Tichys Einblick
Interview Paul Cullen und Henrieke Stahl

Die Gefahren des modRNA-Impfstoffs

Ein Forscher-Team vermutet, dass die Spikes, die nach der mRNA-Impfung gebildet werden, weitaus gefährlicher wirken können als die vorübergehende Spike-Exposition nach Infektion. Ihre Forderung an Politik und Forschung lautet deshalb, das pathogene Potential des Spike-Proteins im Vergleich zwischen Virus und Impfung zu untersuchen.

IMAGO

Das sogenannte Spike-Protein ist sozusagen der böse Geist des Corona-Virus: Es kann die Zerstörung von Lungengewebe auslösen und außerdem andere schwere Erkrankungen nach sich ziehen. Eine Forschergruppe sorgt jetzt für Aufsehen mit dem gut begründeten Verdacht, das Impf-Spike sei dabei noch gefährlicher als das Infektions-Spike. TE hat mit zwei der Wissenschaftler gesprochen. Lesen Sie hier Teil 1 des Interview mit Henrieke Stahl und Paul Cullen.

Tichys Einblick: Warum melden Sie sich als Wissenschaftler gerade jetzt zu Wort?

Henrieke Stahl: Wir reagieren auf die aktuelle Stoßrichtung in Politik und Forschung, fast ausschließlich „Long Covid“ („post-acute COVID-19 syndrome“) in den Vordergrund zu rücken und dabei Post-Vac („post-COVID-19 vaccination syndrome“) zu vernachlässigen – also Erkrankungen, die nach einer COVID-Impfung beobachtet werden. Solche Gesundheitsschäden bis hin zur Übersterblichkeit werden dem Virus zugeschrieben, vor dem uns die neuen Impfstoffe gerettet haben sollen. Die Realität ist aber, dass viele Menschen nicht durch das Virus, sondern durch die COVID-Impfstoffe geschädigt wurden und werden. Um zu ihrem Recht vor Gericht zu kommen, brauchen Geschädigte unter anderem den Nachweis dafür, dass ihr Schaden auf die Impfung und nicht auf das Virus zurückzuführen ist. Beim Versorgungsamt sollte theoretisch bereits der Nachweis der Wahrscheinlichkeit des ursächlichen Zusammenhangs genügen, aber in der Praxis gehen auch hier viele Betroffene leer aus.

Um eine sachgemäße Einschätzung des Schadenspotentials des Virus sowie der Impfung zu erhalten und auch Kausalnachweise über den Grund von Erkrankungen zu eruieren, lautet unsere Forderung an Politik und Forschung, das pathogene Potential des Spike-Proteins im Vergleich zwischen Virus und Impfung zu untersuchen. Vielleicht ist diese Forschung auch deshalb unerwünscht, weil schon vor der Entwicklung und erst recht vor der Markteinführung der COVID-Impfungen durch Studien bekannt war, dass das Spike-Protein selbst toxisch ist.

Wir vermuten nun anhand von Forschungsbeiträgen, dass die Spikes, die nach der mRNA-Impfung gebildet werden, aufgrund ihrer Verteilung und Lebensdauer weitaus gefährlicher wirken können als die vorübergehende Spike-Exposition nach Infektion. Diese vermehrte Giftigkeit hängt nach Injektion mit der angewandten Technologie eines mRNA-Gentherapeutikums zusammen – konkret mit der Nobelpreis-geadelten Entdeckung, die zur therapeutischen Anwendbarkeit von mRNA einen zentralen Beitrag geleistet hat.

Sie sprechen für eine interdisziplinäre Gruppe, der überwiegend Mediziner angehören. In welcher Rolle sehen Sie sich als Geisteswissenschaftlerin im Team?

Henrieke Stahl: Die Komplexität des Phänomens fällt gleichzeitig in verschiedene Spezialgebiete. Außerdem betrifft sie unterschiedliche Bereiche unseres Lebens und der Gesellschaft. Beides macht eine interdisziplinäre Zusammenarbeit für eine fundierte multiperspektivische Sichtweise notwendig. Als Geisteswissenschaftlerin verstehe ich meine Aufgabe wesentlich darin, Schnitt- und Anschlussstellen für eine solche disziplinenübergreifende Analyse der Problematik zu suchen und entsprechende Fachleute ins Gespräch zu bringen. Der „Blick von außen“ und „zwischen“ den Disziplinen kann überraschende Frageperspektiven und neue Diskursräume eröffnen. So ist die Forderung nach Spikedifferentialdiagnostik ein Ergebnis unseres interdisziplinären Austauschs.

