Tichys Einblick
Wie Grüne berechtigte Kritik an Gender-Politik denunzieren

Gender – Links oder Rechts?

Der Orgasmus, der Sex, Herkunft, Abstammung, Geschlecht und was sonst im Kontext noch genannt wird, sind weder links noch rechts. Sie sind derartigen Kategorien nicht zugänglich. Wer Genderkritik dennoch mit solchen Mitteln zu verteufeln versucht, wie Volker Beck es jetzt tat, ist höchst selbst der Teufel.

Symptomatisch. Der grüne Schwulenführer Volker Beck fällt aus dem Rahmen. Verkrampft bemüht er sich jede Kritik an Gender loszuwerden, in dem er einen Beschluss der AfD Baden Württemberg gegen die Gender-Politik zum Anlass nimmt, die berechtigte Kritik an Gender als „rechts“ oder rechtsextrem“ zu kontaminieren.

Ist der Orgasmus links oder rechts? Ist der männliche Orgasmus links? Und der weibliche Orgasmus rechts? Oder der männliche Orgasmus rechts und der weibliche Orgasmus links? Sind zwei Menschen, die sich lieben dieser Liebe wegen links oder rechts? Sind zwei Menschen, die sich körperlich mit Haut und Haaren lieben, links oder rechts? Hängt die Beantwortung dieser Frage davon ab, ob es sich um ein heterosexuelles Paar oder um ein homosexuelles Paar handelt? Ist heterosexuelle Liebe links? Und homosexuelle Liebe rechts? Oder verhält es sich umgekehrt?

Ist ein als Mann geborener Mensch oder ist ein als Frau geborener Mensch, der oder die sich einer Geschlechtsumwandlung unterzieht, kraft dieser Geschlechtsumwandlung links oder rechts? Ist die Zugehörigkeit zu einer sogenannten sexuellen Minderheit oder auch sehr kleinen Minderheit rechts oder links? Ist Pädophilie grün? Stellt sich die Frage, ob Sex rechts oder links ist überhaupt?

Ist Pädophilie grün?

Alle Welt, mindestens im veröffentlichten Raum blödelt mainstreamig neuerdings vor sich hin, dass es rechts und links oder links und rechts gar nicht mehr gäbe. Dass Mainstreamen, das „Mainstreaming“ hat es in sich. Der Mainstream leuchtet manchmal (eher selten) geradezu gleißend vor lauter Schwarmintelligenz und dann versinkt der Mainstream allzu oft in totaler Schwarmverblödung. Historisch gefährlich wurde es immer, wenn der Mainstream zusätzlich auch noch in Hetze, Hass oder gar Völkermord versank. Jaaa! Wehret den Anfängen!

Nun gut. Schon im März des kommenden Jahres stehen Landtagswahlen in Baden Württemberg auf dem Programm und es wird darüber entschieden, ob der erste grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann vorerst auch der letzte grüne Ministerpräsident der Republik gewesen sein wird. Das kratzt vielleicht die Grünen jetzt schon allzu sehr, dass sie nicht auf ewig die Regierungsgeschäfte im Ländle führen. Für alle anderen handelt es sich um einen normalen Akt der repräsentativen Demokratie.

Die Grünen und besonders jene in Baden Württemberg haben sich ganz besonders in der oft genug an Wahn grenzenden Gender-Ideologie verfangen. Deshalb: Tief Luft holen! Mal richtig durchatmen! Das möchte man dem Aktivisten und Grün-Politiker Volker Beck empfehlen. Ein grüner Wahlverlust in Baden Württemberg ist für die Partei, die oft genug mit hassverzerrter Fratze auf ihre politischen Gegner losgeht, kein Beinbruch und ein solcher grüner Verlust in BW ist für die Bundesrepublik insgesamt allemal ein Gewinn.

