Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 23 – Andrea Nahles – Voll in die Presse!

Andrea tanzte nur einen Sommer – von Bätschi bis Arrividätschi. Merkel verirrte sich nach Portsmouth. Nur unser lustiger Innenhorst hielt die Stellung.

Ein Mal wenigstens hat Andrea Maria Nahles sogar Angela Dorothea Merkel kurz die Schau gestohlen, mit ihrem kräftigen „Auf-Nimmer-Arrivibätschi!“ an die SPD-Genossen. Das war voll in die Presse!

Die Trauerfeier für Andreas Abgang wurde in die SPD-Pflichttermine hineingepresst, die Krokodilstränen im Parteishop waren sofort ausverkauft. Allerdings konnten nur die Grünen mit dem Nahles-Abgang Beliebtheits-Punkte machen, indem sie das Betriebsklima kurzerhand mit in ihre Klimakompetenz übernahmen.

♦ Bei der SPD begann sofort wieder das, was keiner so gut wie Ralf Stegner auf Facebook („Guten Morgen aus Bordesholm“) beschreiben kann: Alle Kräfte bündeln, mit Respekt und Solidarität. Als Kräfte gebündelt wurden sodann Malu & Manu & Thorsten, die auch sofort das Schild „Der/die/das Nächste bitte!“ ans Willy Brandt-Haus hängten.

Bisher blieb das Wartezimmer jedoch völlig leer, unberührt lagen auf dem Zeitschriftentisch „Frau im Glück“, eine Broschüre vom „SPD Arbeitskreis Tierschutz“ („Warum nicht mal ein Hund“) und der Spiegel mit der Frage „Kommt jetzt Kevin?“

♦ Natascha von der Bayern-SPD (9,8 % bei den letzten Wahlen) forderte „einen Mann und eine Frau, die aus verschiedenen Regionen kommen“ – wobei sie den Frauenpart übernehmen könnte. Das wäre in der Tat ein echter Neuanfang mit einem frischen Gesicht, denn Natascha ist selbst in Bayern völlig unbekannt. Nur was ist mit „aus verschiedenen Regionen kommen“ gemeint? Ein Mann aus Eritrea oder ginge auch einer aus Bordesholm?

♦ Ein paar übermütige Genossen aus Bayern schlugen Thilo Sarrazin als Parteichef vor, nachdem sie gelesen hatten, dass die dänische Sozialdemokratie mit Sarrazin-Thesen einen großen Sieg errungen hatte. Die Dummerchen! Wie kommen die darauf, das die SPD noch Wahlen gewinnen will?

♦ Außerdem befindet sich der für große Wahlerfolge dringend benötigte Schulz-Zug (von Null auf 32 Prozent in 4 Wochen), der ausschließlich mit umweltfreundlichem Demoskopen- und Medienfeuer angetrieben wird, längst bei den Grünen, die damit schon auf 27 Prozent beschleunigt wurden.

♦ Hocherfreut, mal wieder bei einer internationalen Veranstaltung mit viel Prominenz leuchten zu können, machte sich Angela Dorothea Merkel auf nach Portsmouth zu den Feierlichkeiten zum D-Day. Hier hatte sie sich allerdings, metaphorisch gesprochen, in der Tür geirrt, gedachten doch die West-Alliierten der Landung in der Normandie am 6. Juni 1944, ein Feiertag, der in der SBZ nie gefeiert wurde. Auch der leicht angesäuerte Zwischenruf von Wlad, ohne die Rote Armee wäre nie …, kam wohl zu spät. Da war sie halt da. Trotzdem nahm sich der stets höfliche US-Präsident ein paar Minuten Zeit, damit Merkel ihm von ihrer Afrikareise erzählen konnte. Nach offizieller Lesart aus dem Kanzleramt hätte es sogar für einen Kaffee gereicht, nach US-Darstellung nur für ein Glas im Stehen.

♦ Bundesregierung und Parlament setzten unterdessen mit einem Datenaustauschverbesserungsgesetz und dem „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“ ihre berühmte Sacharbeit fort. Dadurch wird natürlich die Rückkehr mitnichten geordneter, wie ja auch durch das „Gute Kita Gesetz“ keine Kita besser wird. Im Gegenteil. Wer bei seiner Identität lügt wie gedruckt, bekommt ab sofort Duldungsstatus. Wer Asylbewerber vor einer Abschiebung warnt, kann sich „unter Umständen“ strafbar machen, und Abschiebepflichtige „können“ in Strafanstalten untergebracht werden, müssen aber nicht. Dafür wird der Zuzug erleichtert.

