Tichys Einblick
Sie kämpfen weiterhin um ihre Belange

Bauern und Mittelstand lassen nicht locker: Zurecht

Bauern, Unternehmer, Handwerker und der Mittelstand geben keineswegs klein bei. Obwohl Medien und Politik die „Aufmüpfigen“ gern aus der Nachrichtenlandschaft vertreiben würden, lassen sich diese nicht einschüchtern.

Nun schreiben wir bereits Februar: Bauern, Unternehmer, Handwerker und der Mittelstand geben keineswegs klein bei. Obwohl Medien und Politik die „Aufmüpfigen“ gern aus der Nachrichtenlandschaft vertreiben würden, lassen sich diese nicht einschüchtern, sondern kämpfen (un-)verdrossen für ihre Belange.

Massenblockaden von Autobahnen, Hauptverkehrswegen oder ganzen Innenstädten haben abgenommen, was aber nicht heißt, dass es keine weiteren Proteste, Korsi, Demonstrationen gibt gegen politische Ungerechtigkeiten, welche manche Existenz bedrohen.

Unsere Leser haben erneut zu einem „bunten“ Potpourri an Impressionen und Gedanken zur Lage im Land beigetragen.

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K. und H. Schneider schreiben dazu aus Heilbronn von Ende Januar: In den „Qualitätsmedien“ wird davon nichts berichtet, obwohl 500 PKWs, LKWs und Traktoren dabei waren. Auch in der Innenstadt fand ein großer Demozug statt, die Freiheits-Trychler aus der Schweiz waren auch dabei.

F. Schmidtgen schickte eine sehr persönliche Abhandlung:

Meine Tochter, deren Freund und ich wechseln uns auf verschiedenen Demos und Aktionen in Sachsen und Berlin mit unserem Traktor ab. Der Zuspruch, den wir aus der Bevölkerung erhalten, ist immens. Immer wenn wir mit dem Schild am Traktor unterwegs sind, gibt es Daumen hoch, Herzen, Handy-Bilder werden gemacht, es wird freundlich zugewunken, es werden Getränke und Speisen gebracht (so viel kann keiner essen).

Über solch eine spontane Zustimmung der Bevölkerung habe ich bei den von Linksextremen und Regierung veranstalteten „Demos gegen Rechts“ noch nichts gelesen oder gehört. Wir werden weiter mit Nachdruck aber friedlich gegen den Unsinn der Ampelregierung und deren Vorgänger und Vorvorgänger protestieren.

Ich bin seit Kindesalter politisch sehr interessiert. Das Erste, was ich mit acht Jahren mitbekam, war die Entführung von Hans-Martin Schleyer durch die linksextreme RAF. Mit 13 erlebte ich, wie ein aufrechter Kanzler auf demokratische Weise abgelöst wurde. Als Jugendlicher lernte ich, wann, wo und zu wem ich was sagen darf. Zuhause konnten wir frei reden, aber in der Schule, Lehre, Betrieb nicht immer. Mit 20/21 ging unsere 2. Diktatur rasend schnell und zum Glück friedlich unter. Was hatten wir für eine Angst vor der Polizei mit Schild und Stock. Ein Freund wurde am 4.10.1989 in Dresden verhaftet. Dann haben wir mit viel Arbeit für geringen Lohn den Wohlstand in Ostdeutschland aufgebaut. Dieses, nicht sagen dürfen, was man denkt und diese Phrasendrescherei der Parteien von Links bis CDU geht uns schon spätestens seit 2005 gegen den Strich. Ein Wunder, dass in Deutschland erst jetzt, nach 26 Jahren Rot-Grüner Regierung mit maßgeblichem Anteil der CDU allmählich wieder die Mitte der Bevölkerung den Mund aufmacht. In diesen letzten 26 Jahren ist ein sehr großer Bevölkerungsanteil durch den extremen Linksruck der CDU und FDP politisch heimatlos geworden. Auch der ehemalige Hoffnungsträger Merz stabilisiert nicht die CDU, sondern die AfD. Leider gibt es in der AfD zu viele einfältige Ultranationalisten …

M. Janke ließ es sich nicht nehmen, abermals ihren Beitrag aus Bayern zu leisten:

Die Kundgebung war fantastisch organisiert: Politiker waren zwar eingeladen, aber nur zum Zuhören (die CSU-Landwirtschaftsministerin Kaniber und Hubert Aiwanger waren gekommen, Markus Söder nicht; wobei bei dessen Erwähnung durch den Redner Pfiffe ertönten – wahrscheinlich ist er in Erwartung derer nicht gekommen). Zu Wort kamen ausschließlich ‚Handwerker-Mittelständler‘ aus verschiedenen Branchen, welche ihre Sache ausnahmslos sehr gut gemacht haben. Inzwischen nennt sich die Organisation schlauerweise „Zivilbündnis Handwerk“.