Die Grünen müssten sich der Realität stellen

Wenn man schon bei dem Stichwort Demokratie ist, dann ist an dieser Stelle fest zu halten, dass vor allem die vielleicht nicht demokratisch, aber doch mal so und mal gerade nicht so basisdemokratisch orientierten Grünen in eine regelrechte Verfassungsdepression verfallen müssten, jedenfalls dann, wenn sie in der Lage wären sich der Realität zu stellen. Und die Realität ist, was die demokratische Legitimation des Gender-Mainstreamings anbelangt, verdammt schwach. Gender Mainstreaming ist ein von Oben in über 20.jähriger emsiger Kleinarbeit, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, den Wahlbürgern oktroyierter ideologischer Ersatz für die real existierende Realität von (annähernd gleich vielen) Männern und Frauen auf dieser Welt.

Wer nicht genderisch spricht, wird bestraft
Gendern macht böse Schule

Die drei großen monotheistischen Weltreligionen, nach ihrem Alter geordnet, das Judentum, das Christentum und der Islam, basieren auf dieser Realität und auch alle anderen Religionen gehen mit größter Selbstverständlichkeit von der Existenz von Männern und Frauen aus. In den Religionen dieser Welt werden Frauen und Männer, deren Aufgaben und Rollen, geschlechtsspezifisch unterschieden. Das jüngste Kopftuchurteil des Bundesverfassungsgerichtes hat diese Tatsache gerade bestätigt und hervorgehoben.

Dass Abraham oder Jesus oder Mohammed keine Männer, sondern in Wahrheit Frauen gewesen wären, mögen Gender-Strategen so sehen. Dass diese Gender-Strategen ihre Rechnung ohne die verfassungsrangigen geschützten Religionen gemacht haben, ist evident. Nichts spricht dagegen, dass kluge Köpfe oder gar Genies die Menschheit von uralten, um nicht zu sagen, 100 000 Jahre alten, globalen Irrtümern befreien. Natürlich liegt die Beweislast bei den Genies. Einfach mal so spielerisch launig oder auch im Vollrausch behaupten, dass es das biologische Geschlecht gar nicht gäbe, dass es also Mann und Frau gar nicht gäbe (außer zum Beispiel bei den Schwulen und Lesben) ist zwar evident sinnlos, aber nicht verboten.

Die Beweislast liegt bei den Witzbolden der Gender-Ideologie

Die Beweislast liegt, um es zu wiederholen, bei den Witzbolden der Gender- Ideologie und dieser Beweislast genügen die berühmten Gender-Studies weder hinten noch vorne noch in der Mitte. Das ist das Wesen oder die Kraft von Ideologien, dass sie die Realität überwinden und das ist fatal.

Würde Gender irgendwem nützen und Niemandem schaden, würde jeder vernünftige Mensch des lieben Frieden willens sagen: Nun lasst den verblödeten Genderspinnern doch ihre Lieblingspuppe! Leider bietet die unendlich aufgeblasene Gender-Ideologie keinen einzigen vernünftigen Anhaltspunkt, der der Diskussion würdig wäre. Es fehlt einfach die reale und die logisch aufgebaute Substanz für die Behauptung von 60 oder 6000 unterschiedlichen Geschlechtern.

Semantische Spielereien begründen keine Geschlechter. Diese Begründung erledigen die XY – und die XX-Chromosomen-Kombinationen. Der berechtigten Kritik stellen sich die Gender-Ideologen nicht. Wie ertappte Kinder werden sie stattdessen aggressiv. Aber der Angriff der Gender-Ideologen ist kein Kinderspiel. Der Griff in die Unterhosen der Menschen, in deren Sexualität hinein, in deren Seelen hinein wegen angeblicher Minderheiteninteressen ist massiv. Die Gender-Ideologen können, wenn sie zur Selbstreflexion in der Lage wären, nur staunen wie glatt sie ihren Durchmarsch bisher hinbekommen haben.

Die Gender-Ideologie, die sich mit der höheren Moral schmückt, ist eine surreale Wahnvorstellung. Alles spricht dafür Menschen weder ihres Geschlechtes wegen noch ihrer Herkunft wegen noch wegen Ethnie, Religion, Behinderung, Bildungsstand, Alter usw. zu diskriminieren. Alles spricht dafür alle Menschen gleich und gleichwertig zu behandeln. Braucht es dafür die Gender-Ideologie oder ist die Gender-Ideologie kontraproduktiv?