♦ Damit die Mogelpackung nicht sofort bemerkt wird, machte Innenhorst Seehofer einen Scherz, der von den üblichen Verdächtigen erwartungsgemäß dermaßen aufgeblasen wurde, dass die heiße Gesetzesluft niemandem mehr auffiel. Der Horst hatte wahrheitsgemäß gesagt: „Man muss Gesetze kompliziert machen, dann (Horst lachte an dieser Stelle) fällt es nicht so auf …“  Der Horst lachte wenigstens dabei, Schonklod sagte „Wenn es ernst wird, muss man lügen“, ohne auch nur zu lächeln.

♦ Gute Nachrichten für die Schüler in Hamburg und Bremen. Analog zum Ehrendoktor Dr. hc (honoris causa) wird in den Hansestädten das Ahc (Abitur hamburgensis causa) und Abc (Abitur bremensis causa) eingeführt, das heißt die Noten werden heraufgesetzt, weil die Abituraufgaben, die bundesweit gelten, für Schüler aus diesen bildungspolitisch benachteiligten Regionen zu schwer waren.

♦ Apropos Bremen. Weil das in Berlin so gut klappt (null Kriminalität, Gender-WCs, etc.), wollen die Grünen auch in Bremen mit der kommunistischen Linken zusammen gehen. So wächst im Sinne des Altkommunisten Trittin zusammen, was auch im Bund zusammen gehört.

♦ Weil zur Umverteilung natürlich auch die Umverteilung bei den Ärmeren gehört, hat die Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) nun für alle, die sich illegal in Berlin aufhalten, den „anonymen Krankenschein“ erfunden. Gleichzeitig kurbelt das den Gesundheitstourismus an. Eine Woche Berlin, inkl. neues Gratis-Gebiss. Das wird natürlich niemandem weggenommen (alte SPD-Weisheit), nur die Beiträge für die unteren Lohngruppen steigen halt ein wenig …

♦ Mesut Özil hat jetzt in Istanbul Hochzeit gefeiert, sein Präsident war Trauzeuge. Aber den Autokorso über die Autobahn, inklusive Fahrbahnblockade und in-die-Luft-Ballern (altdeutscher Brauch) wird im Homeland NRW nachgeholt – versprochen?

♦ Greta aus Schölefrö in Schweden hat sich erst mal ein Jahr frei genommen, um am Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York teilzunehmen, dann geht es weiter zur Weltklimakonferenz in Santiago de Chile. Aber eben nicht wie unsere grünen, schwarzen und roten Klimapharisäer mit dem Flugzeug (Bundesregierung sogar mit einem zusätzlichen Ersatzflieger)! Sondern eben klimaneutral, über den Atlantik im Segel- oder Elektroboot und per Eisenbahn und Lama nach Südamerika. Wie sie das nur aushält, bei den Konferenzen immer wieder die alten Klimaheuchler vorzufinden?

♦ Im Kölner Hauptbahnhof wurde ein Männer-Trupp, offensichtlich aus dem Morgenland, der lautstark auf sich aufmerksam machte, und augenscheinlich in der Tracht afghanischer Terrorkämpfer gekleidet war, festgehalten und überprüft. „Rassismus“ schrie ein gewisser Aiman und auch die SPD-Rassismus-Ehrenbeauftragte Sawsan Mohamed Chebli. Ein Vertreter der Kurden kommentierte das Auftreten der Morgenländer hingegen so: Ich hätte auch die Polizei gerufen.  Am Ende wurde nur ein „Einhandmesser“ gefunden. Nun sind wir religiös eher weniger informiert: Gehört ein „Einhandmesser“ (laut Wikipedia findet diese Art der Messer dort Anwendung, wo ein schnelles Öffnen des Messers wichtig ist, zum Beispiel bei Kampfmessern) zur muslimischen Grundausstattung wie bei den Katholen der Rosenkranz?

♦ Olaf Scholz, SPD, sieht „die Chance, stärkste Partei zu werden, bei der nächsten Bundestagswahl deutlich größer als in vielen Jahren zuvor“. Gottseidank muss der Mann in seinem Job nicht mit Zahlen umgehen können.

♦ Wir haben mit Andrea Nahles begonnen, so wollen auch wir uns am Ende von ihr verabschieden. Auf dass sie uns nicht, wie Siggi nach seinem Ämterrückzug, weiter belästigen möge! Und wir erst wieder über sie berichten müssen, wenn sie bei Let’s Dance mitmacht. Oder im Dschungel-Debattencamp.


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