Tichys Einblick
Benzin, Gas und Heizöl werden immer teurer

Mieter bezahlen CO2-Mehrkosten doch allein

Die SPD konnte sich in der Bundesregierung nicht durchsetzen mit ihrem Vorhaben, Mieter an den Kosten für den CO2-Ausstoß ihrer Mieter zu beteiligen.

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Mieter müssen jetzt doch sämtliche zusätzliche Kosten für den CO2-Preis für Öl und Gas bezahlen. Ursprünglich sollten sich Vermieter und Mieter die Kosten teilen. Doch die Einigung der Bundesregierung ist offenbar gescheitert.

Die CDU argumentierte wie die Vermieter, sie hätten kaum Einfluss auf den Verbrauch von Gas oder Öl der Mieter und könnten sich deshalb nur schwerlich an den Kosten beteiligen. Die SPD wollte einen Kompromiss, dass die Mehrkosten halbiert werden sollen. Gegen beide Positionen protestierten die jeweiligen Vermieter- und Mieterverbände heftig.

Seit 1. Januar 2021 werden 25 Euro pro Tonne CO2 aufgeschlagen. Das bedeutet, dass ein Liter Heizöl 8 Cent teurer wird, eine Lieferung von 3000 Liter Heizöl wird um 270 Euro teurer.

SPD-Fraktionsvize Sören Bartol: »60 Prozent der Deutschen, die zur Miete wohnen, schauen jetzt in die Röhre. Für sie wird Heizen deutlich teurer. Auf der nächsten Betriebskostenabrechnung droht ihnen ein Preisschock.«

Bartol sagte allerdings nicht dazu, wem die Mieter überhaupt diesen Ablass zu verdanken haben. Die SPD-Ministerin Schulze hatte eine CO2-Abgabe auf den Weg gebracht, die vor einem Jahr dann von der Bundesregierung beschlossen wurde.
Ebensowenig fügt Bartol an, dass SPD und CDU die staatlichen Gebühren auf das Spurengas in der Luft in den kommenden Jahren bis 2025 auf 55 Euro mehr als verdoppeln. Benzin, Gas und Heizöl werden also immer teurer.

Bereits jetzt merken die Autofahrer an den Tanksäulen, wie teuer der Ablasshandel tatsächlich wird. Im kommenden Jahr sollen 30 Euro pro Tonne CO2 gezahlt werden, das kostet pro Liter Benzin etwa 8,4 Cent mehr. Mieter müssen 2022 pro Liter Heizöl sogar 9,57 Cent mehr bezahlen. Für Millionen von ihnen bedeutet das: mehr frieren.

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