Interdisziplinarität erfordert, sich in andere Gebiete so weit einzuarbeiten, dass ein hinreichendes Gesamtverständnis für die entsprechenden Problemkreise entsteht. Dabei muss natürlich auf die ständige Rückversicherung bei der jeweiligen Fachexpertise der Einzeldisziplinen geachtet werden. Dementsprechend sind meine Aussagen direkt im Austausch mit den namentlich genannten Kollegen erarbeitet und von diesen – sowie auch von weiteren Spezialisten der entsprechenden Disziplinen – geprüft. Auch sehe ich meine Aufgabe darin, das extrem spezialisierte Fachwissen so aufzubereiten, dass es zumindest in akademischen Kreisen interdisziplinär verständlich wird.

Der kritische offene Diskurs zu dieser Thematik, gerade auch zwischen den verschiedenen Fachgebieten und in deren Überschneidungsbereichen, ist schwierig und bisher zu wenig entwickelt – und für seine Förderung setze ich mich als Geisteswissenschaftlerin ein. Es geht mir dabei um die Reflexion der Denkvoraussetzungen, unter welchen Annahmen und auch Entscheidungen in der Forschung wie in der Gesellschaft getroffen werden. Dabei bin ich allein dem Streben verpflichtet, Wahrheit erkennen zu wollen, und wehre mich gegen alle Tendenzen, Erkenntnisstreben durch interessenbedingte Narrative zu ersticken.

Ihre Beobachtung der Wirkungen des Spike-Proteins nennen Sie „Spikeopathie“. Was verstehen Sie darunter genau?

Henrieke Stahl: Der Terminus „Spikeopathie“, den die französische Genetikerin und mRNA-Impfstoff-Kritikerin Alexandra Henrion Caude 2021 geprägt hat, beginnt sich in der Forschung zu etablieren. Damit sind krankhafte Veränderungen des Organismus gemeint, die durch das Spike-Protein des Coronavirus ausgelöst werden. Solche Erkrankungen können infolge einer Infektion mit dem Virus oder durch Injektion der mRNA-COVID-Präparate entstehen. Darüber hinaus bergen die verschiedenen COVID-Impfstoffe aber noch weitere, für die jeweils angewandte Technologie spezifische, pathogene Risiken – wie auch das Virus selbst ja noch andere Schadmechanismen hat.

Sie sagen: Spike-Protein ist nicht gleich Spike-Protein – jene Spikes, die der Körper nach der Impfung produziert, seien deutlich gefährlicher als jene, die von der Oberfläche des Virus stammen. Worin liegt der Unterschied?

Henrieke Stahl: Erstens gilt: Das Spike-Protein ist ein Schadstoff, egal ob bei Infektion oder nach Injektion. Durch die Injektion selbst aber wird das Schadenspotential deutlich gesteigert. Denn bei einer Infektion wird das Virus, und damit auch das Spike-Protein, in aller Regel schon an der Eintrittspforte, also an den Schleimhäuten, abgefangen und unschädlich gemacht, bevor es in tiefere Körperregionen und in den Blutkreislauf eindringen kann. Nach der Injektion dagegen ist die Verteilung im ganzen Körper die Regel.

Zweitens ist eine Infektion meist von begrenzter Dauer, während die Produktion von Spike-Protein nach Injektion laut Forschungsarbeiten nachgewiesenermaßen Wochen und Monate andauern kann. Uns sind Patienten mit Beschwerden bekannt, deren Blut sogar nach anderthalb bis zwei Jahren weiterhin Spikeproteine aufweist. Drittens ist es nach Injektion völlig unkontrollierbar, wie viel Spike-Protein produziert wird. Es ist anzunehmen, dass nach Injektion in den meisten Fällen eine deutlich höhere Menge an Spike-Protein gebildet wird als nach einer Infektion. Und schließlich weist das Impf-Spike-Protein noch Veränderungen gegenüber dem Virus-Spike auf, die seine Schädlichkeit sogar noch erhöhen – das zeigt Paul Cullen.

In unserer Arbeit haben wir uns bisher nur mit den mRNA-Impfstoffen befasst, aber es wäre noch zu untersuchen, ob solche Effekte auch für die sogenannten Vektor-Impfstoffe auf DNA-Basis von AstraZeneca und Johnson & Johnson gelten.

