Tichys Einblick
Journalisten-Seminar

Journalismus: Qualitäts- statt Haltungsjournalismus

Die deutsche Journalismus steckt in der Krise - Leser kündigen Abos, der Staat springt mit manipulativen Absicht ein, Haltung- und Quotenjournalismus ersetzt zunehmend Qualitätsjournalismus. Doch es gibt auch eine Gegenbewegung.

Der Journalismus scheint ein aussterbendes, linkes und alterndes Geschäft zu sein. Die Süddeutsche Zeitung, Herzblatt der grünen Leitmedien, baut 50 Journalisten ab. Zukünftig sollen auch Zeitungen mit Millionenbeiträgen aus der Staatskasse finanziert werden – ein Zeichen, dass die Blätter von den Lesern nicht mehr gebraucht werden. Tatsächlich: Auflagen fallen flächendeckend. Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkauften im 2. Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich 7,62 Prozent weniger als im Vorjahr; gegenüber dem Vorquartal liegt der aktuelle Rückgang bei – 3,28 Prozent. Der Schrumpfprozess scheint sich zu beschleunigen.

Auch bei den Nachrichtenmagazinen sieht es finster aus: Spiegel, Stern, Focus, alle drei Magazine mussten in den vergangenen Jahren deutliche Auflagenverluste hinnehmen: Im Jahr 1995 lag die verkaufte Auflage des Spiegels noch bei knapp 1,06 Millionen Exemplaren, heute bei noch 640.000. Der Focus kam 1995 auf knapp 716.500 Exemplare und verkauft derzeit nur noch weniger als die Hälfte, nämlich 300.000 Hefte. Die größten Einbußen musste der Stern hinnehmen, dessen Auflage im Jahr 1995 noch bei knapp 1,25 Millionen Exemplaren lag und auf 380.000 absackte. Bei den überregionalen Tageszeitungen sieht es ähnlich düster aus.

Konsequenz: Flächendeckend gibt es Einstellungsstopps.

Hat der Journalismus noch Zukunft, insbesondere für jüngere Autoren? Dabei ist der Bedarf an kritischem und recherchierendem Journalismus nach wie vor groß. Haltungsjournalismus dagegen, der seine Aufgabe in Belehrung und Manipulation der Leser sieht, gibt es zu viel, wie die Auflagenverluste zeigen. Und die Demokratie kann nur funktionieren, wenn Journalisten ständig hinterfragen, was ihnen vorgesetzt wird. Hier besteht ein echter Bedarf, denn auch die älteste deutsche Journalistenschule, die DJS in München, sucht Schüler nach Haltungsnoten aus und fördert erkennbar Quoten- statt Qualitätsjournalismus.

Es gibt noch jemanden, der auf bürgerliche Nachwuchsautoren setzt: Die F.A. von Hayek Gesellschaft veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Jugendmagazin Apollo News regelmäßig Seminare für bürgerliche Jungautoren – mit großem Erfolg. TE unterstützt dieses Vorhaben.

20 junge Menschen zwischen 15 und 25 kommen für ein Wochenende in einem schönen Tagungshotel in Berlin zusammen und sprechen zusammen mit namhaften Publizisten ein Wochenende über Journalismus, werden aus- und fortgebildet.

Viele dieser Jungautoren schreiben bereits für reichweitenstarke Medien – u.a. regelmäßig für Tichys Einblick – und setzen damit der grünlinken Vorherrschaft in ihrem Umfeld etwas entgegen. Die nächste Veranstaltung findet vom 02.-04. Oktober in Berlin statt. Als Referenten sind diesmal Vera Lengsfeld, Josef Kraus, Gerard Bökenkamp und Filmregisseur Joachim Schroeder geladen. Und: Es sind noch Plätze frei.

Wenn Sie unter 25 sind, dann können Sie sich jetzt bewerben. Alle wichtigen Infos finden Sie hier.