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Auf Klimakonferenz beschlossen: Mehr Kernkraftwerke, damit die Welt gerettet werden kann

Zu Dutzenden reisen deutsche Politiker nach Dubai zum Weltklima-Gipfel. Was dort passiert, kann ihnen aber nicht gefallen. Es geht um den Ausbau der Kernenergie.

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Die erste Frage ist ja, warum Dubai als Austragungsort des Weltklimagipfels gewählt wurde – es ist aus der Sicht von Klimagetriebenen das Herz der Finsternis, nämlich der auf die Förderung von Öl und Erdgas spezialisierten Golfstaaten. Die Verdammnis wird in Dubai nicht stattfinden.

Offensichtlich ist der Ausstieg aus den Fossilen da nicht so wichtig, wie man in Deutschland gerne glauben machen will. Und jetzt kommt es noch härter. 20 Staaten verpflichten sich dazu, bis 2050 die Kernenergie zu verdreifachen.

Damit hat der Klimagipfel anders als erwartet ein wichtiges Ziel gesetzt: 

Es ist ein historischer Tag, an dem endlich anerkannt wird, dass die Kernenergie weltweit Netto-Null-Treibhausgasemissionen erreichen kann.

Deutschland ist der Geisterfahrer und ist dabei, die letzten noch funktionsfähigen Kernkraftwerke zu zerstören. Zum Teil dadurch, dass einfach die Kühltürme oder andere Anlagen gesprengt werden, wie beim AKW Philippsburg. Der Kühlturm ist zwar nicht Teil der radioaktiven Betriebsstätte – aber ohne Kühlung geht es nicht gut. Das zeigt die Zerstörungswut deutscher Politiker wie der des Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann.

Die Delegation aus Berlin besteht aus über 250 Mitgliedern.

Bundeskanzler Olaf Scholz reiste mit 40 Personen an, das Klimaschutzministerium unter Robert Habeck mit 47 Personen. Außenministerin Annalena Baerbock bietet sogar 60 Personen auf, die durch Delegationen aus Umwelt-, Entwicklungs-, Finanz-, Gesundheits-, Landwirtschafts-, Verkehrs- und Bildungsministerien sowie Vertretern der Deutschen Bundesbank, des Deutschen Wetterdienstes, des Umweltbundesamtes und des Thünen-Agrarinstituts ergänzt werden.

Die Kosten für diese umfangreiche Delegation bleiben geheim, dazu wollte sich die Regierung nicht äußern. Respektive: Klima-Staatssekretärin Jennifer Morgan konnte keine genauen Zahlen vorlegen.

Die Weltklimakonferenz, die vom 30. November bis zum 12. Dezember stattfindet, wird insgesamt etwa 70.000 Unterhändler, Journalisten, Aktivisten und Fachleute aus rund 200 Staaten anziehen. Abgehalten wird sie in der «Expo City» in Dubai.

Das sind doppelt so viele wie zur vorangegangenen Tagung 2022 in Ägypten oder 2021 in Glasgow. Wie immer geht es um die künftige Nutzung fossiler Energien wie Öl, Gas und Kohle, durch deren Verbrennung sich das Weltklima aufheizen soll. Die emiratische COP-Präsidentschaft hat dazu konkrete Vorstellungen. Bereits bis 2030 sollen demnach weltweit der Ausbau der „erneuerbaren Energie“ verdreifacht und die Energieeffizienz sowie die Produktion von grünem Wasserstoff verdoppelt werden.

Und nun geht es also nicht um „erneuerbare Energien“, sondern um Kernenergie. Brisant: Unter den 20 Atom-Ländern sind viele EU-Staaten, nämlich Rumänien, Tschechien, Frankreich, Slowakei und Schweden; auch die Niederlande wollen neue AKWs nahe der deutschen Grenze bauen. Insgesamt hat sich Deutschland damit in der EU ganz isoliert.

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