„Atomkraft ist eine große Chance. Sie erlaubt uns, unter den EU-Ländern eines derjenigen zu sein, die am wenigsten Kohlenstoff ausstoßen“, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gestern in einer Rede im Elysée-Palast. Sie war nicht nur die Ankündigung eines großen Investitionspakets, sondern auch Macrons Auftakt für den Präsidentschaftswahlkampf.
Atomenergie ist nur ein Teil, allerdings der zentrale, eines umfassenden Innovationsplans „Frankreich 2030“ in Höhe von insgesamt 30 Milliarden Euro in den kommenden fünf Jahren. In einer Rede im Elysée-Palast sprach Macron davon, Frankreich wolle „wieder eine große Nation der Innovation werden“. Bezeichnenderweise sind die im Rahmen dieses Plans vorgesehenen staatlichen Investitionen für erneuerbare Energien nur halb so groß wie die für die Atomkraft.
Vier Milliarden Euro werden in die Mobilitätstechnik investiert. Schwerpunkt soll die Entwicklung eines Flugzeugs mit geringem CO2-Ausstoß sein. Die französische Autoindustrie soll in die Lage versetzt werden, zwei Millionen Autos mit Elektro- oder Hybrid-Antrieb bis 2030 zu produzieren. Außerdem sollen zwei große Produktionsstätten für grünen Wasserstoff entstehen. So werde man – dank Atomstrom – europäischer Marktführer für Wasserstoff werden.
Die Schrift auf dem Bildschirm im Elysée-Palast – „Atomkraft neu erfinden“ – ist auch eine Schrift an der Wand für Deutschland. Sie lautet: Ihr steht alleine da, auf Wiedersehen.