Tichys Einblick
Sechs neue Kernkraftwerke

Macron verkündet „Renaissance der französischen Atomkraft“

Frankreichs Präsident Macron hat angekündigt, mindestens sechs neue Atomkraftwerke mit staatlichen Mitteln zu errichten. Die Atomkraft stehe "im Zentrum der französischen Klimaschutzpolitik".

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron

IMAGO / ITAR-TASS

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte bei einer Rede in Belfort an, die Atomkraft in Frankreich deutlich auszubauen. Sechs neue Atomkraftwerke sollten gebaut sowie die Errichtung von acht weiteren bis 2050 geprüft werden. „Das ist die Renaissance der französischen Atomkraft“, sagte Macron. „Wir sind glücklich, dass wir in Frankreich auf eine starke nukleare Industrie zählen können, reich an Fachwissen und mit Hunderttausenden Arbeitsplätzen.“

Schon in der jüngeren Vergangenheit hatte Macron sich deutlich zur Atomkraft bekannt und unter anderem große Forschungsinvestitionen für neue Reaktoren vorgestellt. 

Die neuen sogenannten EPR-Druckwasserreaktoren der dritten Generation sollen vom staatlichen Versorgungskonzern Électricité de France (EDF) gebaut und ab 2035 betrieben werden. Der französische Staat wird acht Milliarden Euro in sie investieren. Die Laufzeit der bestehenden Kraftwerke soll möglichst auf bis zu 50 Jahre verlängert werden, wenn die Sicherheit es erlaubt.

Gleichzeitig kündigte Macron zwar auch den Ausbau erneuerbarer Energien an. Die Atomkraft sei aber der zentrale Teil der französischen Klimaschutzpolitik, die sich das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 setzt.

Mit seiner Atomenergiepolitik hat sich Frankreich klar gegen Deutschland gestellt. Paris ist auch die treibende Kraft hinter der sogenannten Taxonomie der Europäischen Union, wonach Nuklearenergie als nachhaltig eingestuft und damit förderungswürdig sein wird.

Anzeige