Gender Mainstreaming ist gesellschaftlicher Hyperstress

Fanatische Ideologen braucht man nicht zu fragen. Es ist sinnlos sie zu fragen, es ist logischerweise nicht möglich sie zu fragen. Realiter ist Gender Mainstreaming gesellschaftlicher Hyperstress, menschenverachtend und verfassungswidrig obendrein. Auch wenn die Verfassung täglich weniger wert wird, zunehmend nur noch rudimentär funktioniert, geht sie vorläufig weiter. Die notwendige Genderkritik einfach nur hasszerfressen zu diskreditieren ist üblich gewordener Stil der Gender-Ideologen, die sich gegenseitig anheizen und munitionieren.

Gerade die angebliche Diskutiererpartei der Grünen, die sonst soviel von Meinungsfreiheit und offener Denkkultur herumfaseln, müsste das Recht kritischer Diskussion besonders hegen und pflegen und nicht in den dumpfen Irrtum zurück fallen, dass sie willkürlich, je nach Thema, Kritik erlauben oder verbieten dürfte.
Nicht jedermann sind die NPD oder deren Programme so geläufig wie einem gewissen Volker Beck, und nicht jeder interessiert sich für die Programme der einstigen Anti-Euro-Partei mit Namen AfD.

Die Grünen sind sicherlich mit überwältigender Mehrheit dafür die NPD zu verbieten, aber dann sollen die Grünen die NPD, hoffentlich mit verfassungskonformen Mitteln, verbieten. Dann sind sie auch deren, wie man von Volker Beck lernt, Anti-Gender-Geschrei los.

Wenn den Grünen, und in etwas schwächerer Form, auch die den Roten kurz vor der Landtagswahl in Baden Württemberg und den anderen Landtagswahlen, die jetzt von der AfD entdeckte Genderkritik nicht passt, dann sollen die Grünen, anders als bisher, nämlich konkret und substantiiert – und nur das wäre für alle Menschen in der Bundesrepublik interessant – sich nicht mit maßlosen inhaltsleeren Attacken gegen Kritik profilieren, sondern konkret erläutern, wofür sie sind und warum sie für ihre Gender-Ideologie sind. Stussige Stereotype wie „Regenbogen“, „sexuelle Vielfalt“ oder die Befürwortung von 60 Geschlechtern usw. enthalten nicht ein Gran Begründung für die Gender-Ideologie.

Homophobie ist ein großer Blödsinn

Homophobie, die es in vielen Parallelgesellschaften geben mag, ist per se auch nur ein großer Blödsinn. Jemand, der unter einer Phobie leidet, also krank ist, muss behandelt werden und kann legitimer Weise nicht mit Hass verfolgt werden. Einen Schizophrenen seiner Schizophrenie wegen zu schelten, kann eigentlich nur einem Schizophrenen einfallen. Einen phoben Menschen seiner Phobie wegen zu schelten, kann eigentlich nur jemandem einfallen, der mit Phobien selber etwas am Hut hat. Es sind die Primitivität und die Stussigkeit, die nerven.

Wenn sich die Grünen jetzt vor den Landtagswahlen besonders an der AfD abarbeiten wollen, dann sollen sie das unbedingt tun. Und es wäre schön und, wie gesagt, zum Nutzen der Gesellschaft, wenn sie sich endlich sachlich und mit dem Instrumentarium der Logik ans Werk machten und den ideologischen Überbau der in der Verfassung seit eh und je geregelten Gleichberechtigung der Menschen auseinandersetzten und dabei einen Zugang zu ihren eigenen Irrtümern fänden.
Gender-Kritik zu diskreditieren ist unwürdig und wider den Geist der Verfassung. Gender-Kritik ist nicht nur höchst legitim. Sie ist auch uneingeschränkt vernünftig und sie ist geboten. Gender-Kritik bewegt sich voll und ganz auf dem Boden des Grundgesetzes. In Volker Beckscher Manier, die ja auch nun schon ein bisschen ab-und durchgenudelt ist, aufgepeitscht daher zu kommen, und Gender-Kritik besudeln und als rechtsradikal kontaminieren zu wollen, ist nicht nur schäbig, sondern Ausdruck einer außerordentlich dumpfen Haltlosigkeit, die zwischen links und rechts nicht mehr unterscheiden kann.

