Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 19 – Corona für Dummys

Die Corona-Zahlen tanzen Walzer, und die staatliche Verantwortungsgemeinschaft blickt selbst nicht mehr durch. Nur eins ist sicher: Die zweite Welle wird die Pleitewelle ...

Zur Begründung ihres absurden Corona-Vorgehens veranstaltet die staatliche Verantwortungsgemeinschaft (Lindner) täglich ein verrücktes Corona-Zahlen-Bingo, das vom treuen Pressegefolge akkurat dokumentiert und nicht groß hinterfragt wird. Mal spricht das RKI (bald so bekannt wie der ADAC) von 29.000 Infizierten, Merkel erhöht auf 40.000 (weil Spahn sich um 6.000 verrechnet hat – Regierungslogik!). Die Zahlen tanzen Corona-Walzer. Es drehen sich „Reproduktionszahlen“ im Takt mit „Pi mal Daumen“, und selbst die gute alte Obergrenze kommt wieder aufs Parkett: „5 Infektionen auf 100.000 Einwohner pro Tag, macht 35 die Woche. Obergrenze ist gleich 50.“ (Helge Braun) Nie war Mathematik schöner.

♦ Besorgt diagnostizieren rechtgläubige Ärzte und Virologen eine Infodemie in den sozialen Netzwerken, und fordern Facebook und Co. schriftlich auf, ihre Algorithmen zu „entgiften“. Unterschrieben hat auch Professor Drosten von Merkels Schwarzwaldklinik, obwohl der doch genau weiß, wie die staatlichen Zahlenjongleure arbeiten: Unter Druck gehe der Institutsdirektor zu seinen Mitarbeitern und sagt, „Eure Tabellen sind zwar erst halbvoll, aber der Minister, der will jetzt, dass wir was veröffentlichen. Jetzt nehmen wir mal die halben Tabellen und schreiben die schon mal zusammen.“ Dafür gilt wenigstens noch der Trost: Nützliche Idioten kriegen den Grimme-Preis.

♦ Außerdem: Was nützen Facebook-Sperren, so lange Bild aus der Reihe tanzt und
„Deutschlands klügste Corona-Skeptiker“ die harten Maßnahmen kritisieren lässt: „Lockdown war ein Riesen-Fehler.“

♦ Auch die Regierung dürfte längst wissen, dass es sich bei der staatlichen Corona-Hysterie „um einen Fehlalarm handelt“, wie ein Referent aus Horstis Innenministerium akribisch belegte, aber bevor sich das herumspricht, wurde der Referent schnell beurlaubt. Es regiert sich einfach zu schön mit Corona.

♦ Beispiel? Die Union kommt in aktuellen Umfragen – Corona sei Dank! – auf 40 Prozent, und könnte mühelos mit Pest (SPD) oder Cholera (Grüne) weiter regieren, bis nichts mehr kaputt zu regieren ist.

♦ Gottes Sonne scheint auf Gerechte und Ungerechte, auf die Sozis aber scheint sie nicht. Die SPD verliert in der Umfrage 2 Prozentpunkte, obwohl die Partei nicht nur den Genossen Präsidenten stellt, sondern auch noch den Minister der Verschwendung (Scholz), den für Gedöns und Antifa-Förderung (Frau … äh … Dingens), den Minister für Urlaub und Fernreisen (Maas) und den Minister für Zensur und Verfolgung (Frau … äh …).

♦ Beschämend, wie Deutschlands größter Wirrologe einfach an die Seite gedrängt wurde. Nur weil er forderte, dass bis auf weiteres alle Räder still stehen bleiben müssen. Aber der Prophet gilt nichts im eigenen Land, das musste auch Karl „jetzt ohne Fliege“ Lauterbach, SPD, schmerzlich erfahren. Dabei sei der Stillstand nötig wegen der „Aerosole“ – Corona-Wölkchen, die bis zu sieben Stunden in der Luft schweben und Infektionen auslösen –, die der Karl sehen kann. So teilt er nun das Schicksal von Greta. Die kann CO2 sehen und in Schweden interessiert das keine Sau.

