Tichys Einblick
Die Neuen Deutschen Medienmacher

Zu viele „Weiße“ und Männer im Journalismus?

Die "Neuen Deutschen Medienmacher" beklagen, dass der Journalismus zu "homogen" sei. Sie selbst sind weniger Journalisten im eigentlichen Sinne als Politaktivisten.



imago images / Christian Ohde

Jüngst beklagten die Neuen Deutschen Medienmacher (NDM), dass deutsche Redaktionsstuben eine „erstaunliche Homogenität“ aufweisen. Fast alle Chefredakteure seien deutsch, die wenigen Ausnahmen entstammten allesamt anderen europäischen Ländern. Nicht-Weiße seien gar nicht vertreten.

Die NDM sind eine migrantische Lobbyorganisation. Wichtigste Ansprechpartnerin für die Öffentlichkeit ist Vorstandsmitglied und Journalistin Ferda Ataman, die stets auf mehr „Diversity“ (Vielfalt) unter deutschen Medienschaffenden pocht.

 In der Vergangenheit erwiesen sich die NDM zumeist als Sprachpolizei orwellscher Prägung. Als Negativpreis verleiht die Organisation die „Goldene Kartoffel“, um auf besonders unsensible Berichterstattung hinzuweisen. Der Begriff „Flüchtlingswelle“ solle durch „Zuzug“ ersetzt werden, der „Asylant“ durch den „Schutzsuchenden“. Menschen aus Einwandererfamilien seien „Diverskulturelle“.

Von 2016 bis 2018 erhielt die Organisation aus staatlichen Fördertöpfen insgesamt 2,3 Mio. Euro, namentlich durch das Auswärtige Amt, das Bundesfamilienministerium, die Bundeszentrale für politische Bildung und von der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung. Beteuerungen der NDM, eine NGO (Nichtregierungsorganisation) zu sein, sind demnach nichts als Lippenbekenntnisse.

Doch wäre der deutschen Medienlandschaft mit mehr „Diversity“ wirklich geholfen?

Wohl kaum. Gerade die Neuen Deutschen Medienmacher sind fast nie Journalisten im eigentlichen Sinne, sondern Politaktivisten.

Mely Kiyak schrieb, Thilo Sarrazin sei eine „lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur“ und entschuldigte sich damit, ihr sei nicht bekannt gewesen, dass dieser an einer Gesichtslähmung leide. Deniz Yücel sprang ihr bei und meinte, dass man Sarrazin „nur wünschen kann, der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten“. Nur um Haaresbreite entgeht er mit einer solchen Formulierung den Vorwurf, er habe einem Menschen den Tod gewünscht.

 Die sinkende Geburtenrate der Deutschen bezeichnete Yücel als „Völkersterben von seiner schönsten Seite.“ Insbesondere über den Bevölkerungsrückgang der „Ossis“, also der „Sandys, Mandys und Jacquelines“ zeigte er sich erfreut: „Woran Sir Arthur Harris, Henry Morgenthau und Ilja Ehrenburg gescheitert sind […] übernehmen die Deutschen nun also selbst.“

Yassin Musharbash, dessen arabische Abstammung man ihm weder ansieht noch anhört, wünscht sich so sehr den „Opferbonus“, dass er imaginiert, auf der Straße von AfD-Wählern schräg angesehen zu werden. Ohne seinen Namen wäre er eben nur ein weiterer weißer heterosexueller Mann.

Seyda Kurt stößt negativ auf, dass in der Corona-Krise der Virologe Christian Drosten ständig in den Nachrichten zu sehen ist. Ob dies anhand seiner wissenschaftlichen Expertise gerechtfertigt sein mag, ist für sie zweitrangig. Sie verstehe den „Hype“ nicht. Es werde mal wieder ein „weißer cis-Mann angehimmelt.“

Sibel Schick retweetet den Hashtag #menaretrash (Männer sind Müll.), verfasste ein Gedicht mit dem Titel „Männer sind Arschlöcher“ und fordert: „Fast alle Amokläufe können wir auf die Männlichkeit zurückverfolgen. Tötet die Männlichkeit. “

Die Meinungsfreiheit lehnt sie ab:

 „Lasst alles kurz liegen und denkt paar Minuten darüber nach, wie geil euer Leben wäre, wenn sich Deutsche tatsächlich nicht mehr trauen würden, offen ihre Meinung zu sagen.“

 Dem Handballer Stefan Kretzschmar warf sie vor, er habe den „rechten Ausdruck“ „Meinungsfreiheit“ benutzt.

Hengameh Yaghoobifarah definiert sich aufgrund ihrer iranischen Wurzeln als „Person of color“, also als Nicht-Weiße. Auch sie geht in ihrer Opferrolle auf – denn rein äußerlich könnte man sie für eine Deutsche halten. Sie gehört der Bewegung „Fat Acceptance“ an, die Männer dazu umerziehen will, übergewichtige Frauen attraktiv zu finden. Dass ein hohes Körpergewicht gesundheitliche Schäden nach sich zieht, bestreiten die Aktivisten.

Deutsche nennt Yaghoobifarah „Kartoffeln“ und fordert sie dazu auf, sich abzuschaffen. Rassismus gegen Deutsche gäbe es nicht, wohingegen es schon rassistisch sei, wenn ein Deutscher sich mittels Federschmuck als Indianer verkleide.

Von Lukas Mihr

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