Tichys Einblick
Blick zurück – nach vorn

Blackbox KW 20 – Happy Diktatur Light: Typisch deutsch?

Unsere Abgeordneten winken Heikos Gesetz durch, Kretschmann kauft sich einen Diesel und Trump verwechselt die Wirklichkeit mit „Top Gun“. Aydan Özoğuz hingegen versteht nur Schland.

Man kann Aydan Özoğuz (SPD) wirklich keinen Vorwurf machen, dass für sie „eine spezifisch deutsche Kultur, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar“ ist. Sie lebt einfach schon zu lange in der spezialdemokratischen Parallelgesellschaft mit eigener Leidkultur. Aber glaubt sie allen Ernstes, dass es einen Leistungsträger und Super-Papi wie Außen-Siggi, Germanys Next Chance Martin, Ralf, den Wahlkampfhelden wie aus der Siegfried-Sage oder mythische Zauberfeen wie Renate K. und Claudia R. in irgendeinem anderen Land geben könnte?

♦ Bei Heiko sind wir uns nicht sicher. Sein jüngstes Netzdurchsetzungsdings, dieses Schnelldurchwinkungsgesetz, hat eher was von dem aufgewärmten Justiz-Mischmasch, der in Asien unter dem Namen Maasi Goreng bekannt ist. Und Heikos Demokratieverständnis ist auch sonst typisch chinesisch.

♦ Wir empfinden uns, solange es noch nicht verboten ist, als typisch deutsch, und wollen deshalb gleich in vorauseilendem Gehorsam (typisch deutsch) eine total positive 100%-Schulz-Meldung verbreiten: Der Kanzlerkandidat ist ein Klick-Riese! Seine Selbstbereicherungs-Geschichte zum „reichsten Kanzlerkandidaten Deutschlands“ (Focus) war  d e r  virale Wahlkampfschlager.

♦ Legendär ist die deutsche Harmonie, weshalb uns die Unstimmigkeiten in der Spezifischsten Partei Deutschlands besonders erschüttern. „Herr Stegner muss die Konsequenzen ziehen“ maulen SPD-Ortsvereine nach den Wahlschlappen. Ein Vorschlag um des lieben Parteifriedens willen: Stegner macht ab jetzt nur noch Radio.

♦ Dürfen wir eine Meldung zitieren wie „SPD will straffällige Ausländer unverzüglich abschieben“ oder fällt das unter Fake News? Wer haftet in dem Fall? Die Zeitung, die wir zitieren? Oder 100%-Schulz, der sich den Scherz ausgedacht hat?

♦ Wie aber, Frau Özoğuz, können Sie so sicher sein, dass es eine spezifisch deutsche Sprache gibt? Wie passt dann das? „Deutsch wird im Knast zur Fremdsprache.“ Obwohl doch nach allen Regierungsstatistiken Deutsche viel krimineller sind als Nicht-Deutsche.

♦ Kretschmann hat sich „ein g’scheides Audoo ‘kauft“einen neuen Diesel! Eigentlich kennt man die Grünen so: Wasser predigen, Wein saufen. Ist das das neue Grün? Elektro predigen und Diesel fahren?

♦ Am deutschesten ist natürlich unser Township Berlin. Da will der Polizeipräsident jetzt „eine behördenweite, strukturierte Einsatznachbereitung durch eine unabhängige Nachbereitungskommission durchführen zu lassen“. Ja, das ist deutsch, wie wir es verstehen! (Im Fall Amri wurden Hinweise gelöscht und vertuscht, und das soll nun aufgeklärt werden.)

♦ Berlin ist die deutsche Start-up-City schlechthin, mit Mindestlohn-Praktikanten-Jobs und coolen Entrepreneurs. Warum aber will Apple nun die Mafia-Metropole Neapel zu Europas Start-up-Mekka machen? Ist es da weniger gefährlich?

♦ Gute Nachrichten von der Integration! „Erste Absolventen der Flüchtlings-Uni beginnen mit Studium.“ Bravo! Blitz-Akademisierung statt Blitz-Radikalisierung!

♦ In Hannover wurde wieder ein typisch deutsches Gerichtsurteil gefällt. Bewährung für alle Clan-Mitglieder, die zwei Dutzend Polizisten zusammengeschlagen hatten. Wusste der Clan, wo Richter Joseph sein Haus wohnt?

♦ Aus unerfindlichen Gründen zieht es immer wieder typisch deutsche Parlamentarier nach Incirlik, und aus typisch türkischen Gründen (Respekt!) wird ihnen die Einreise verweigert. Nun kann sich Ursula Gertrud von der Leyen, genannt „Röschen“, nicht um alles kümmern – sie überarbeitet gerade den Liederkanon der deutschen Armee, formerly known as Wehrmacht (Tagesordnungspunkt das Lied: Sah ein Knab‘ ein Röslein stehen…). Deshalb hat Sigmar Gabriel höchstpersönlich den türkischen Ministerpräsidenten Yilderim darauf angesprochen. Mann, der Siggi hat Cojones!

♦ Ins Ausland: Wunderknabe Macron, diese typisch französische Mischung aus George Clooney und Martin Schulz (sozialistische Tatkraft + Aussehen), will die Finanzen seiner zukünftigen Minister überprüfen lassen. Bei uns nicht nötig, da sind Würdenträger eher am Ende einer Amtszeit reich – nicht vorher.

♦ Aufgeschreckt von den Erfahrungen, die Superheld 100%-Schulz mit den vielen Minderbegabten in seinen Reihen machen musste, hat Österreichs Außenminister Sebastian Kurz kurzerhand seine Partei abgeschafft. Die ÖVP tritt nun als „Liste Sebastian Kurz“ zu Neuwahlen an, und er kann sich aussuchen, wer da was zu sagen hat. Martin, noch ist Zeit für eine „Liste Schulz“.

♦ Wir bleiben im irgendwie extraterritorialen Gebiet, im Homeland NRW, wo Frau Özoğuz wohl wirklich nichts spezifisch Deutsches mehr zu erkennen vermag. Ganz unrecht hat sie nicht! Thilo Sarrazin konnte im Düsseldorfer Maghreb-Viertel nur unter dem Schutz dreier Bundespolizisten einen Tee trinken.

Im Homeland wurden übrigens Stimmen für die AfD „versehentlich“ für ungültig erklärt. Typisch deutsch? Oder eher spezifisch für Länder, wo rote und grüne Fahnen wehen?

♦ Verständlich, dass der US-Präsident gern auch Trumpinator wäre, aber bedenke Donald, Nordkorea ist kein Grenada und „Top Gun“ war nur ein Film!

Heiko der Woche (Denuntio Ergo Sum)

Wollte das Kind in diesem Manne nur einen Staats-Streich spielen? Oder will der Justizminister wirklich jede andere Meinung verbieten und verfolgen? Ob zurechnungsfähig oder nicht, dafür kriegt Heiko den Preis, der seinen Namen trägt jetzt selbst (Der einzige Trost der Freien Welt: Gesetze kann Heiko eigentlich nicht).