Tichys Einblick
Anstehende Regionalwahlen

Handgreifliche Attacke auf Salvini: Die Linke animiert auch in Italien zu Gewalt

Die Polizei stoppte die Frau, die im öffentlichen Dienst für die Gemeinde Pontassieve tätig ist und dort anscheinend ein Projekt betreut.

imago images / Independent Photo Agency Int.

Die (An)Spannung steigt in Italien. Die Regionalwahlen stehen in den nächsten Tagen an, und genauso ein Referendum zur Reduzierung der Parlamentariersitze. Dazu sind im Übrigen auch die Italiener im Ausland aufgerufen, die Wahlunterlagen sind verschickt worden.

Es scheint laut Umfragen so, als könnten die Vertreter der Regierung herbe Verluste einfahren. Jedenfalls gibt der ehemalige Innenminister und Oppositionsführer Matteo Salvini wirklich alles, damit es schnellstens zu Neuwahlen kommen könnte, selbst wenn sich die jetzige gelbrote Regierung um Conte, an den Corona-Strohhalm klammert, einfach weiter zu regieren, indem man erst neulich den Ausnahmezstand verlängerte.

Die Linke, angeführt von den Sozialisten, ruft stets gegen den (nicht vorhandenen) Faschismus und Salvini auf. Ja, sie leugnen oder sprechen gar Lega-Mitgliedern und Sympathisanten mit Migrationswurzeln oder schwarzafrikanischer Herkunft deren Intelligenz ab. Das Diskriminieren der Linken ist einfach infam.

Zahlreiche Fotos und Selfies mit erkennbaren Zuwanderern und Salvini, gingen viral im Netz – Matteo Salvini genießt Rückhalt in der breiten Bevölkerungsschicht, man sei pro bedürftiger Flüchtlinge, aber gegen illegale Migration und von der EU begünstigten Menschenschmuggel, so der Tenor, selbst von Einwanderern. Eine Frau kongolesischer Herkunft, seit Jahren in Italien, sieht dies offenbar ganz anders.

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Matteo Salvini, nach dessen Kundgebung in Pontassieve bei Florenz auf dem Weg in ein nahegelegenes Restaurant, wurde aus unmittelbarer Nähe von einer 30-jährigen Kongolesin angegriffen. Immerhin, nur mit ihren Händen, ohne Messer oder ähnliche Stichwaffen. Es hätte fatal ausgehen können, zumal Salvini stets dafür bekannt ist, sich ohne nennenswerten Schutz unter Menschen und in die Massen zu begeben. Auch als Innenminister hielt Salvini die obligatorischen Personenschützer gern selbst auf Abstand. Nun muss er diese Strategie wohl überdenken. Die Gefahr, angefacht von den linken Aktivisten und Gruppierungen, nimmt täglich zu. Der Hass wächst.

Die bereits identifizierte Frau schaffte es, sich dem Legachef aus einem Pulk heraus zu nähern, und wurde sofort aggressiv, in einem Bruchteil von Sekunden zog und zerrte sie an ihm, und zerriss dabei Salvinis Hemd, sowie die Rosenkranz-Halskette, wie mehrere Nachrichtenportale, so auch die Zeitung, La Nazione, berichteten. Die Polizei stoppte die Frau, die im öffentlichen Dienst für die Gemeinde Pontassieve tätig ist und dort anscheinend ein Projekt betreut.

Bisher war die 30-Jährige strafrechtlich noch nie in Erscheinung getreten. Nun wird sie sich wohl wegen Gewalt und Widerstand gegen einen Beamten verantworten müssen. Anscheinend hatte sie auch allein gehandelt, und gehörte nicht den Anti-Salvini-Demonstranten an. Mit den Worten, „Ich verfluche dich … “, hatte sie sich Salvini genähert und sofort attackiert. Die Halskette wollte sie ihm sofort vom Halse reißen, was ihr auch gelang.

Resolut wirkte die Frau, die einst regulär nach Italien eingewandert ist, gleichwohl. Und eine politische Ideologie, wie Ermittlungen ergaben, verfolge sie auch. Ihr Beruf und ihre Weltanschauung gehen wohl Hand in Hand. In der Gemeinde kümmere sie sich wohl um Projekte im Bereich von Schule, Umwelt und institutioneller Kommunikation.

Laut der Tageszeitung Corriere della Sera gilt die 30-jährige Kongolesin als „gut vernetzte, und gut ausgebildete junge Frau“, die sich häufig an den Initiativen des „Schwarz-Weiß-Komitees“ engagiert, das sich mit Solidaritätsprojekten gegenüber Afrika befasse. Zudem scheint die Frau in der Region um Florenz nicht unbekannt zu sein. Nun würden aber die vorhandenen Videos des Angriffs ausgewertet.

Anstehende Regionalwahlen
Unterdessen denkt Salvini nach eigenem Bekunden gar nicht daran, seine Tour und Kundgebungen zu unterbrechen. Den Schock schüttelte Salvini recht schnell ab. Matteo Salvini setzte seinen Besuch vor Ort fort und meinte nur: „Sie sagen mir, dass sie im Kongo geboren wurde“, so der Lega-Chef, und betonte, dass ihre Herkunft keine Rolle spiele. Salvini weiter: „Das Ernsthafte wäre vielmehr – wenn bestätigt würde -, dass sie in einer öffentlichen Einrichtung arbeitet.“

Auch Il Giornale berichtet, dass Salvini nachdenklich hinzufügte, ob denn die Frau auch etwas gegen unsere christliche Kultur hätte, da sie so vehement die Rosenkranzkette griff. Salvini beruhigte sich rasch und schrieb einen Beitrag für die Social Media: „Alles ist in Ordnung, ich habe keine körperlichen Probleme. Ich kann das zerrissene Hemd wieder neu kaufen, nur den Rosenkranz, den sie mir heftig vom Hals gerissen hat, war ein Unikat, weil Geschenk eines Pfarrers …“

Und zur Kongolesin selbst, fand Salvini folgende Worte: „Keine Wut, nur Schmerz und Traurigkeit für sie. Ich gehe weiter, sie hat mich nicht erschreckt, sie hat mich nur gestört, etwas negativ überrascht“, kommentierte Salvini die Attacke aus dem Nichts.

Matteo Salvini schloss sein Statement damit, dass er auf die Wut anderer immer mit einem Lächeln antworten würde. „Es lebe das Italien der Frauen und Männer, die an Freiheit, Gelassenheit und Arbeit glauben. Immer vorwärts, ohne Angst und mit erhobenem Haupt … “, das klang dann schon wieder, als würde er zur Gegenattacke blasen.