Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 18 – Gates empfiehlt die deutsche Methode? Welche Methode?

Streit ums TV-Programm in Berlin, Merkels Drosten im Verschiss und Peter Altmaier kann nicht zählen. Ach, Besserverdiener sollten vielleicht ihr Home Office außer Landes bringen ...

Barbara Slowik ist als erste Polizeipräsidentin von Berlin und zugleich erste Person in diesem Amt, die nie mit Polizeiarbeit zu tun hatte, natürlich eine Erfindung der SPD, genauer von Innensenator Geisel. Slowik war zuvor für IT-Steuerung zuständig (Ei Ti? Sie wissen schon, das ist das, was wir noch nicht so gut können in Merkelland), und ist nun die ganze Hoffnung von Geisel, wenigstens ein ganz klein wenig Ordnung in das Township zu bringen, das politisch geführt wird wie ein antiautoritärer Kinderladen. Aber die kleinen linken Racker haben nicht mal vor Corona Angst, geschweige denn vor Barbara. Die ist nun tief enttäuscht, dass „mehrere hundert bis mehrere tausend Menschen (bitte nachrechnen, Babs!) unvernünftig gewesen sind“.

Aber sie habe „ab 20 Uhr sehr deutlich gemacht, dass wir konsequent die Eindämmungsverordnung durchgesetzt haben. (…) Ich glaube, das konnten wir deutlich machen.“ Das ist ein wenig wirr formuliert, und soll wohl eigentlich heißen, dass trotz der Corona-Verordnungen einige tausend Radaubrüder unterwegs waren, Feuer legten und Polizisten angriffen. 350 Personen wurden festgenommen, oder wenigstens ihre Personalien notiert. 20 Beamte wurden dabei verletzt.

Einige Erster-Mai-Randalierer waren offensichtlich unzufrieden mit dem Fernsehprogramm, weshalb es zum Streit mit einem TV-Team der „heute show“ kam. Das ist insoweit unerklärlich, macht doch die „heute show“ nur Witzchen gegen rechts und nicht gegen links. Deshalb ermittelt jetzt der Staatsschutz, ob die Täter nicht doch Reichsbürger waren oder wenigstens AfD-Mitglieder kannten.

Das RKI „schätzt die Ansteckungsrate auf 0,9“, Söder legte dieselbe einen Tag vorher auf 0,57 fest. So langsam ahnt selbst die frühere Oppositionspartei FDP, dass „die Schätzzahlen des RKI eher politisch motivierte Zahlen … als wissenschaftlich fundiert“ sind (Kubicki). Merkel steht mit ihren Verbotsorgien zunehmend isoliert da. Selbst ihr Haus-Virologe Drosten, der Professor Brinkmann von der Corona-Klinik, ist mit seinen Vorhersagen so hilfreich wie Wallensteins Astrologe (vier Buchstaben). Er sage „mal so mal so“, klagte die Kanzlerin beleidigt. Nun kann sie sich nur noch auf die blinden Claqueure in der Union verlassen und auf Anton Hofreiter, der, wie die Welt bewundernd schrieb, „die Pandemie immer auch als Biologe analysiert“.

♦ Jedenfalls haben die Leute langsam die Nase voll von den Erlassungsorgien mit Masken und Mindestabstand, die eh nur für einen Teil der Bevölkerung gelten.

In Thüringen hat Bodo Ramelow (SED) die Öffnung von Moscheen zu Beginn des Ramadan erlaubt. Im Homeland NRW drängeln sich die Passagiere vor den Check-Ins der Maschinen, die zum Ramadan in die Türkei fliegen. „Es gibt keinen Sicherheitsabstand oder Eingreifen der Bundespolizei oder ähnlicher Ordner“, staunt sogar die WAZ. „Kein Grund zur Besorgnis“, wiegelt der Flughafensprecher ab, man habe „die Situation am Terminal im Blick“.

Außerdem wurde im Homeland schnell die Schutzverordnung aufgehoben, nachdem sich ein paar hundert Mitglieder einer mobilen ethnischen Minderheit zu einer Beerdigung in Castrop-Rauxel ankündigten. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen und von Berlin müssen wir da gar nicht erst reden.

♦ Natürlich gilt die Maskenpflicht nicht für Politiker, deshalb wird in diesen Kreisen meistens darauf verzichtet (außer Söder, der hat eine ganze Kollektion, passend zu Teint und Krawatte). Von daher ist es ungerecht, ausgerechnet Annegret Kramp-Karrenbauer wegen masken- und abstandfreiem Pressegedränge beim Empfang einer großen Maskenlieferung aus China zu kritisieren. So ein Ding steht halt nicht jedem. Außerdem: Haben Sie Merkel schon mal mit Maske gesehen? Die würde man gar nicht mehr erkennen.