Paul Cullen: Grundsätzlich ist festzuhalten, dass es sich bei den mRNA-COVID-Spritzen gar nicht um eine Impfung im engeren Sinne handelt, sondern um die Verabreichung eines Gentherapeutikums als sogenannter Pro-Drug. Denn das eigentliche „Arzneimittel“ ist gar nicht in der Spritze enthalten, sondern es wird von den Zellen unseres eigenen Körpers produziert. Die Spritze enthält lediglich das „Rezept“ für das Spike-Protein. Mittels der sogenannten Lipid-Nanopartikel wird dieses Rezept in unsere Zellen hineingeschmuggelt, wodurch diese gezwungen werden, selbst das Arzneimittel – in diesem Falle das Spike-Protein – zu bilden, ein vollkommen unnatürlicher Vorgang.

Diesen Mechanismus der mRNA-Therapie, den man sich von den Viren abgeschaut hat, als problematisch zu beschreiben, wäre eine Untertreibung. Denn von Viren befallene Zellen werden meistens von unserem Immunsystem heftig attackiert. Unser Körper versucht, sie zu zerstören. Genau das passiert auch mit den spikeproduzierenden Körperzellen, die ebenfalls vom Immunsystem angegriffen und zerstört werden.

Man hatte offenbar ursprünglich angenommen, dass keine solchen massiven Zerstörungen ausgelöst würden, wenn statt des ganzen Virus nur eins der Proteine des Virus auf der Oberfläche der Zelle erscheinen oder von der Zelle freigesetzt würde. Das sollte zur Bildung von Antikörpern durch unser Immunsystem führen, die dann im Falle einer Infektion das echte Virus abfangen können. Dieses Bild hat sich als naiv herausgestellt. Zwar werden tatsächlich Antikörper gebildet, aber um den Preis eines Angriffs auf die ganze spikeproduzierende Zelle.

Auf diese Weise entstehen sogenannte Autoimmunreaktionen, das heißt, der Körper wendet sich gegen sich selbst. Diese Reaktionen manifestieren sich als Entzündungen. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Reaktionen keinesfalls auf die Injektionsstelle begrenzt bleiben, wie lange Zeit behauptet wurde. Vielmehr laufen diese entzündlichen Reaktionen überall dort ab, wohin sich die Nanopartikel mit der Impf-mRNA verteilen. Nach heutigem Kenntnisstand gelangen die Lipidnanopartikel in die Blutgefäße, ins Gehirn, ins Herz, in die Hoden und Eierstöcke, in die Leber und in viele andere Körpergewebe. Wir wissen inzwischen, dass die Lipid-Nanopartikel sogar die Plazenta passieren und das heranwachsende Kind erreichen. Und sie werden über die Muttermilch an den Säugling weitergegeben.

Das Spike-Protein bleibt nicht nur wenige Tage im Körper, sondern kann – entgegen der Behauptung der Hersteller oder auch der Zulassungsbehörden – offenbar auch Wochen und Monate nach der Impfung noch nachgewiesen werden. Woran liegt das?

Paul Cullen: An der mRNA-Technologie wird seit mehr als 30 Jahren geforscht. Der Pionier der mRNA-Forschung, Robert Malone, hat sich zu einem der prominentesten Kritiker der COVID-Impfungen entwickelt. Denn Probleme bereitete die Toxizität der Technik selbst. Obwohl dieser Ansatz zunächst für die Krebstherapie gedacht war, bei der man in der Regel bereit ist, für den therapeutischen Erfolg erhebliche Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, konnte bis COVID kein mRNA-Produkt zur Marktreife entwickelt werden. Allein diese Erfahrung hätte uns aufhorchen lassen sollen.

Wer mRNA als Therapeutikum verwenden möchte, sieht sich mit zwei Hauptproblemen konfrontiert: Erstens muss er die mRNA an dem evolutionär gesehen sehr alten, angeborenen Immunsystem vorbeischleusen. Das Immunsystem aber ist darauf getrimmt, jede fremde Erbsubstanz, egal ob DNA oder RNA, sofort zu erkennen und zu eliminieren. Zweitens muss er einen Mechanismus finden, der die inhärente Kurzlebigkeit der mRNA überwindet. Denn im Gegensatz zur eigentlichen Erbsubstanz DNA – die selbst aus Mammutzähnen herausgekratzt und sequenziert werden kann –, ist die mRNA eine flüchtige Spezies, die unter normalen Umständen innerhalb von Sekunden bis höchstens Minuten zerfällt. Das ergibt auch Sinn – denn in der Zelle soll das „Rezept“ nur wenige Male gelesen werden, um die Menge an produziertem Eiweiß zu begrenzen. Braucht die Zelle mehr von einem bestimmten Eiweiß, so lässt sie mehr Rezepte vom „DNA-Kochbuch“ im Zellkern abschreiben.

Also hat man sich einige Tricks einfallen lassen, um die mRNA vor dem Immunsystem zu verstecken und robuster zu machen.

