGO / Frank Ossenbrink

Wie weiland Ludwig XIV., von 1643 bis 1715 König von Frankreich und Navarra, handeln die Grüne nach der Devise: „Der Staat bin ich“. Damit das an sich unbedeutende ICH dann auch sehr groß wird, muss der Staat aufgebläht werden, mit mindestens 758 neuen Beamtenstellen, von denen Robert Habeck allein 101 Stellen für seine Gefolgschaft reklamiert hat. Wie weiland Ludwig XIV. auf seinen Hofmaler Charles Le Brun nicht verzichten konnte, so benötigt auch Habeck für 400.000 Euro für vier Jahre einen Hoffotografen. Ob sich Habeck wie Ludwig auch als Dieudonné, als der „Gottgegebene“, betrachtet, ist nicht bekannt. Aber die Versuchung dürfte groß sein angesichts der Bewunderung, die ihm alltäglich in vielen Medien entgegengebracht wird.

Schöne Bilder auf Steuerzahlerkosten
„Minister Eitel“ – 400.000 Euro für den Fotografen von Robert Habeck
Dem will nun Annalena Baerbock in nichts nachstehen, zwar ganz den Prinzipien einer feministischen Außenpolitik verpflichtet steht ihr der Sinn nach schönen, nach den allerschönsten Kleidern. Deshalb hält sie sich, wie Bild berichtet, eine Hofstylistin, die sich „bei Bild- und Fernsehterminen von Außenministerin Baerbock um deren Make-up und Haarstyling“ kümmert und sie zu „Bild- und Fernsehterminen auf Auslandsreisen“ begleitet.

Obwohl sie der inoffiziellen Equipage der grünen Aristokratin angehört, ist sie doch so etwas wie eine „persönliche Assistentin“, also die Hof- und Leibstylistin der Herrin im Außenministerium. Schließlich legt die viel wert darauf, dass Kleidung, Frisur, Teint und überall der gesamte Style stimmt. Wenn Baerbock schon kein Hinhörer ist, soll sie so doch wenigstens ein Hingucker sein.

Da der Job einer Hofstylistin gerade bei einer feministischen Außenministerin sehr zeitaufwendig ist und „zahlreiche Termine an Wochenenden und zu besonderen Tageszeiten“ anfallen, entlohnt Annalena die treuen Dienste der Hofstylistin so munter wie großzügig aus der Steuerkasse mit 7500 Euro im Monat, also mit 90.000 Euro im Jahr, in vier Jahren wären dies also mit 360.000 Euro, fast so viel wie der Hoffotograf des neuen Dieudonné von der Berliner Scharnhorststraße kosten würde.

Und warum, mag sich Baerbock denken, soll der Steuerzahler nicht ihre Hofstylistin bezahlen, schließlich sieht er sie doch in den schönen Kleidern, mit perfekter Frisur und perfektem Teint, ob die Sonne in Indien brennt, der feine Staub in Scharm El-Scheich von dem glatten Teint abrutscht wie ein Eichhörnchen von einem nassen Dachflächenfenster oder das Wetter in Prag ihr nicht die Lieferungen für die Ukraine verregnet. Die Hofstylistin dürfte in der Kindheit von Drei-Wetter-Taft inspiriert worden sein. Nein, dass der Steuerzahler die Hofstylistin bezahlt, ist völlig in Ordnung, schließlich zahlen die Leute ja auch für die Bunte, die Gala und für die diversen Frauen- und Modemagazine, denn es geht um den neuen Feminismus.

Damit auch niemand es wagt, die neue grüne Aristokratie zu kritisieren, hält man sich am grünen Hof einen Polizeiminister wie weiland Napoleon Bonaparte und Ludwig XVIII. sich Joseph Fouché hielten. Die Grünen sind schließlich Ancien Régime und Restauration in einem, nur, was sie nicht sind, ist Revolution. Auch wenn Robert Habeck sich zuweilen in der Maske Saint-Justs gefällt, lässt sich Annalena Baerbock von ihrer Rolle als Marie Antoinette so gar nicht abbringen.

Pflichtgemäß führte Thomas Haldenwang dann auch den Beobachtungsbereich Delegetimierung des Staates ein, damit kein Untertan es fürderhin wagt, die neue Aristokratie zu kritisieren. Denn der Staat, das sind sie. In Haldenwangs Fouché abgelauschter Beamtensprache heißt nun Majestätsbeleidigung: „Agitation gegen und Verächtlichmachung von … Repräsentantinnen und Repräsentanten sowie Institutionen des Staates …“. Wer die Regierung kritisiert, agitiert gegen den Staat.

Zu Ludwigs XIV. Zeiten gab es noch Dichter wie den göttlichen Molière, der die Repräsentantinnen und Repräsentanten als Typen auf die Bühne stellte und dem Gelächter preisgab, ob es der „Bürger als Edelmann“ oder der Heuchler „Tartuffe“ oder der an Lauterbach gemahnende „Eingebildete Kranke“ war. Hätten wir noch ein Theater und nicht nur die Klippschulen für Untertanen, würde landauf, landab Molière gespielt. Aber vielleicht würde jede Molière-Inszenierung auch zu einem heillosen Skandal führen, denn Annalena I. könnte mit Robert I. in den Streit darüber geraten, wen die „grüne Basis“ vor den nächsten Wahlen zum „Mamamouchi“ ausruft.

Was allerdings die Aristokratie des Ancien Regime vom neuen Adel der Grünen unterscheidet, sind drei Dinge: Kultur, Raffinesse und Bildung – die Grünen haben dafür allerdings etwas viel Besseres, eine Gesinnung aus Chamäleon-Haut. Der Staat sind schließlich sie.