Tichys Einblick
Junge Perspektiven

Meine rote Linie – wo die Politik endet und das Leben beginnt

In neun Artikeln schreiben Nachwuchsautoren über den Weg zurück zur Normalität, die Grenzen der Politik und die Unverletzlichkeit des Fußballfeldes. In einer neuen digitalen Edition des Jugendmagazins Apollo News, Partner von Tichys Einblick.

TE engagiert sich seit Längerem intensiv in der Ausbildung von jungen Autoren und Journalisten, deren Beiträge Sie regelmäßig bei uns lesen können. Wir gehören damit zu den Magazinen mit den jüngsten Autoren in Deutschland. In Zusammenarbeit mit dem Jugendmagazin Apollo News finden regelmäßig Seminare statt. Die Förderung des journalistischen Nachwuchses ist uns ein Herzensanliegen.

Von unseren jüngsten Nachwuchskünstlern – manche sind erst 15 Jahre alt – ist gerade eine neue Strecke über den Weg zurück in die Normalität erschienen. In neun Artikeln geht es um Fußball, Fahrschulen und alles, was das Leben lebenswert macht.

Die ganze Edition können Sie hier lesen. Hier lesen Sie den Einleitungstext von Apollo News-Chefredakteurin und TE-Autorin Elisa David:


Die fehlenden roten Linien des Olaf Scholz sind zum geflügelten Wort geworden. Scholz zeigte mit dieser Formulierung nicht nur die Enthemmtheit der Corona-Politik – sondern vor allem seine spaßfeindliche Einstellung zum Leben. Diese rote Linie verläuft nämlich dort, wo die Politik endet und das Leben beginnt. Olaf Scholz weiß offensichtlich gar nicht, was das sein soll, dieser Raum hinter der roten Linie der Politik. Er steht für eine Klasse von Politikern, für die Politik alles ist – und das ist das Problem.

Oscar Wilde sagte mal: “Alles im Leben drehte sich um Sex, außer Sex. Beim Sex geht es um Macht”. So ähnlich ist es bei der Politik von heute – alles auf der Welt muss sich um Politik drehen, außer die Politik, die dreht am Rad. Anstatt in Bundesregierung und Bundestag ernsthaft politisch zu denken, will man jede Lücke des menschlichen Lebens politisch regulieren.

Es wird überhaupt nicht mehr nachempfunden, dass es so katastrophal ist, einen Lockdown zu verhängen. In manch gutbürgerlicher Vorstadt des Landes, Scholz Wählerpublikum, munkelt man doch ohnehin schon lange: Wozu ist dieser Lockdown eigentlich so schlecht? Böller verdrecken die Straße, Partys machen laute Musik und dieser ganze Konsum-Trubel ist doch ohnehin nichts Schützenswertes.

Das muss sich wieder umkehren. Wir haben uns zu viel und zu früh damit abgefunden, dass dieses Leben jetzt hier einfach so ist. Wir vegetieren vor uns her und haben unnötige Sehnsucht abgeschaltet. Wir müssen die rote Linie in uns wieder finden, das Gefühl und den Spaß daran, ein echtes Leben zu führen – sonst wird auch die Politik nicht umschwenken.

Und genau das haben wir versucht, hier darzustellen: Von der Fahrschule bis zum Fußballstadion, der maskenfreien Liebe bis zum Kinofilm. Und es sollte sich wieder mehr um Macht drehen als um Politik, wenn Sie verstehen, was ich meine.

 

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Mehr von unseren jungen Autoren finden Sie auch in jeder neuen Print-Ausgabe von Tichys Einblick. 

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