Tichys Einblick
Blick zurück nach vorn

Blackbox KW 18 – Den Kevin in seinem Lauf …

...hält weder Scholz noch Nahles auf. Markus Söder war bei den Rechtspopulisten und Merkel wird sogar in Afrika langsam zur Persona Non Greta*

Kaum haben Mama Nahles und Papa Scholz den Kevin mal wieder allein zu Hause gelassen, schon blamierte der die ganze Innung, indem er ausgiebig über die schmutzigen kleinen Familien-Geheimnisse plauderte, die eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.

Kevin plapperte munter von der „Kollektivierung großer Unternehmen“, und dass es den Genossen weniger wichtig sei, „ob am Ende auf dem Klingelschild von BMW ’staatlicher Automobilbetrieb‘ steht oder ‚genossenschaftlicher Automobilbetrieb‘, oder ob das Kollektiv entscheidet, dass es BMW in dieser Form nicht mehr braucht“.

Zunächst versuchte die sozialistische Patchworkfamilie beschämt, den vorlauten Kevin mit öffentlichem Schweigen zu bestrafen, um dann zu murmeln, so sind sie halt, die kleinen Lauser. Denn die Flodders der Politik leben immer noch von dem Missverständnis, dass alle glauben, es gelte bei der SPD das Godesberger Programm von 1959, mit dem die Klassenkampfpartei zur Volkspartei wurde. Dabei wurde das längst vom Hamburger Programm abgelöst, in dem auch der „demokratische Sozialismus“ (kennt mancher noch aus der DDR) seinen festen Platz fand.

♦ Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von BMW geriet darob in Panik, aus dem kapitalistischen Paradies vertrieben zu werden und rief: „Für Arbeiter deutscher Unternehmen ist diese SPD nicht mehr wählbar!“ Was ist mit Facharbeitern, Ingenieuren, Managern, und alles natürlich m/w/d, Genosse? Ist die SPD etwa für die wählbar?

♦ Übrigens: Vor 70 Jahren veröffentlichte George Orwell seinen Roman „1984“, in dem eine fiktive Diktatur eine konstruierte Sprache namens „Neusprech“ einsetzt, um das Denken der Bevölkerung zu manipulieren. Einfaches Beispiel:
„Berlin, 1. Mai. Mehr als 150 Festnahmen, 39 verletzte Beamte. ‘Es war ein überwiegend störungsfreier 1. Mai.‘“

♦ Mohammed sei der „beliebteste Erstname in Berlin“, meldet Bild. Richtiger wäre „der häufigste“: „Von den 22.177 Jungen, die 2018 in Berlin geboren wurden, heißen genau 280 wie der Prophet des Islam. Das sind 1,26 Prozent der männlichen und 0,65 Prozent aller Babys.”

♦ Dem Chefphilosophen der Bild-Zeitung, einem gewissen Julian, verdanken wir die Weisheit „Wer das Glück hat, als Mohammed geboren zu werden, wird niemals den Zwang erleben, sich verschleiern zu müssen.“ Moment. In Arabien mag das stimmen, aber was, wenn Mohammed sich in Deutschland später als Aische fühlt?

♦ Der Markus wieder! Kaum kommt der Söder mal raus aus seinem Palast und fährt zum Beispiel nach Österreich, schon hat er Flausen im Kopf. Da phantasiert er von der vollständigen Abschaffung des Solidaritätszuschlags, einer Senkung der Unternehmenssteuer um fünf Prozentpunkte und einer Senkung der Stromsteuer! Aufwachen, Markus! Deine Partei regiert nicht in Wien mit Rechtspopulisten, sondern in Berlin mit Linkspopulisten. Und die nehmen nur, die geben nichts.