R. Clos aus Wiesbaden beobachtet die „Szene“ in ihrer Umgebung fortlaufend, informiert sich online, wo welche Staffelfahrten stattfinden. Sie schrieb:

Wir müssen aufmerksam machen auf das, was hier passiert – und vor allem auf die Hintergründe dessen.
Die deutschen Landwirte werden hoffentlich die internationale Dimension dieses Verbrechens bald genüge auf den Schirm bekommen! Und was in Frankreich gerade passiert – das wird wirklich spannend. Ob die französische Regierung wieder mit Gewalt und Gummigeschossen vorgehen wird wie bei der Gelbwesten-Bewegung? Hoffen wir nicht, es hat ja damals furchtbare Opfer gegeben, abgeschossene Hände, ausgeschossene Augen und m. W. auch Todesopfer.
Also, Medien wie das Tichy-Team haben eine so unglaublich wichtige Aufgabe, uns über all diese Entwicklungen zu informieren! Danke, danke, dass es Sie gibt!

Am 5. Februar, so R. Clos, versammelten sich in Wiesbaden und Mainz Bauern mit ihren Traktoren zu einer kleinen Demonstration als Teil der Staffelfahrt, welche vom LSV-Deutschland zusammen mit den Freien Bauern organisiert wurde. Den Vertretern der Landwirtschaftsministerien wurde ein Forderungskatalog überreicht.

Nachstehende Fotos vom Staffellauf übermittelte R. Clos aus Mainz vom selben Tag.

H. Sperling:

Ja, leider ist es auch unsere Wahrnehmung, dass die Proteste der Landwirte und Mittelstandsunternehmen medial zunehmend ausgeblendet werden. Dafür werden aber die Demos gegen Rechts überproportional propagandistisch präsentiert. Gut, dass es Medien wie Tichys Einblick gibt, die da nicht locker lassen und der wirklichen bürgerlichen Mitte eine Plattform geben.
In unserer kleinen Stadt Wittenberge im Landkreis Prignitz des Landes Brandenburg organisieren mutige Landwirte und Mittelständler jeden Montag eine Demo gegen die Politik der Ampelregierung. (Siehe Aufruf). Der Aufruf trägt den Titel „Wir sind nicht Rechts, wir sind nicht Links, wir sind die Mitte“. Gestern war die dritte Demo. Es war beeindruckend. Die Anzahl der Traktoren und Fahrzeuge der Unternehmer hat sich gegenüber der vorangegangenen Montage mehr als verdoppelt. Der Fahrzeug-Konvoi erstreckte sich, soweit das Auge reichte. Auch die Teilnehmerzahl der Bürgerinnen und Bürger, die zum großen Teil weder Landwirte noch Unternehmer sind, hat sich mehr als verdoppelt. Die Teilnehmer waren nicht nur aus der Prignitz, auch aus den angrenzenden Landkreisen waren viele Teilnehmer dabei.
Leider kann man als direkter Teilnehmer nicht die besten Fotos machen, die das Ausmaß der Demo wiedergeben.

G. Heidenreich aus Mannheim bedauert, bisher mangels Information nicht dabei sein zu können:
Ihre Aussage erlebe ich leider genauso. Leider kann ich Ihnen keine Erfahrungsberichte von derartigen Demonstrationen liefern, weil ich einfach bei keiner dabei sein konnte. Ursache dafür war, dass ich nur hinterher erfuhr, wenn eine solche in meiner Region stattgefunden hatte.
Ich würde als konservativer Ruhestandsbeamter, mich meinem Jahrzehnte zurückliegenden Eid aufs Grundgesetz immer noch verpflichtet fühlend, liebend gerne an einschlägigen Demonstrationen teilnehmen.

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Es betrifft uns alle. Kultivierten Bauern keine Feldfrüchte, kein Obst, züchteten sie kein Nutzvieh, gäbe es weder regionale noch überregionale Produkte. Für teures Geld kämen frische (?) Nahrungsmittel aus fernen Ländern. Ob das die grüne Klimafreundschaft besiegelt?