Tichys Einblick
"Lauterbachs Vorhersagen immer übertrieben"

Bei Markus Lanz: Sahra Wagenknecht rechnet mit der Corona-Politik ab

Bei Markus Lanz soll sich Sahra Wagenknecht für ihren Ehemann rechtfertigen - stattdessen geht sie in die Offensive. Gegen den "moralischen Druck" zum Impfen, gegen Schulschließungen, übertriebenen Lockdown-Eifer und gegen die Personifikation all dieser Punkte: Karl Lauterbach.

Screenshot ZDF: Markus Lanz

Bei Markus Lanz wurde Sahra Wagenknecht am Dienstagabend umstellt von drei ihr gegenüber äußerst kritischen Frauen, die keine Gelegenheit ausließen ihre moralische Empörung kundzutun.

Als Wagenknecht von Lanz auf die jüngsten Äußerungen ihres Mannes Oskar Lafontaine angesprochen wird, der Lauterbach u.a. als „Covid-Heulboje“ bezeichnete, geht diese allerdings in die Offensive. Zwar spreche Lauterbach aus Überzeugung und nicht weil er dafür bezahlt werde, aber seine Vorhersagen seien „immer übertrieben“ gewesen, er habe „immer deutlich überzogen“. Er sei einer von denjenigen, „die immer das Alarmlevel auf die höchste Stufe“ gesetzt hätten.

Woher Lafontaine eigentlich wissen wolle, wie Lauterbach so falsch liege, will Lanz, wissen und fragt, ob dieser „heimlich Virologie studiert“ habe. Wagenknecht entgegnet, dass man kein Virologe sein müsse, um zu sehen, dass sich zahlreiche Prognosen als falsch herausgestellt hätten, die „unglaublich angstmachend“ gewesen wären. Als Beispiel nannte sie die britische Mutante, „die nicht ansatzweise so war, wie prognostiziert wurde“. Doch in der Runde geht es immer nur weiter um Wagenknechts Mann, scheinbar ist man der Meinung, man müsse Wagenknecht jetzt in Geiselhaft nehmen.

Die lässt es sich aber nicht nehmen, sich im weiteren einen Punkt der Corona-Politik nach dem anderen vorzunehmen. Sie stört der „Panikmodus“, auch den „moralischen Druck“ sich impfen zu lassen, kritisiert Wagenknecht. „Irgendwann muss man auch Maßnahmen aufheben“. Im Bezug auf die Schulen sagt sie: „Kinder haben auch natürlich eine andere Immunreaktion. Man sollte auch nicht den Eltern immer so Angstmachen. Es muss eine Zusage der Politik geben, dass die Schulen unter allen Bedingungen offen bleiben“.

Die Vorsitzende des deutschen Ethikrats Alena Buyx geht Wagenknecht in der für sie typischen süffisanten Art und Weise an und belehrt sie über das „Präventionsparadoxon“ – doch Wagenknechts Argument, dass in der dritte Welle schlichtweg insgesamt eine Untersterblichkeit vorlag, wiegt schwerer.

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