Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 39 – Klima-Voodoo und andere Flüche

Merkel fand es besonders schön in New York, Heiko war als Trittbrettfahrer dabei. Seehofer heißt jetzt Flüchtlings-Horst, und Frank-Walter bekleckerte seine weiße Weste ...

UNO-Generalsekretär António Guterres hatte alle Klimafreunde der Welt eingeladen, mal eben für einen Tag zum Klima-Arbeitskreis nach New York zu düsen – auf CO2 komm raus! Seine strenge Mahnung „Ich habe den Staatschefs gesagt, dass sie nicht mit hübschen Reden kommen sollen“ war natürlich nicht wörtlich gemeint, als ehemaliger Chef der Sozialistischen Internationale kennt Genosse António schließlich seine Pappenheimer.

Und wie immer, wenn Sozialisten tagen, wird hauptsächlich überlegt, mit welchen Tricks man der arbeitenden Welt-Bevölkerung ihr schwer verdientes Geld aus der Tasche ziehen kann. So „will die Staatengemeinschaft“ von 2020 an jährlich mindestens 100 Milliarden Dollar an Klimahilfen einsammeln im sogenannten Green Climate Fund. Weil sich der Sozialismus aber noch nicht überall durchgesetzt hat, ist 2020 zwar nah, die 100 Milliarden sind jedoch noch fern.

♦ Wahrscheinlich hätte kaum ein Hahn auf dem Medienmist gekräht wegen ein paar hübschen Merkel-Reden, deshalb hatte sich António ein raffiniertes Showprogramm ausgedacht. So stellte im Rahmen der Tagung die schwedische Klima-Lolita „Greta“, an deren Lippen all die älteren Damen und Herren Medienschaffenden seit Monaten gebannt hängen, ihren neuesten Hit „How dare you!“ vor.

Da waren dann alle begeistert von emotional vorgetragenen Textzeilen wie „Sie haben mit Ihren leeren Worten meine Träume und meine Kindheit gestohlen“. Die einen fühlten sich an den jungen Bob Dylan erinnert, andere an Hildegard Knef oder sogar Edith Piaf. Jedenfalls war der Klimagipfel plötzlich so populär wie der Eurovision Song Contest, und selbst der Klimamuffel Donald Trump lobte Gretas Vortrag: „Sie scheint ein sehr glückliches junges Mädchen zu sein, das sich auf eine strahlende und wundervolle Zukunft freut. So nett anzusehen!“

♦ Auch wenn Angela Dorothea Merkel schon lange nicht mehr die erste Geige spielt – für sie war es trotzdem schön in New York. Sie traf viele alte Freunde wie Macron und Ayatollah Rohani, und – sicherlich der Höhepunkt der Reise – Merkel durfte Backstage zum Meet & Greet mit Greta. Dabei wäre um ein Haar der Werbeeffekt des Treffens ins Wasser gefallen, hätte nicht der stellvertretende Protokollchef des Auswärtigen Amtes geistesgegenwärtig ein schönes Foto gemacht. Die Merkelbegleitpresse amüsierte sich anscheinend anderswo.

♦ Unser Trittbrettfahrer Heiko („Die Erde brennt lichterloh“) ging mit seinem eigenen kleinen Arbeitskreis fast verloren bei dem ganzen Rummel. Dabei hatte er sogar fünf Fliegen mit einer Klappe geschlagen, nämlich Cyber-Sicherheit, Autonome Waffensysteme, Bildungs-Chancengleichheit, Klimaschutz und Pressefreiheit. Welche Außenminister sich nun Heikos Arbeitsgruppe angeschlossen haben, wissen wir leider nicht (außer dem von Singapur), aber die Herrschaften konnten sich in Listen für eine oder mehrere Initiativen eintragen, und so was gilt unter Spezialdemokraten als großer Erfolg.

♦ Die US-Spezialdemokraten haben ähnliche Personalprobleme wie die deutschen. Wer soll 2020 gegen Donald Trump antreten? Vielleicht Joe Biden? Der war immerhin Vizepräsident unter Obama, aber das ist nun das Problem. Denn im Windschatten des Vaters machte dessen Sohn Hunter manch obskure Geschäfte. Etwa nach dem Putsch in der Ukraine (mit dem die CIA und Soros nichts, aber auch gar nichts zu tun hatten, sagen die CIA und Soros). Nun haben die Spezialdemokraten einen Geheimagenten aufgetan, der behauptet, Donald hätte den neuen Präsidenten Selenski gebeten, sich die Geschäfte von Hunter Biden mal genauer anzuschauen. Und die Trump-Verfolgungs-Presse bewegt nur eine Frage: Muss Trump wegen eines Korruptionsfalles angeklagt werden, nicht, weil er korrupt ist, sondern, weil er die Korruption aufdecken will?

Wir wissen nicht, ob der Agent von den Anonymen Anzeigern die Wahrheit spricht (Selenski sagt Njet), aber eines wissen wir genau: Dass Joe Biden als Vize-Präsident massiven Einfluss genommen hat, damit ein ukrainischer Staatsanwalt die Geschäftspraktiken seines Sohnes nicht untersucht. Das hat er sogar selber gesagt (für unsere Leser der Clinton-Presse Joe Biden im Original).