♦ Dem Verglühen einer Sternschnuppe beizuwohnen hat immer auch etwas Melancholisches. Weil sie in Deutschland während des Wahlkampfs von ihrer eigenen Partei längst zur „Persona Non Greta“ erklärt wurde, suchte Angela Merkel Trost in Afrika. Aber obwohl sie mit „vielen Geschenken“ glänzte (5,5 Millionen Euro hier, 10 Millionen Euro da), musste sie sich auch dort „bittere Vorwürfe“ machen lassen. Mit ihren frommen Sprüchen ließen sich weder Probleme lösen noch islamistische Terroristen bekämpfen. Oder wie Merkel es hinterher formulierte: Der Dialog sei offen und intensiv gewesen. Die Klage der Bild-Zeitung über „die schäbigste Absteige, die Merkel je hatte“ ist indes sicher übertrieben, da kennt Merkel aus dem real existierenden Sozialismus noch ganz andere Behausungen.

♦ Wichtiger Hinweis an alle Reiseveranstalter und allein reisende Touristen: Bitte streichen Sie ab sofort Konstanz am Bodensee aus Ihren Planungen. In Konstanz drohen gefährliche Überschwemmungen, Dürren, Tsunamis und Tropenstürme. Alles gleichzeitig oder abwechselnd. Deshalb die Stadt hat den Klimanotstand ausgerufen. Der Berliner Senat hat bereits angekündigt, Konstanzer Klimaflüchtlinge aufzunehmen.

♦ Auch die miesesten Strolche können die Bereicherungsfreude unserer Partei- und Staatsführung nicht wirklich beeinträchtigen. Ein Syrer, der eine junge Abiturientin (daraufhin Intensivstation) und einen Medizinstudenten (jetzt Titanplatte im Kopf) in Magdeburg schwer verletzte, war zunächst in die Psychiatrie gebracht worden (aus der er sich schnell selbst entließ). Warum Psychiatrie?

Er hätte im Polizeigewahrsam gefordert, in seine Heimat gebracht zu werden, was für einen Strafverteidiger darauf hindeutet, „dass der Täter psychisch gestört sein könnte“. Heißt für Nichtjuristen: Wer freiwillig als Vollalimentierter aus Germoney weg will, muss eine Meise haben.

♦ Wieder stürzt die türkische Lira ab. Wie konnte man aber auch seine Währung nach der italienischen Lira nennen? Wirtschaft ist doch hauptsächlich Psychologie! Wo die Türken Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut haben (Sigmar Gabriel), hätten sie ihre Währung besser „Türkische Mürk“ nennen sollen!

♦ Schonklod Juncker hat schon mal auf 80 Seiten die großen Leistungen der EU-Kommission während seiner Amtszeit zusammenfassen lassen. Wirtschaft: (durch viele unsinnige Verordnungen) gestärkt; Griechenlandkrise: mit Geld mittelfristig zugeschüttet; Flüchtlingswelle: nach Deutschland weitergeleitet; Terror-Abwehr: angedacht; und Brexit: verhindert. Bleibt für seine diversen Nachfolger nur noch die Sommerzeit abzuschaffen. Tja, EU-Europa, auch wenn Du es nicht merkst, aber wenn einem so viel Gutes wiederfährt, das ist schon einen Asbach Uralt wert.

♦ Der trainierte Kampfsportler Muharrem C. (28), schlug einen 41-Jährigen tot, weil der in sein Fahrrad gelaufen war. Richter Rosenbusch vom Landgericht Hannover zählte als entlastende Punkte auf: Der Mörder habe keine Morddrohungen ausgestoßen, sei nach der Tat nicht geflüchtet und habe seine Schuld eingeräumt. Da darf man nicht so streng sein. Leider konnte er nicht unter 5 Jahre und 6 Monate gehen, auch wenn die Staatsanwältin von einem „minderschweren Fall“ sprach, eigentlich ist ja auch gar nichts passiert. Gehen Sie halt Muharrem aus dem Weg, wenn der demnächst wieder mit seinem Rad herumfährt!

♦ Der Spiegel, das Sturmgeschütz der Merkelokratie, ist mit Ausgabe 14/2019 erneut auf einen historischen Tiefstand gefallen. Klingt nach der letzten Staffel von Game of Thrones: All men must die.

*Persona Non Greta: Du bist ja gar nicht unsere Greta!


Folgen Sie Stephan Paetow auch auf Facebook oder Twitter.