Genderkritik ist sehr viel älter als die AfD. Und wann immer die NPD Genderkritik auf ihre Fahnen geschrieben hat, die NPD ist gewiss nicht die Erfinderin der Gender-Kritik. Legitime Kritik an was auch immer bleibt legitim und diese Kritik mit den Wörtern AfD und NPD und rechts und schlimmer in irgendein selbst ersonnenes politisches Off zu stellen, ist in höchstem Maße verfassungsrechtlich bedenklich.
Für Schwule gibt es Reisewarnungen. Das gilt für etliche Länder, doch davon hört man eigenartigerweise wenig. Und dies obwohl die Reisewarnungen ganz offiziös von der Bundesregierung stammen. Wie erklärt sich die selektive Wahrnehmung der Gender-Bewegung?

Ob irgendeine Partei aus guten oder schlechten Gründen Genderkritik äußert, übernimmt, instrumentalisiert oder sonst verarbeitet, ist in Gänze irrelevant. Die Genderkritik steht für sich und Kritiker, die mit gar keiner Partei irgendetwas am Hut haben, oder auch Genderkritiker in den eigenen Parteien der Grünen und der Roten, deren Zahl wächst, sind vor den wüsten und völlig ausgerasteten Angriffen der vielen Volker Becks zu schützen. Gender ist eben weder links noch rechts. Es ist eine Ideologie des linken Lagers, frei nach John Money, den man besser den furchtbaren, menschenexperimentierenden Kinderschänder nennen sollte, als dass man ihn auf den Schild des Begründers der Genderideologie hebt.

An der Beweislast seines Irrtums gescheitert

Sein Experiment an dem kleinen Bruce/David Reimer ist mörderisch fehlgeschlagen. Er ist an der Beweislast seines Irrsinns gescheitert. Und zwei Leben, das von David Reimer und das seines Zwillingsbruders Brian Reimer, sind durch zwei tragische Selbstmorde beendet worden.

Der Orgasmus, der Sex, Herkunft, Abstammung, Geschlecht, Familie, Behinderung, Alter, Bildung, Religion und was sonst im Kontext noch genannt wird, usw. sind weder links noch rechts, sie sind derartigen Kategorien nicht zugänglich. Genderkritik kann weder links noch rechts sein. Wer diese Genderkritik dennoch mit solchen Kategorien zu verteufeln versucht, ist selber der Teufel.

Gerade hatte noch vor kurzem der Diskurs zur religiös motivierten Beschneidung von Jungen die Bundesrepublik beschäftigt. Elternrecht ihren männlichen Nachwuchs an der Vorhaut des Penis beschneiden zu lassen, war vom Kölner Landgericht als Körperverletzung des Kindes angesehen worden. Am Ende der Diskussion musste das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit dem Recht der Eltern auf Religionsfreiheit weichen. Vieles spricht für die Auffassung, dass es einer Verfassungsänderung bedurft hätte, aber das hat man schnell erledigt. Merkel wollte, wie sie damals sagte keine „Micky Maus-Republik“ haben.

Die Gender-Ideologen hätten logischerweise Zeter und Mordio geschrien haben müssen und zwar aus mehreren Gründen gleichzeitig. Diese Ideologen sind seither in Erklärungsnot. Ihr Schweigen allerdings stützt die Behauptung, dass es sich bei dem großen Volksumerziehungswahn der Genderisten um eine faktenresistente Ideologie und sonst gar nichts handelt.