Tichys Einblick
Vorsicht Vorwort-zum-Sonntag-Glosse

EKD: Abgrenzung von AfD-Wählern – warum nicht auch von deren Kirchensteuer?

Vorsicht, Vorwort-zum-Sonntag-Glosse: Die EKD ist stolz darauf, als erste konsequent-antifaschistische Glaubensgemeinschaft in die Kirchengeschichte einzugehen. „Wir können nicht ständig die Brandmauer zur AfD betonen, uns dann aber gleichzeitig von Faschisten finanzieren lassen. Wir müssen schon konsequent sein.“

Die Evangelische Kirche in Deutschland grenzt sich konsequent gegen die AfD ab. „Mit allem, was Vielfalt untergräbt, möchten wir nichts zu tun haben. An dem Punkt sind wir total einfältig. Nur Rassisten kritisieren unsere humane und grenzenlose Willkommenskultur. Wer aber ausgrenzt, den grenzen wir aus. Kein Dialog mit der AfD.“

Jetzt geht die EKD noch einen Schritt weiter: „Wir können nicht ständig die Brandmauer zur AfD betonen, uns dann aber gleichzeitig von Faschisten finanzieren lassen. Wir müssen schon konsequent sein.“ Daher verweigert die Kirche ab sofort folgenden Menschen den Einzug der Kirchensteuern:

  • allen AfD-Mitgliedern,
  • allen AfD-Wählern,
  • allen, die mit jemandem befreundet sind, der schon mal AfD gewählt hat,
  • jedem, der mit einem zusammen beim Discounter gesehen wird, der nicht für ein Verbot der AfD ist.

Die EKD erklärt, warum sie den Kreis der Betroffenen so weit zieht: „Alle Vergleiche mit dem Nationalsozialismus lehnen wir prinzipiell ab. Aber wir wollen den bürgerlichen Steigbügelhaltern des Faschismus keine Chance geben. Die NSDAP ist damals nur mit Hilfe der FDP und der CDU an die Macht gekommen. Darum wehret den Anfängen. Und die Kontaktschuld beim Discounter ist der bürgerliche Anfang, den es zu wehren gilt.“

Zur Durchführung ihrer antifaschistischen Geldwäsche wird die Kirche überall im Land „Kirchliche Meldestellen für ein liebevolles Miteinander“ einrichten. Dort können alle schändlichen Kirchenmitglieder, die rechts von links-illiberal sind, gemeldet werden. „Wir danken den Bürgern für ihre Mithilfe im Dienste des Guten.“ Sollte sich jemand fälschlicherweise angeklagt fühlen, so hat jeder Gebrandmarkte natürlich die Möglichkeit, die eigene Unschuld vor einem extra eingerichteten Multikulti-Bürger*Innen-Rat nachzuweisen. Vorsitzender dieser Schiedsstelle soll Jan Böhmermann werden, der als Mitarbeiter des ÖRR die öffentlich-rechtliche Neutralität garantiert. „Die Möglichkeit, die eigene Unschuld zu beweisen, ist elementar für einen demokratischen Rechtsstaat wie Deutschland. Wir vertreten selbst gegen Antidemokraten vorbildhaft die westlichen Werte“, betont ein EKD-Justiziar.

Zudem bietet die EKD gnädigerweise ein Bußritual an, durch das Menschen, die irgendwann mal falsch abgebogen sind, wieder in den Schoß der Menschheit zurückfinden können. Zur Reinigung von aller politischen Perversion sollen Umkehrwillige im Regenbogengewand auf Knien zum Altar rutschen und dabei 77 mal rufen: „Liebe EKD, ich war elendig in die Irre gegangen; ich habe über die Schattenseiten von grenzenloser Migration sprechen wollen; erbarme dich meiner.“ Dieser Akt der Neuwerdung ist gültig, sofern der Weg zum Altar über den linken Flügel der Kirche führt und vor 500 Zeugen aus der Kirchengemeinde vollzogen wird. Das Bußritual findet jeweils am sechsten Dezember statt, an dem Christen das Fest des Türken und Heiligen Nikolaus feiern.

Von der Bundesregierung wurde mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, dass alle Mitarbeiter, die der Verfassungsschutz in die AfD eingeschleust hat, von der Maßnahme ausgenommen sind. Der heldenhafte Widerstandskämpfer gegen Rechte, Thomas Haldenwang, freut sich über diese kirchliche Zusage: „Alle meine V-Leute in der AfD können sich beim örtlichen Pfarrer ausweisen, um weiterhin das Kirchensteuereinzugsverfahren genießen zu können.“

Die EKD ist stolz darauf, als erste konsequent-antifaschistische Glaubensgemeinschaft in die Kirchengeschichte einzugehen. „Die Brandmauer gegen das Böse muss auf allen Ebenen gestärkt werden. Unser Reinheitsgebot der kirchlichen Finanzierung wird in der ganzen Welt neue Maßstäbe setzen.“ Damit werde man in Demut seiner Verantwortung vor der deutschen Geschichte gerecht.

Auf der nächsten Synode will man den eingeschlagenen Weg vollenden. Dann sollen auch die Fans von Sahra Wagenknecht, Tichys Einblick, Till Lindemann, Hubert Aiwanger, Dieter Nuhr, Wolfgang Wodarg, Gerhard Schröder, Papst Benedikt, Helmut Schmidt, Julia Neigel, Viktor Orbán, Donald Trump, Rainer Maria Woelki, Ludwig Erhard, Otto von Bismarck, Boris Palmer, Nena, Hans-Georg Maaßen, Ulrike Guérot, Milton Friedman, Didi Hallervorden und natürlich auch die Anhänger des Antisemiten Martin Luther von der evangelischen Kirchensteuer ausgeschlossen werden.

Der Pressesprecher strahlt: „Die Kirche reißt endlich das Unkraut unter dem Weizen aus, damit der Weizen besser wachsen kann. Als sakrale Hüterin der politischen Wahrheit stellt sich die Kirche ihrer Pflicht und Verantwortung, zugunsten einer besseren Welt schon jetzt das letzte Gericht zu beginnen. Koste es, was es wolle. Die EKD ist und bleibt die perfekte Kirche der Gutmenschen. Aber wir wollen in Zukunft noch reiner und heiliger werden.“

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