Tichys Einblick

Das Testament der Oriana Fallaci: Einen moderaten Islam gibt es nicht

Die florentinische Schriftstellerin Fallaci versuchte, einen Westen aufzurütteln, der angesichts der anstehenden Gefahren blind wirkte.

Vittorio Zunino Celotto/Getty Images

Mit Political Correctness brauchte man der italienischen Journalistin und Autorin, Oriana Fallaci, zeitlebens nicht kommen. Ein Jahr vor ihrem Tode im Jahre 2006, hinterließ sie noch rechtzeitig eine Art Testament für Italiens Gesellschaft, aber auch für die Europäer dieser Tage, so wirkt es zumindest (nach).

Oriana Fallaci, die als quasi erster weiblicher Reporter in den arabischen Krisenherden der Welt unterwegs war und von dort unter Gefahren berichtete, die selbst als erste Frau den Iranischen Religionsführer und Staatslenker, Ayatollah Chomeini interviewte, anno 1979, und dabei für einen Eklat sorgte, als sie ihren Chaddor ablegte, ihren Ganzkörperschleier, wollte den Westen dazu zwingen, die Augen zu öffnen und den Schleier der Heuchelei und Scheinheiligkeit, wenn nicht zu zerreißen, dann doch zumindest abzulegen.

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Der moderate Islam, so Oriana Fallaci ganz überzeugt, sei einfach nur Humbug. Übrigens wollte sie damals bei Ayatollah Chomeini ganz en passant dokumentieren, als sie ihren Schleier ablegte, dass sie als Italienerin aus dem Westen eine moderne und selbstbewusste sowie selbstbestimmte Frau ist – und das zu einer Zeit, als sie viele Gegner dieser emanzipatorischen Einstellung hatte, selbst im Westen. Den Islam hatte die italienische Publizistin schnell durchschaut. Aus eigenem Anschauungsunterricht an Ort und Stelle, dort, wo der Islam alles bestimmte und lenk(t)e.

Natürlich spitzte die Italienerin aus Florenz gern zu, sprach Klartext und wurde von Italiens Linke als Rechtspopulistin diffamiert und verhöhnt. Allein, es kümmerte die bekennende Atheistin kaum. Mit den Büchern und Abhandlungen „Die Wut und der Stolz“ sowie „Die Kraft der Vernunft“, schuf sie wahre Bestseller, in der sie nicht nur ihre Erfahrungen vearbeitet hat, sondern auch eine tiefgründige Analyse der verschiedenen Kulturen. Oder, wie subtil sich der Islam ausbreite, wie willfährig helfend der Westen und besonders Europa dabei helfe, fast schon idiotisch naiv.

Wenn Fallaci in ihren Interviews zuspitze, dann hörte es sich mitunter so an:
„Das Märchen geht weiter, dass der Islam eine Religion des Friedens ist, dass der Koran Barmherzigkeit, Liebe und Frömmigkeit predigt. Als wäre Mohammed mit einem Ölzweig im Mund auf die Welt gekommen und mit Jesus gekreuzigt gestorben, als wäre er selbst kein Krieger und Köpfender gewesen, und hätte uns anstelle von Horden von Soldaten, mit den Jüngern und den Evangelisten, den heiligen Matthäus, Markus sowie Lukas und Johannes beehrt … „.

Das zum Beispiel war ein Auszug aus einem ihrer Artikel, der am 16. Juli 2005 von der Tageszeitung, Corriere della Sera, veröffentlicht wurde. Der Artikel hatte die Überschrift, „Der Feind, den wir als Freund behandeln“.

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Heute wirkt „die Fallaci“ bei vielen wie eine Prophetin, weil vieles, wovor sie immer gewarnt hatte, auch tatsächlich so eingetroffen ist. Mit dem Zuzug der vielen moslemischen Migranten und „Flüchtlinge“, besonders seit 2015, aber auch schon davor, haben Italien, Deutschland und die ganze EU erlebt, wie schwer eine Integration zu bewerkstelligen ist, wenn vorwiegend Männer aus der afrikanischen und arabischen Hemisphäre bei uns ankommen, die vom Islam ganz anders sozialisiert wurden. Der Islam, und das kann keiner leugnen, bestimmt die Regeln und Gesetze des Miteinanders auch im Alltag dieser Nationen. Der Islam ist auch die Gesetzgebung mit dem Koran und der Scharia. Diese Männer – und Frauen – fühlen sich auch in Europa diesen Regeln verpflichtet.

Die florentinische Schriftstellerin Fallaci versuchte, einen Westen aufzurütteln, der angesichts der anstehenden Gefahren blind wirkte. Auf einer Art „Kreuzzug“ sah die Publizistin den Islam, begonnen habe alles nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA, und dauerte bis zu ihrem Tode an. Oriana Fallaci stand vor allem im Blickpunkt Europas, für das, was sie schrieb, und wofür sie einstand: „Nicht mehr Europa, sondern ein Eurabia soll geschaffen werden, und das geschieht mit der europäischen Weichheit, Trägheit und Blindheit und Unterwerfung“, unter den Augen des Feindes grabe Europa sein eigenes Grab.“

Die streitlustige und wortgewaltige Italienerin warnte vor den ständigen Baufreigaben von Moscheen, sie benannte die Öffnung Europas als »Lüge der Integration, der Farce des „Plurikulturalismus“«. Schwer ins Gericht ging sie auch mit der laxen Justiz, mit den „Richtern, die immer bereit sind, mich ins Gefängnis zu schicken und gleichzeitig die Söhne Allahs freizusprechen, deren Ausweisung zu verbieten“, oder schwere Strafen aufzuheben und zu relativieren, selbst wenn sie die „Carabinieri oder die Polizisten“, die sie verhaften, gewalttätig angehen und sie verachten, ja, auch bespucken.

