Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 34 – Steuererhöhung an Begründungsquark, wohl bekomms!

Alte sozialdemokratische Weisheit: nach der Wahl heißt vor der Steuererhöhung. Ach, und trinken Sie ein Gläschen auf unser Wohl, bevor das auch verboten wird!

Ist er noch da? Diese Woche überschlugen sich unsere Trump-Watcher mit Donald-Trump-Endzeitvisionen, die selbst den Zeugen Jehovas peinlich wären. Die Clintonistas lassen jedenfalls nicht ab. Für sie bleibt es einfach unvorstellbar, dass irgendjemand ohne die Hilfe dunkler Mächte (Russland!) gegen die sympathische Hillary gewonnen haben könnte.

Hat Bill den Tipp gegeben, bei den Frauengeschichten dran zu bleiben, weil ihn das damals auch am meisten geärgert hat (auch wenn das Impeachment ihn nicht stürzte)? Jedenfalls wird derzeit von US-Behörden den obskursten Gestalten Immunität verliehen, damit diese Donalds alte Nuttengeschichten noch mal ganz ausführlich schildern. Stichwort: „Illegale Wahlkampffinanzierung“. Aber auch Donald hat Humor: Er hat sich selbst ein Zwischenzeugnis geschrieben – in allem Note A+.

♦ Es muss sein!, sagt der Olaf. „Wegen der Renten“ (Zwinker, Zwinker). Nein nicht wegen…, da wird „niemandem was weggenommen“ (Heiko Maas), denn das Cash für die Integrierten kommt aus dem Geldautomaten. Nun wird also serviert! Sie hatten SPD gewählt? Bitte sehr, einmal Steuererhöhungen an Begründungsquark! Wohl bekomms!

♦ Und noch so ein Gaunerstück. Am Montag endete das „letzte“ griechische Hilfsprogramm mit einem Gesamtvolumen von 86 Milliarden Euro. Der Bundestag hatte dem lediglich in der Erwartung zugestimmt, dass sich der IWF daran beteiligt, eingefädelt von Schäuble, dem Trixxer. Der IWF beteiligte sich natürlich nicht. Der Trixxer genießt nun seinen Vorruhestand als Bundestagspräsident, aber seine Helfershelfer sind noch aktiv. EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici: „Die griechische Krise ist heute Abend vorbei“. Na denn „Jamas“!

♦ Apropos: Natürlich kennen die Forscher der University of Washington in der alten Hafenstadt Seattle ein heimatliches Äquivalent zur deutschen Weisheit „Wer Sorgen hat, hat auch Likör“, aber das hielt sie nicht davon ab, eine Menge Studien der letzten Jahre so lange durcheinanderzuschütteln, bis sie zu folgendem Ergebnis kamen: Der Teufel hat den Schnaps gemacht, das Bier und auch den Wein! Oder, in der Sprache der Wissenschaft: Alkohol schadet, und zwar schon oin wönziger Schlock. Nun ist es nicht an uns, die Methodik in Zweifel zu ziehen (Wahrscheinlich: Man nehme alle Verstorbenen über 25, wer hat von denen schon einmal am Glas genippt – voila!?), wir wollen auch nicht beckmessern, dass der Mensch Millionen Jahre auch besoffen ganz gut durchs Leben kam, oder dass sich die Forschung lieber was zu Schonklods Ischias einfallen lassen sollte. Nein, wir kritisieren hauptsächlich diesen Absatz: „Sie (die Forscher) appellieren nun vor allem an die Politik, den Konsum weltweit stärker zu reglementieren.“ So fangen sie immer an, die verbitterten Verbieteriche! Und wer hat die Studie bezahlt? Saudi-Arabien?

♦ Die Annegret von der CDU hat schon wieder einen total tollen Vorschlag gemacht zur „Integration in Staat und Gesellschaft“. Einen Pflichtdienst für Flüchtlinge. Sie hat sich schon mal die Domain „bundesarbeitsdienst.de“ gesichert, und überlegt nur noch, ob der Dienst nicht besser freiwillig als verpflichtend sein soll, wegen Sie-wissen-schon. Auf jeden Fall wird sie mit den klügsten Köpfen der CDU „vier Modelle“ entwickeln und „eines davon im nächsten Wahlkampf vertreten“. Großartig, es gibt ja genug zu tun! Aber bloß nicht Autobahn bauen, Annegret!