Ganz zentral war die Idee, einen der vier „Lego-Bausteine“, aus denen die RNA besteht, auszutauschen. Normalerweise besteht RNA aus den vier Bausteinen Cytosin, Guanin, Adenin und Uracil – man kann sich das gut als vier verschiedene Farben vorstellen, sagen wir Blau, Rot, Gelb und Grün. Nun hat man beobachtet, dass in ganz seltenen Fällen die RNA (nicht bei mRNA wohlbemerkt, aber diese Erklärung würde hier zu weit führen) und an ganz bestimmten Stellen anstelle eines grünen Lego-Bausteins einen grauen Baustein enthält. Diese Umwandlung passiert nicht während der Bauphase, sondern danach. Bildlich gesprochen wird, nachdem das RNA-Haus fertig ist, an einer ganz bestimmten Stelle durch Zauberkraft (in Wahrheit durch chemische Modifikation) ein grüner Baustein in einen grauen umgewandelt.

Entscheidend dabei ist: Man hat beobachtet, dass durch diese seltenen grauen Bausteine die Häuser wesentlich stabiler wurden und länger stehen blieben als solche, die nur aus den „normalen“ grünen Bausteinen bestanden. Während letztere nach Sekunden bis Minuten zerfielen, blieben die mit den „Zauberbausteinen“ mindestens einen Tag stehen.

Also was lag näher, als eine mRNA zu konstruieren, die – neben den blauen, roten und gelben Bausteinen – nun keine grünen Steinchen mehr enthält, sondern nur die grauen „Zauberbausteine“? Das versprach gleich zwei weitere Boni: Erstens erweist sich diese „Zauber-mRNA“ nicht nur als langlebiger, sondern sie wird auch weniger gut vom angeborenen Immunsystem erkannt. Eine solche „Zauber-mRNA“ hat somit die Qualität eines Tarnkappenbombers, der unter dem Radar des Immunsystems fliegen kann. Zweitens hat sich herausgestellt, dass sie deutlich schneller abgelesen wird als normale mRNA. In Summe also heißt das, dass dieses Zauberrezept nicht nur langlebiger als normale Rezepte ist, sondern dass es sich tarnen kann und zudem produktiver ist. Allerdings wurden die Schattenseiten dieser Zauberwaffe übersehen.

Woraus bestehen diese grauen „Zauberbausteine“, und was sind ihre Schattenseiten?

Paul Cullen: Sie tragen den sperrigen Namen „N1-Methyl-Pseudouridin“, was in der Kurzschreibform „N1mΨ“ an den Sigil erinnert, den sich der Sänger Prince in seiner Spätphase zugelegt hat. Für ihre Verwendung in der COVID-Impfstoffentwicklung wurden unlängst die Ungarin Katalin Karikó und der US-Amerikaner Drew Weißmann mit dem Nobelpreis für Medizin und Physiologie ausgezeichnet. Aber gerade diese Entdeckung von Tarnung und erhöhter Produktivität macht diese „Zauberbausteine“ so gefährlich – vor allem, wenn ihre Eigenschaften mit der breiten Verteilung der mRNA (eigentlich muss man von modifizierter, also modRNA sprechen) mittels der Lipid-Nanopartikeln zusammenkommen. Hatte man anfangs Angst, die mRNA würde abgebaut, ehe ausreichend Spike-Protein produziert würde, so sehen wir uns jetzt mit dem Problem konfrontiert, dass die Impf-modRNA selbst nach Wochen, sogar nach Monaten noch nachweisbar ist. Entsprechend wird auch Spike-Protein Monate nach der Impfung nachgewiesen, wahrscheinlich weil es selbst nach dieser langen Zeit immer noch vom Körper des Geimpften gebildet wird. Dafür können aber auch noch andere Mechanismen in Frage kommen.

Das Pseudouridin birgt selbst einige Probleme in sich. Denn es hat sich gezeigt, dass es bei der Herstellung der modRNA so etwas wie eine Sollbruchstelle darstellt. Das führt dazu, dass bis zu 40 Prozent der modRNA-Moleküle in den Impfstoffen unvollständig sind. Was mit diesen Bruchstücken passiert, ob sie abgelesen werden oder nicht und in welchem Ausmaß, ist nicht bekannt.