♦ Gewinnt Boris Johnson das Spiel oder seine Gegner? Das wissen wir auch nicht, wir sind mit dem englischen Cricket nicht so vertraut. Aber die Emotionen schlagen hoch, und auch die jeweiligen Unterstützer gehen aufeinander los, so dass alte Feindschaften wieder aufbrechen. So heißt es plötzlich in London, Jack the Ripper soll ein Deutscher gewesen sein. O come on, guys! Not even Hitler was a German. (Der war Immigrant.)

♦ Auf Malta hat unser Super-Horst ein Papier unterzeichnet, das alle Migrationsprobleme in den Verzwickten Staaten von Europa löst. Vorher war es so: Schlepperfirmen setzen ihre Kundschaft in Schlauchboote, Schlepperschiffe bringen diese nach Griechenland oder Italien. Dann streiten sich die 28 EU-Staaten, wer die Afrikaner endgültig aufnehmen darf.

Jetzt ist es so: Schlepperfirmen setzen ihre Kundschaft in Schlauchboote, Schlepperschiffe bringen diese dann nach Griechenland oder Italien. Von dort geht‘s nach Deutschland. Dann tun die 28 EU-Staaten so, als ob sie sich streiten, wer die Afrikaner endgültig aufnehmen darf.

♦ Entschuldigung! Das weiß doch die Carola Rackete nicht, ob da Folterknechte und Schwerstkriminelle an Bord ihres Rettungsschiffes waren! Für sie sahen die alle gleich aus in ihren Schwimmwesten …

♦ Wo wir schon dabei sind. Unsere Serie „Andere Länder, andere Sitten“ führt uns nun ins Homeland NRW. In Herne wurden Frauen aus Nigeria mit Voodoo-Zauber in Bordelle gezwungen. Voodoo-Priester Kelly O. (nicht verwandt mit der Kelly-Family!) hatte allerdings so viele Verbrechen auf dem Kerbholz, dass sich aus dem Urteil (8 Jahre) nicht ablesen lässt, mit wie viel der Juju-Schwur strafrechtlich zu Buche schlägt. Homeland-Sheriff Reul forscht aber schon mal, wo er notfalls einen Gegen-Zauber herbekommt.

♦ Ausgerechnet jetzt, wo Frank-Walter vor einer zweiten Amtszeit als „Verteidiger der Demokratie“ (so eine Berliner Tageszeitung) steht, kramen einige bedenkenlose Journos alte Kamellen aus dem Hut. Ein Waffenhändler namens El Husseini soll unserem damaligen Außenminister Frank-Walter mehrmals Geschenkkörbe im Wert von über 1.000 Euro geschickt haben. Frank-Walter kann sich allerdings nicht erinnern. Er sei dem Herrn „vor mehr als zehn Jahren zwei- oder dreimal begegnet“. Außerdem wisse er gar nicht, was der El Dingens beruflich so gemacht habe.

Nun müssen Minister über Geschenke, die den Wert von 153 Euro übersteigen, beim Kanzleramt Meldung machen, „angesichts der Vorbilderwartung an die Inhaber hoher Staatsämter“. Aber Freunde, mal im Ernst, wer hat denn da noch Vorbilderwartung?

♦ Endlich schützt auch die EU ihre Eliten mit Vorbilderwartung davor, ständig im Internet mit alten Verfehlungen konfrontiert zu werden. Google muss Sorge tragen, dass bestimmte Links in den EU-Staaten gesperrt werden und EU-Bürger solche auch nicht außerhalb der EU ansteuern können. Wie in China.

♦ Leider hat das mit Merkels „Multilateralismus ist besser als jeder für sich“ mal wieder nicht so geklappt, deshalb muss die Regierung nun knapp eine Milliarde an den Ferienflieger Condor rüberschieben. Das geht natürlich nicht so schnell, deshalb müssen die knapp 250.000 Feriengäste mal sehen, wie sie nach Hause kommen. Annegret hat leider auch keine Flugzeuge, die fliegen und sie abholen könnten …

♦ In Umfragen kommen die Grünen auf 27% – aber nur 10% wollen „wegen Klima“ auf Online-Einkaufen verzichten. Wie kriegen wir das nun wieder zusammen?

♦ Da ist einem Auto-Tuner aus Münster aber das Herz in die Hose gerutscht. Kaum gründete er die Facebook-Gruppe „Fridays for Hubraum“, schon hatte er fast eine halbe Million Follower. Das muss natürlich voll Nazi sein, stellte die Merkelpresse sofort fest, und nun versucht der Autofreund das Feuer auszutreten …

♦ Siggi macht jetzt endgültig Schluss und legt sein Bundestagsmandat nieder. Er will noch mal richtig Geld verdienen wie die Genossen Gerd und Walter und nicht nur die paar Hunderttausend im Jahr.

♦ Kriege führen mögen andere, du, glückliches Österreich, heirate. Das gilt heute Abend auch für Sebastian Kurz. Möge er – nach den Österreichern – auch selbst die richtige Wahl treffen.


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