— Harry Spencer (@H_B_Spencer) April 10, 2022
Die sozialen Medien sind voll von solchen Aufnahmen, die den Horror der „ZeroCovid“-Strategie Chinas zeigen. Doch selbst dieser brutale Lockdown senkt die „Infektionszahlen“ in Shanghai nicht. Gestern meldeten die Behörden knapp 25.000 lokal übertragene Infektionen. Allerdings seien nur gut 1000 der Fälle symptomatisch. Die restlichen Fälle existieren nur auf dem PCR-Papier – die Massentests der Regierung halten die Infektionszahlen künstlich hoch. In Shanghai wird mit schärfsten Maßnahmen ein Ausbruch bekämpft, der in dieser Form gar nicht existiert. Wer positiv auf das Corona-Virus getestet wird, muss in eine staatliche Isolationseinrichtung. Die hygienischen Zustände in diesen Massenunterkünften, die eher Konzentrationslagern als Krankenhäusern gleichen, werden als zum Teil katastrophal beschrieben. Ein ehemaliger Insasse berichtet, man werde dort „wie Vieh“ behandelt. Menschen werden teilweise in noch nicht einmal fertige Lager deportiert und Stundenlang in Bussen „zwischengelagert“. Kinder werden von ihren Eltern getrennt, die große Mühe haben, diese wiederzufinden.
Der Druck im Kessel steigt und steigt: Peking verlegte bereits tausende Soldaten in die Stadt, um den Deckel draufzuhalten. Ab heute greifen in Shanghai einige minimale Lockerungen. Die Wohngebiete wurden in drei Risikokategorien unterteilt, um Einwohnern in den Gebieten, in denen innerhalb von zwei Wochen keine positiven Fälle auftraten, wieder die Möglichkeit zu „angemessenen Aktivitäten“ in ihren Vierteln zu geben. Doch ein Ende des Lockdowns bedeutet das nicht – solange die Massentests weitergehen, wird sich auch der Lockdown fortsetzen.