Tichys Einblick
Sommerschlussverkauf der Schmuggler

TikTok wird zur Werbeplattform für illegale Einwanderung nach Großbritannien

Die Preise für illegale Einwanderung nach Großbritannien sinken. Auf der sozialen Plattform TikTok werben Schmuggler ganz offen mit Sommersonderangeboten und dem Versprechen, dass die französischen Behörden sie nicht aufhalten werden.

Migranten am Strand von Dungeness in Süd-England, November 2021

IMAGO / i Images

Menschenhändler bieten für Migrationswillige eine Art von „Sommerschlussverkauf“ über das soziale Netzwerk TikTok an. Wie die britische Boulevard-Zeitung Daily Mail berichtet, wird dort für eine Passage auf dem Schlauchboot über den Ärmelkanal von Frankreich nach Großbritannien geworben, die nur rund 1.500 Pfund pro Person kosten soll.

Angesichts anhaltend geringen Seegangs und warmer Temperaturen werden in den sozialen Medien einmalig günstige Preise für illegale Überfahrten angeboten. Der Preis für die Überquerung des Ärmelkanals scheint von fast 20.000 auf 5.000 bis 3.500 Pfund pro Person gesunken zu sein. In einigen Fällen wie gesagt sogar nur 1.500. Angesprochen werden offenbar hauptsächlich Albaner mit dem Versprechen: In einer TikTok-Anzeige ist eine Gruppe lächelnder Menschen in einem Schlauchboot zu sehen, die die albanische Flagge halten. „Beeilt euch, Albaner … England wartet“ sei in albanischer Sprache auf einer Anzeige zu lesen.

Ein Schmuggler sagte einem Undercover-Reporter der britischen Boulevard-Zeitung The Sun: „Die Franzosen werden Sie nicht aufhalten – sie werden Sie sicher eskortieren, bis Sie das Vereinigte Königreich erreichen.“ Weiter sagte der Schmuggler laut dem verdeckten Ermittler der Sun: „Ich kann Ihnen die Nummer eines Anwalts geben, den ich für meine Verwandten verwendet habe. Es ist ihnen gelungen, für die Hälfte der Albaner in London Dokumente zu beschaffen.“

Albaner können offensichtlich eine Lücke in den britischen Anti-Sklaverei-Gesetzen ausnutzen, wie die Daily Mail mit Verweis auf die TikTok-Anzeigen berichtet, indem sie behaupten, dass sie Opfer des Menschenhandels nach Großbritannien zur Zwangsarbeit sind.

 Screenshot via Daily Mail / TikTok

Daily Mail zitiert eine Stellungnahme von TikTok, in der es heißt: „Diese Inhalte haben keinen Platz auf TikTok. Wir erlauben keine Inhalte, die Menschenschmuggel bewerben“. Man arbeite mit den britischen Behörden zusammen und entferne Inhalte dieser Art. Die britische Innenministerin Priti Patel sagte laut Daily Mail: „Social Media Posts, die illegale Überfahrten bewerben, sind völlig inakzeptabel.“

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