Tichys Einblick
Mit dieser Bundeswehr ist nicht zu spaßen

Ruhig schlafen – beschützt von einer Gender-Armee

Auch in der Bundeswehr schreibt die Realität die besten Satiren. Womöglich werden dort bald "Majorinnen" und "Bootsfrauen" das Kommando führen.

imago Images/photothek

Ganz offenbar steht es um die Bundeswehr bestens. Anders ist es nicht zu erklären, dass sich eine hochkarätig besetzte Tischrunde des Verteidigungsministeriums ernsthaft Gedanken darüber macht, wie soldatische Dienstgradbezeichnungen feminisiert, also „gegendert“ werden können. „Tischrunde“, Hochprozentiges soll zwar nicht im Spiel gewesen sein, aber als Außenstehender ist man dennoch versucht zu fragen: Habt ihr denn nichts anderes zu tun, als euch mit diesem Gender-Unfug zu befassen und eine „Frau Majorin“, eine „Bootsfrau“ oder eine „Generalleutnantin“ (oder Generalinleutnantin?) zu kreieren? Am 15. September soll höchstpersönlich Frau Minister*/_:In (AKK oder so ähnlich) darüber entscheiden.

Mögliche militärische Gegner von Taliban bis Putin werden erschrecken. Sie werden desillusioniert einsehen, dass mit der Bundeswehr wahrlich nicht zu spaßen ist. Denn das wissen die Taliban und Putin: Solche Gender-Flausen leistet man sich nur, wenn man waffenstarrend bestens aufgestellt ist. Oder aber: Taliban und Putin werden, wie selbst truppeninterne Spötter behaupten, vor Lachen tot umfallen und die Bundeswehr solchermaßen den Sieg davontragen lassen.

Mit dieser Bundeswehr ist nicht zu spaßen
Der nächste Schritt könnte dann sein, wie man in militärisch knackiger Sprache den Gender-Stern ausspricht, ohne einen Logopäden In NATO-Oliv zu brauchen. Ja, es gibt ersthafte, bislang allerdings nur zivile Versuche, den Gender-Stern (Bürger*innen, Politiker*innen) auch phonetisch umzusetzen. ZDF-Kleber übt ja schon mal den von Linguist*_/:Innen empfohlenen Glottisschlag (auf gut süddeutsch: Zungenschnalzer). Akustische öffentlich-rechtliche Kostproben finden sich hier: https://www.fritz.de . Demnächst also auf dem Kasernenhof: „Alle Männ(Glottisschlag)*Innen (m/w/d), stillgestanden!“

Formulieren wir es mal im Soldatenjargon. Flausen und Schmetterlinge (Was ist bei „Schmetterling“ eigentlich die weibliche Form?) im Kopf, aber nichts in der Hose! So ist es. Erst im Juni 2020 förderte ein Bericht des Generalinspekteurs erneut Erschreckendes zu Tage. Die Einsatzbereitschaft aller 68 Hauptwaffensysteme liegt dürftig „bei knapp über 70 Prozent“. Realiter ist von einer „materiellen Einsatzbereitschaft zwischen 30% bis 93%“ die Rede. Für das Kampfflugzeug Eurofighter werden fast 60 Prozent angegeben. Beim Transportflugzeug A400M – einer Endlosbaustelle – werden wohlweislich überhaupt keine Quoten angegeben. Ganz miserabel schaut es in anderen Bereichen aus. Hubschrauber sind nur zu 40 Prozent einsatzbereit. Und so weiter, und so weiter … Dabei ist dieser Bericht nur dessen erster Teil. Ein zweiter Teil ist als geheim eingestuft; angeblich könnten sonst die Sicherheitsinteressen Deutschlands beschädigt werden. So heißt es als Begründung. Putin wird diesen zweiten Teil vermutlich dennoch kennen.

Die Begründungen der Gender-„Tischrunde“ sind abstrus. Mit gegenderten (gendersensiblen, gendergerechten, diskriminierungsfreien) Dienstgradbezeichnungen würde sich die Bundeswehr leichter tun, Frauen für die Truppe zu rekrutieren. Nein, Frauen, die ausgerechnet deswegen Soldat werden wollen, braucht die Bundeswehr wahrlich nicht. Dabei sehen wir einmal davon ab, dass der wohl weltweit bekannteste Militärhistoriker, der Israeli Martin van Creveld, mit Blick auf die Armeen Israels, der USA, Frankreichs, Großbritanniens und auch Deutschlands den Vormarsch von Frauen im Militärischen als „Symptom und Ursache für den Niedergang des Militärs“ sieht. Für van Crefeld sind solche Armeen zu einer Art soziale Laboratorien für eine schöne neue Welt geworden, die sich Gender-Theoretiker ausgedacht hätten.

Stimmt! Mit Soldatsein, Militär, Verteidigung, Sicherheit hat das nichts mehr zu tun.

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