♦ Und jetzt auch noch das! Das war’s mit Kahrs. Dem Bundestag kehrt „der einflussreiche Strippenzieher“ (Spiegel) und Schöngeist („Hass macht hässlich“) Johannes Kahrs den Rücken, und auch seine SPD-Fraktion kann ihn mal im … (Sie wissen schon. Götz von Berlichingen im dritten Aufzug des gleichnamigen Schauspiels von Johann Wolfgang von Goethe). Machen die Genossen doch tatsächlich Eva „Juchhuu“ Högl zur Wehrbeauftragten …

♦ Der Westdeutsche zeigt sich inzwischen krisensozialismusanpassungsfähig wie früher die Brüder und Schwestern im Osten. Friseurtermine werden im Darknet gemacht. Frisiert wird im Darkroom. Nach der Teilöffnung eine ähnliche Verwirrung wie weiland 1989. Abschnittsbevollmächtigte in Düsseldorf zeigten einen Haarschneider an, weil der einem Kunden den Bart stutzte. Zwar trug der Barbier vorschriftsmäßig eine Maske, der Rasierte jedoch nicht … Hörens, Jupp, hätte dä demm de Maske scheren sollen, oder watt?

♦ Zur Aufrechterhaltung der Panik malen die Wirrologen nun die zweite Welle an die Wand. Wirtschaftsforscher hingegen wissen: Die zweite Welle ist die Pleitewelle.

♦ Was ist denn nur mit der Justiz los? Da wurde jahrelang jeder Rechtsbruch höchstrichterlich durchgewunken wie die sogenannten Flüchtlinge an den Grenzen, und nun stellt das Bundesverfassungsgericht fest, Bundesregierung und Bundestag hätten durch ihr tatenloses Zusehen bei der EU-Geldverschwendung (durch die EZB) Grundrechte verletzt. In Zukunft müsse der Bundestag weiteres Geldverbrennen abnicken. Nur gut, dass die Abgeordneten nur ihrem Parteivorsitzenden verpflichtet sind. Und den Euro-Sozialismus in seinem Lauf halten weder der Abgeordnete Ochs noch der Abgeordnete Esel auf.

♦ Wo wir schon bei der EU sind. Wussten Sie, dass in Babylon Brüssel seit 2005 eine Behörde zur Bekämpfung von Seuchen existiert? Nein? Wussten Corona und die EU-Politiker auch nicht.

♦ Wo der Irrsinn blüht, da darf auch Ursula von der Leyen nicht fehlen. So sammelte die EU-Kommission 7,5 Milliarden Euro, um „Diagnostik, Prävention und Behandlungsmethoden der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 zu erforschen“. Das Geld soll an „anerkannte globale Gesundheitsorganisationen“ fließen, wie die internationalen Impfstoffallianzen Cepi und Gavi oder die Initiative Unitaid.“ Cepi und Gavi gehören zum Imperium der Gates-Stiftung, die doch bei einem Stiftungskapital von 42,9 Milliarden Dollar (Stand 2015) kaum deutsches Steuergeld, das Merkel bereits zusagte, nötig haben dürfte. Unitaid ist eine Einrichtung zum Erwerb von Medikamenten gegen HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose. Zum Erwerb, nicht zur Erforschung. Nur gut, dass die Hütchenspielertricks niemandem auffallen.

♦ Das Leben geht weiter, und der Fortschritt ist nicht aufzuhalten, und zum Messer gesellt sich die Pistole. Hier, hier, hier und hier.

♦ Leider können wir Sie, verehrte Leser, nicht schonen vor dem, was in Berlin die Spatzen von den Dächern pfeifen. Ja, Dr. Angela Merkel hat es wirklich gesagt: „Dann macht‘s halt ohne mich“, „Das ist dann nicht unsere Bundesrepublik Deutschland“ und „Ich bin kurz davor aufzugeben“. Auch wenn Kanzleramtsminister Helge Braun bei Illner tröstete, das sei aus dem Zusammenhang gerissen und Merkel sei „sehr, sehr gerne Kanzlerin“: Horst Seehofer, der Meister des Unausgegorenen, ist verzweifelt. Eine fünfte Amtszeit von Merkel ist seine einzige Chance, Söder als Kanzler zu verhindern. Denn das würde er nicht überleben …


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