♦ Dabei könnte ein straff sitzendes Exemplar vor so manchem Fettnapf schützen. Zum Beispiel Merkels Liebling Altmaier hätte seinen dummen Satz „Kein Arbeitsplatz muss wegen Corona verloren gehen“ wunderbar hinter einer Maske vernuscheln können. Jetzt kann er sich nur so rausreden: Muss nicht, kann aber.

♦ Mit dem Zählen hat‘s der Peter auch nicht so. An einem Tag verkündet er drei Millionen Kurzarbeiter, einen Tag später sind‘s schon 10 Millionen. Nur gut, dass große Teile der Presse inzwischen systemrelevant gelernt haben, die Wahrheit gekonnt zu vernebeln. „30 Millionen Arbeitslose in Trumps Amerika“ wird in großen Lettern herausgetrötet, da fallen unsere 10 Millionen Kurzarbeiter doch kaum auf. 

♦ Exportweltmeister, Reiseweltmeister, Fußballweltmeister mögen wir vielleicht nicht mehr sein, aber Willkommensweltmeister sind wir immer noch. Und ab sofort auch noch Steuerzahlerweltmeister. Damit das auch so bleibt, schließt Olaf Scholz, SPD, eine „höhere Besteuerung von Besserverdienern zur Finanzierung der Corona-Subventionen nicht aus“. Schön, dass er das so klar ausspricht und nicht von Vermögensabgabe oder Reichensteuer spricht. Denn damit wissen wir, dass nicht nur Spitzenverdiener von der AWO zur Kasse gebeten werden, sondern jeder, der noch einen anständigen Job hat. Wer nachrechnen will, ob er Besserverdiener ist, dem hilft Saskia Esken. Besserverdiener, die jetzt Home Office geübt haben, sollten dieses vielleicht außer Landes bringen … 

♦ Des einen Leid, des anderen Freud. Die künftigen Verteilungskämpfe würden „intensiver werden, es wird wieder Klassenkampf geben“, reibt sich der Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion, Dietmar Bartsch, schon die Hände. Gut, dass auf dem Parteitag in Kassel das Wichtige (Erschießungen oder Arbeitslager) schon mal besprochen wurde.

♦ Gott, da kommt natürlich bald auch viel Arbeit auf unsere Justiz zu. Um sich die Zeit bis dahin zu vertreiben, hat die Staatsanwaltschaft Berlin ein Ermittlungsverfahren wegen „Förderung und Ausstrahlung von massivsten menschenverachtenden Verhaltensweisen“ gegen die Verbreiter des TV-Formats „Promis unter Palmen“ eingeleitet. Das ist wohl so etwas Ähnliches wie die Polit-Talkshows, nur deutlich länger, mit Nacktbaden und ohne Illner-Aufsicht.

Und Lady Gaga schraubt schon wieder am Klimapaket 2030 herum, als wäre wirtschaftlich überhaupt nichts passiert und als ob das dicke Ende nicht erst käme. Für ihren Klimawahn brauche es ein „umfassendes Maßnahmenpaket“ und auch eine „angemessene CO2-Bepreisung“, merkelte Merkel, so dass wir jetzt zur Strafe auf unseren Mundschutz die Worte „Merkel muss weg“ nähen lassen!

♦ Plötzlich sieht sogar die WHO den Schweden-Weg durch die Pandemie als vorbildlich an. Jetzt hält nur noch Bill Gates zu „uns“. „Ich empfehle die deutsche Methode“ steht schon die ganze Woche über auf der Hauptseite der Welt. Zwei Fragen: Was ist die deutsche Methode? Und kassiert die Welt für die Berichterstattung? Der Spiegel bekam von der Gates-Stiftung immerhin mal 2,5 Millionen.

♦ Wo bleibt das Positive? Hier! Die Mitarbeiter des Berliner Großflughafens BER proben schon die Eröffnung! Am 31. Oktober nimmt das Prestigeprojekt „SPD am Bau“ den Betrieb auf. Gut, der Laden ist schon pleite, bevor es losgeht, aber dafür erhöht der Olaf jetzt die Steuern, dann passt es wieder. Bravo!

♦ Und noch eine gute Nachricht. Sie haben ja bestimmt bereits über das Angstmacher-Papier vom Innenministerium gelesen, nach dem mehr Meldungen über junge Menschen, die elendig an Corona zugrunde gehen, verbreitet werden sollen. Bei dem 9-jährigen Mädchen, das als jüngstes Corona-Opfer der Welt bekannt wurde, hat man sich verzählt. Die Verstorbene war nicht 9, sondern 109. Kann ja mal vorkommen.  

Kim Jong Un ist ja wohl wieder aufgetaucht. Aber wo ist eigentlich Horst?


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