Immer wieder gibt es in Deutschland und Italien Vorfälle in der Öffentlichkeit, die heimische Bevölkerung sieht ein Schwinden der Sicherheit, so auch am Weihnachtsmarkt neulich in Bozen, Südtirol – aber eben nicht nur da. Man könnte meinen, dass all diese Dinge bereits von anderen Experten und Kennern des Islam auch in Deutschland schon oft gesagt wurden, von solchen Geschehnissen immer gewarnt wurde, zum Beispiel von Necla Kelek, Professor Bassam Tibi, Ismail Tipi, oder Abdel-Samad und Ali Ertan Toprak, um nur ein paar zu nennen.

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Der Mythos, den die Schriftstellerin Fallaci unbedingt zerstreuen wollte, war der, über eine Existenz des „gemäßigten Islam“. Fallaci wollte nicht nur den Versuch, sondern alle, die diesem nachhingen, entlarven, die uns glauben machen wollen, dass der Feind nur eine kleine Minderheit sei und dass diese kleine Minderheit in fernen Ländern lebe.

Nein, so Fallaci, der Feind sei mitnichten nur eine kleine Minderheit. Wir hätten ihn alle bereits zu Hause. Wir haben ihn bereits Jahrzehnte daheim. Das größte Risiko sei, so Fallaci damals, dass dieser Feind nicht als solcher erkannt würde, das war ihre Warnung: Er ist ein Feind, der auf den ersten Blick nicht als Feind zu erkennen sei. Ohne Bart, im westlichen Stil gekleidet und gemäß seinen Komplizen in gutem oder schlechten Glauben perfekt in unser soziales System eingefügt: „Mit einer Aufenthaltserlaubnis, mit einem Auto. Mit der Familie …“

Aus diesem Grund fürchteten wir ihn nicht länger und „behandeln ihn als Freund“, aber in der Zwischenzeit, habe er angefangen, uns und unseren Lebensstil zu hassen, er „verachtet uns, dieser Feind in Wirklichkeit, und mit Nachdruck.“

Nach Fallacis Meinung verwandele dieser Feind die Moscheen „in Kasernen, in Trainingslager, in Rekrutierungszentren für Terroristen und gehorcht blind dem Imam, aber wehe, wenn du den Imam festnimmst“, alles Dinge, wie sie tatsächlich heute noch immer wieder geschehen. Anno 2005 wurde noch gar nicht so viel darüber berichtet.

Für Fallaci dagegen gab es nie einen Zweifel, weil „der Islam der Koran ist, und der Koran mit der Freiheit unvereinbar.“ Er sei mit der Demokratie unvereinbar, mit den Menschenrechten nicht kompatibel, so Fallacis Konklusion. Sie setzte noch einen drauf, ja selbst mit der Zivilisation sei er unvereinbar.

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Einen ganz großen Teil der Verantwortung für den Orientierungsverlust des Westens hat Fallaci auf die (naive und altruistische) Nachsicht zurückgeführt, „die die katholische Kirche im Hinblick auf den Islam bekennt“, wobei weiterhin das „gemeinsame geistige Erbe hervorgehoben wird, das uns die drei großen monotheistischen Religionen zur Verfügung stellen“ – und Fallaci hatte Papst Franziskus ja nicht mehr kennenlernen können.

Das christliche, das jüdische, oder das islamische, Erbe für die Menschen?

Für die Schriftstellerin, wohlgemerkt, eine bekennende Nichtgläubige, aber dennoch vom christlichen Glauben geprägt, von der klerikalen Musik, der Ikonografie, der Nächstenliebe, gäbe es kein „gemeinsames Erbe“, und sie begründet es so: „Weil Allah hat nichts mit dem Gott des Christentums gemeinsam. Mit Gott, dem gütigen Vater, dem guten Gott, dem liebenden Gott, der Liebe und Vergebung predigt.“ Ganz anders der im Islam: „Der Gott, der seine Kinder bei Männern sieht. Allah ist ein Meistergott, ein Tyrannengott. Ein Gott, der bei Männern seine Untertanen, und sogar seine Sklaven sieht.“ Ein Gott, der anstelle von Liebe Hass lehrte, der sogar über den Koran, diejenigen als „ungläubige Hunde“ benennt, die an einen anderen Gott glauben, und befiehlt, diese zu bestrafen. Oder zu bezwingen und zu töten, völlig legitim.

Es sei unmöglich, „das Christentum und den Islam auf eine Stufe zu stellen“. Ja, Oriana Fallaci nannte es gar inakzeptabel, „Jesus und Mohammed gleichermaßen zu ehren“, oder auch nur miteinander zu vergleichen. Die Autorin meinte damit, Europa müsse sich seiner Werte bewusst werden.

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