♦ Das „MoMa“ kommt für unsereinen zu früh, ihre Talkshow (Meedia: Schlechteste Quote der Formatgeschichte) ist zu belanglos, aber natürlich gibt es trotzdem genug zu berichten von unserer Bundesverdienstkreuzträgerin Dunja Hayali. Nachdem sie unter anderem eine Veranstaltung der Spielautomatenhersteller total kritisch moderierte, gab‘s Kritik von den Spielsüchtigen. Deshalb will Dunja ihre nebenberuflichen Engagements (zwei im Monat, „oft ehrenamtlich“) jetzt „noch selbstkritischer prüfen“. Das ist doch nicht nötig! Du hast doch schließlich nicht auf einer CSU-Veranstaltung gesprochen, Dunja!

♦ Aus dem offiziellen Entschuldigungsschreiben des 17-jährigen syrischen „Musterflüchtlings“ (Eigenbezeichnung!) Abdullah A., der eine 24-Jährige mit mehreren Messerstichen beinahe getötet hätte, vorgelegt von seinem Anwalt:
„Der Beschuldigte kennt es aus seiner Kultur so, dass Konflikte mit dem Messer ausgetragen werden. Er beschreibt die regionalen Bräuche wie folgt: Wird man beleidigt, darf man zustechen. In schweren Fällen darf man die Person töten.“ Und: „Er führt aus, dass sein Verhalten nach den religiösen Anforderungen nicht zu beanstanden war und begreift nicht, weshalb er in Haft sitzen muss.“
Keine weiteren Fragen, Eurer Ehren.

♦ Abdullah A. war natürlich nur von regionaler Bedeutung, eine mediale Bagatelle, wenn Sie so wollen. Ganz anders der lokale Fall des ZDF-Reporters Arndt G.. Der wollte über Merkel-muss-weg-Demonstranten in Dresden berichten, als ihm ein besonders passendes Exemplar mit Deutschland-Hütchen über den Weg lief, der sich allerdings partout nicht filmen lassen wollte und „de Pollezei“ rief. Ein Schutzmann wollte sich ein Bild von der Lage machen, woraufhin ihm Arndt G. einen Vortrag in Staatsbürgerkunde (Ich bin von der Presse!) erteilte. Der Beamte revanchierte sich mit Dienst nach Vorschrift (Personalien aufnehmen, Sachverhalt langsam notieren, Zeugen befragen). Oh welch ein Geschrei hob an! Franziska „Alles was Recht ist“ Barley und all die anderen üblichen Verdächtiger schrien Zeter und Mordio, sogar Merkel nuschelte was von Pressefreiheit. Der Mann mit dem Deutschland-Hütchen entpuppte sich übrigens als Mann vom LKA und soll entlassen werden (fordert der Liberale Kubicki). Was, wenn der gar nicht in seiner Freizeit demonstrierte, sondern dienstlich?

♦ Bei der kleinen Geschichte vom Universitätsprofessor Gerhard T., der gleich für 8 Syrer eine Bürgschaft unterzeichnete und nun zur Kasse gebeten wird, werden wir doch direkt etwas lyrisch. Kästner schrieb „Der Mensch ist gut! Da gibt es nichts zu lachen! … Der Mensch ist gut. Da kann man gar nichts machen. Er hat das, wie man hört, vom lieben Gott.“ Der Professor hatte beim Unterzeichnen wohl an Schillers „Bürgschaft“ gedacht, wo sich am Ende der Syrer, der Bürge und Merkel in den Armen liegen und Merkel sagt „Ich sei, gewährt mir die Bitte, In eurem Bunde die Dritte“. Stattdessen gilt anscheinend (noch?) die Bürgschaft vom BGB!

♦ Deutschlands größter Vergnügungspark, Berlin, arbeitet an einem neuen Slogan. Favorit: Dumm, aber sexy! Damit das auch wahr wird, sucht die einheitssozialistische Stadtverwaltung mit Plakaten, auf denen „Unterrichten statt Kellnern“ steht, neue Lehrer. Nur die Trinkgeldfrage ist noch ungeklärt.

♦ Große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus. Erdolf kommt, und Frank-Walter, der Geschmeidige, übt schon seit Tagen die passende Verbeugung. Leider kann er den Vertretern der kurdischen Gemeinde ihren Wunsch nach Verzicht auf einen Staatsempfang nicht erfüllen. Nachdem er sich‘s mit fast allen wichtigen Führern der Welt verdorben hat, hat er doch sonst kaum Gelegenheit zum großen Auftritt …