Tichys Einblick
Zu guter Letzt - für heute

Das Gute vom Tag

"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar!", wusste der kleine Prinz. Heute heißt das: achtsam mit sich und seiner Umgebung zu sein, wahrzunehmen und das zu ändern, was wir selbst ändern können. Das ist eine Einladung an Sie: Schreiben Sie uns Ihr Gutes vom Tag.

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Ich bin eine Tochter, und werde es auch immer bleiben. Es ist verblüffend, wie sich Verhaltensmuster in diesem komplexen Beziehungsgeflecht durch die Jahre ziehen und wiederholen. Sie sind nicht oder nur sehr schwer zu durchbrechen, wie belastbar sind diese Bande wirklich, wenn mit zunehmendem Alter, Gebrechlichkeit und Krankheit der Eltern immer offensichtlicher werden und sich unsere Rollen verkehren: Jetzt ist der Zeitpunkt, wo ich als Tochter für meine Eltern da sein sollte, bei all ihrer noch vorhandenen Selbständigkeit. Die Beziehung erklimmt eine neue Ebene auf der Mitgefühl, Nachsicht, Umsicht und Fürsorge in den Vordergrund treten sollten. Vergangenes hinter sich lassen und in die Zukunft sehen und die Zeit, die noch da ist, zu nutzen: So hat jeder sein Päckchen zu tragen, das kennen wir wohl alle.

Umso wichtiger ist es kleine Dinge wahrzunehmen und zu wertschätzen. Heute Morgen hatte ich ein sehr langes, intensives und schönes Telefonat mit meiner mittlerweile fast 80-jährigen Mutter. Wir waren uns sehr nahe, zum Umarmen greifbar, hat uns Beiden ein Lächeln und strahlen aufs Gesicht gezaubert und das war schön und mein erstes schönes Erlebnis des gestrigen Tages.

Mein zweites schönes Erlebnis war mein Einkauf auf dem Wochenmarkt. Es war sehr kalt und feucht, die Sonne leider nicht zu sehen. Verkäufer und Konsumenten dick eingepackt unter Schals und Mützen fast versteckt.

An jedem Stand strahlten mich Gesichter mit rot gefrorenen Nasen und Wangen an, die Hände rot blau gefroren. Was die Kälte nicht in ihren Bann gezogen hatte, waren die freundlichen Stimmen und Worte, die einem Jeden von uns entgegengebracht wurden und mit einem Gruß für ein schönes Wochenende und: einen schönen Heiligabend, endeten. Ein kurzes Innehalten und aufschauen, die Augen treffen sich und münden in einem gegenseitigen Lächeln, ist das der Zauber der Weihnachtszeit? Und wenn, warum nur dann?

Liebe Leser, ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachtsfest wo und mit wem auch immer Sie diesen Abend verbringen. Ich wünsche Ihnen von Herzen die Magie und den Zauber des Augenblicks und der kleinen Gesten. Sie sollen für das ganze kommende Jahr ihren Zauber entfalten.

Das ist eine Einladung an Sie: Schreiben Sie uns Ihr Gutes vom Tag: kontakt@tichyseinblick.de