Auch ist unbekannt, was mit den „grauen Bausteinen“ selbst, also dem Pseudouridin, eigentlich passiert, wenn die Impf-modRNA abgebaut wird. Denn es gibt einen erheblichen Unterschied, ob ich den einen oder anderen gelben Baustein im fertigen Bauwerk in einen grauen verzaubere, oder ob ich von vorneherein anstatt der natürlichen grünen Bausteine nur oder zu einem erheblichen Anteil graue im Baukasten habe. Es gibt Hinweise, dass diese grauen Bausteine (also das Pseudouridin) selbst schädlich sein können. Denn es ist davon auszugehen, dass ein Teil der grauen Bausteine nicht verstoffwechselt oder ausgeschieden, sondern „recycelt“, das heißt, in neugebildete RNA integriert werden: ein völlig unphysiologischer, also unnatürlicher Vorgang. Befunde in der Genforschung lassen sogar befürchten, dass sie möglicherweise Alterungsprozesse in der Zelle begünstigen können.

Was halten Sie von der Verleihung des Medizin-Nobelpreises für die Entdeckung der Wirkungsweise des Pseudouridin?

Paul Cullen: Laut dem Nobelkomitee haben Karikó und Weissman den Preis gewonnen für „ihre Entdeckung von Veränderungen in den Nukleosiden, die die Entwicklung effektiver mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19 ermöglicht haben“. Also ging es dem Komitee gar nicht primär um die mRNA-Technologie selbst, sondern darum, dass die beiden Forscher die COVID-19 Impfstoffe „effektiv“ gemacht hätten, und zwar durch den Einsatz des Pseudouridins. Das Schadpotential des Pseudouridins aber wurde nicht bedacht – und schon gar nicht, dass es außer Kontrolle ist. So hat die Entwicklung von Karikó und Weissman in Wirklichkeit zu Massenprodukten geführt, die schwerste Gesundheitsrisiken besitzen.

Man kommt leider um die Vermutung nicht umhin, dass diese Verleihung des Nobelpreises in erster Linie dazu dienen sollte, die COVID-mRNA-Impfstoffe zu „adeln“ und sie als Modell für fast alle zukünftigen Impfungen vorzustellen. Wer sollte sich gegen eine Technologie stellen, die mit der höchsten Auszeichnung überhaupt, dem Nobelpreis für Medizin, prämiert worden ist?

Aus Sicht von „Big Pharma“ verspricht die mRNA-Plattform zur Impfstoffentwicklung enorme Gewinne. Die Zeiten, in denen man Impfstoffe einzeln aufwendig, analog und über längere Zeiträume entwickeln und testen muss, sind mit dieser neuen Technologie vorbei. Jetzt kann jeder x-beliebige Impfstoff in digitalem Format durch die Gentechnologie heute bestellt und morgen schon geliefert werden. Da inzwischen eine volle Zulassung für diese Technologie in Form der COVID-Impfung schon vorliegt, entfallen aufwendige Prüfungen, da es nur noch um verschiedene „Anwendungen“ derselben Technologie geht. Dies ist auch der Grund, warum die „angepassten“ COVID-mRNA-Impfstoffe nicht aufwendig geprüft, sondern nur an ein paar Mäusen auf ihre Fähigkeit, eine Antikörperbildung auszulösen, getestet zu werden brauchten.

Um im Bild zu sprechen: Man träumt von einer Goldgrube, blendet aber aus, dass dieses Gold nur unter Inkaufnahme von Krankheit, Leid und Tod und damit unter Verrat des Grundprinzips der Medizin „Zunächst keinen Schaden anrichten“ zu scheffeln ist. Diese Vorgehensweise ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch kein nachhaltiges Geschäftsmodell. Aber vielleicht gerade deshalb versucht man, die mRNA-Impfungen als „alternativlos“ darzustellen: Denn nur so könnte man den Kollaps verhindern, zu dem eine ehrliche Auswertung dieser Technologie führen müsste.

Lesen Sie ab morgen hier bei TE Teil 2 „Übersterblichkeit und die modRNA-COVID-Impfstoffe“ und Teil 3 „Impfschaden – und was dann?“.

Ausgewählte weiterführende Quellen zum Interview:

https://www.cicero.de/kultur/die-risiken-der-corona-impfung

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0344033823001978?via%3Dihub

https://www.mdpi.com/2227-9059/11/8/2287

https://www.cureus.com/articles/149410-estimation-of-excess-mortality-in-germany-during-2020-2022%23!/#!/

Autoreninformation:

Prof. Dr. med. Paul Cullen ist Facharzt für Laboratoriumsmedizin und Molekularbiologe. Er leitet ein medizinisches Labor in Münster und unterrichtet an der dortigen Universität.

 Henrieke Stahl ist  1. Vorsitzende des Vereins zur Förderung interdisziplinärer Forschung in Medizin und Ethik für die Gesellschaft.