Tichys Einblick
Vorbild für Corona-Politik

Thyssenkrupp setzt auf 1G-Regel: Auch geimpfte Mitarbeiter sollen sich testen lassen

Während die Politik im Wesentlichen darüber diskutiert, ob eine 2G- oder 3G-Regel die richtige wäre, geht der Konzern Thyssenkrupp einen ganz anderen Weg. Es könnte der erste Schritt zu einem Umgang mit Corona sein, der der Realität ins Auge blickt.

IMAGO / Revierfoto

Während in Deutschland über 3G-Regeln, den Ausschluss ungeimpfter Personen per 2G-Regel oder gar eine Impfpflicht diskutiert wird, führt der Industriekonzern Thyssenkrupp für seine Mitarbeiter die 1G-Regel ein. Das „G“ steht hier jedoch nicht für „geimpft“ sondern für „getestet“. Jeder Mitarbeiter, ob ungeimpft oder geimpft, wird angehalten, einen negativen Corona-Test vorzuweisen.

Die Firma Thyssenkrupp möchte aufgrund steigender Infektionszahlen künftig ihre Belegschaft in Deutschland von rund 53.000 Mitarbeitern unabhängig vom Impfstatus regelmäßig testen lassen. Bislang wurden den Mitarbeitern zwei kostenlose Tests in der Woche angeboten; daraus sollen nun fünf werden. So möchte die Firma sicherstellen, dass jeder Arbeiter nachweislich das Virus nicht in sich trägt: „Wir sind der Meinung, dass ein negatives Testergebnis den besten Schutz für das gemeinsame Arbeiten am Arbeitsplatz bietet, da auch symptomfreie, geimpfte Personen unter Umständen eine Infektion an Ungeimpfte weitergeben können.“ Man spreche daher auch von 1G, so ein Sprecher des Stahlkonzerns.

Die aktuelle Corona-Lage erfordere schnelle Maßnahmen, sagte der Personalvorstand Oliver Burkhard: „Die Gesundheit unserer Mitarbeitenden hat für Thyssenkrupp oberste Priorität: Mit dem Angebot von freiwilligen, täglichen Selbsttests unterstreichen wir das.“ Kontrolliert wird die Regel allerdings nicht, hier setzt das Unternehmen auf die Solidarität seiner Mitarbeiter.

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