Tichys Einblick
Wenn Politik bricht, was sie verspricht

Impfversagen und Nebenwirkungen

Die mRNA-„Impfung“ hält nicht, was man sich von ihr verspricht, es wird nicht bei zwei „Impfungen“ bleiben und es wird Impfnebenwirkungen geben: Wer dies vor einem Jahr gesagt hat, musste oft massivste Anfeindungen hinnehmen. Doch nun haben sich genau diese Aussagen bewahrheitet.

SafeVac App auf einem Smartphone zum Melden von Impfnebenwirkungen

IMAGO / Eibner

An eine „Zeitenwende“ in der Corona-Politik ist dennoch nicht zu denken. „Tyrannen“, „Blinddarm“, „asoziale Trittbrettfahrer“ oder „Sozialschädlinge“. Beschimpfungen, eine niederträchtiger als die andere, mit denen sich Ungeimpfte im dystopischen Herbst und Winter bewerfen lassen mussten. Wer sich Sorgen über Impfnebenwirkungen machte oder auch nur auf fehlende Langzeitstudien hinwies, war für den Abschuss freigegeben und durfte gesellschaftlich geächtet werden.

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„Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen“, forderte der RTL-Journalist Nikolaus Blome. Ein Präzedenzfall wurde dann mit der Causa Kimmich geschaffen. Den Ungeimpften wurde deutlich gemacht, dass sie für unbestimmte Zeit nichts, aber auch gar nichts mehr zu melden haben. Das gleiche Recht für alle wich der gleichen Pflicht für alle. Wer diese nicht erfüllte, war eben „raus aus dem gesellschaftlichen Leben“, wie es der in der Versenkung verschwundene, ehemalige saarländische Ministerpräsident Tobias Hans formulierte.

Die klare Ansage war: Nebenwirkungen gibt es nicht und Langzeitstudien braucht es nicht. „Das pseudoliberale und küchenphilosophische Geschwurbel von der Eigenverantwortung und den Freiheits-, sogar Menschenrechten“ muss also endlich aufhören, wie es der jahrelange Chefarzt Prof. Dr. Hajo Schneck erklärte. Auch diese Aussage steht nur stellvertretend für zahlreiche teils noch menschenfeindlichere Grenzüberschreitungen. Es wurde ein gesellschaftliches Klima aufgebaut, durch welches Millionen von Menschen zur „Impfung“ genötigt wurden. Andere wurden über Monate ausgegrenzt, in Schubladen gesteckt und in ihrer Würde verletzt.

Nun haben sich die vermeintlichen wissenschaftlichen Tatsachen auf einmal überlebt. Impfnebenwirkungen gibt es plötzlich doch. Selbst Karl Lauterbach hat diesen Kampf gegen Windmühlen inzwischen aufgegeben. Sprach er vor wenigen Monaten noch von einer „nebenwirkungsfreien“ „Impfung“, musste er kürzlich deren Bestehen einräumen. Selbstverständlich kommen diese jedoch äußerst selten vor und der Nutzen der „Impfung“ übersteigt deren Risiken bei Weitem, erklärte Lauterbach. Nur: Es ist derselbe Karl Lauterbach, der einst behauptete, dass eine Impfpflicht keinen Sinn mache. Es ist derselbe Karl Lauterbach, der gerne von der „nebenwirkungsfreien“ Impfung sprach.

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Und so hält das Vertuschen, das Verzögern und Verschleppen jeglicher Aufklärung an. Vor kurzem suggerierte das Gesundheitsministerium, dass auf 5.000 Geimpfte eine Person mit schweren Nebenwirkungen kommt. Tatsächlich ermittelte das Paul-Ehrlich Institut (PEI) jedoch eine Impfnebenwirkung bei 5.000 Impfdosen. Das Risiko für schwere Nebenwirkungen liegt demzufolge nicht bei 1 zu 5.000, sondern bei doppelt geimpften Personen bei 1 zu 2.500, bei Geboosterten bei 1 zu 1.667 und bei vierfach Geimpften sogar bei 1 zu 1.250.

Schon diese Zahlen dürften an der tatsächlichen Anzahl der Impfnebenwirkungen weit vorbei gehen. Schuld hieran hat unter anderem das umständliche Meldesystem des PEI. Opfer von Impfschäden berichten jedoch auch davon, dass sie von Ärzten nicht ernst genommen wurden. Ärzte berichten wiederum, sie würden ob des immensen bürokratischen Aufwandes oft schlicht nicht melden. Die eigens für Personen mit Impfnebenwirkungen eingerichtete Spezialambulanz an der Universität in Marburg ist hingegen völlig überfüllt. Nach Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung wurden 2021 sogar rund 2,5 Millionen Patienten wegen Komplikationen mit der Impfung von ihren Vertragsärzten behandelt.

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Der Tweet des Bundesgesundheitsministeriums wurde inzwischen gelöscht. Über den Vorfall berichtete auch das ZDF und man kritisierte die „schlechte Kommunikation“ von Lauterbach & Co. Das geht allerdings an der Realität völlig vorbei. Das Problem ist nicht, dass das Gesundheitsministerium seine gute und richtige Politik unverständlich erklärt. Das Problem ist, dass diese Politik schlicht falsch und schädlich ist. Zumindest grob fahrlässig wurden Unwahrheiten in Dauerschleife verbreitet.

Vergangenen Sommer wurde dem Bürger nach zwei „Impfungen“ sterile Immunität versprochen. Daraus wurde nichts, doch immerhin sollten zwei „Impfungen“ vor schweren Verläufen schützen. Ob doppelt Geimpfte heute tatsächlich besser geschützt sind als Nicht-Geimpfte lässt sich nicht sagen. Schließlich hat das RKI in seinen Wochenberichten die Statistik zur Krankenhausbelegung nach Impfstatus herausgenommen. Dann reichte plötzlich auch die zweite „Impfung“ nicht mehr und es musste „aufgefrischt“ werden, da die Schutzwirkung schon nach wenigen Monaten stark nachlässt. „Gamechanger“ ist nun aber mit Sicherheit die vierte „Impfung”, die Karl Lauterbach für die gesamte Bevölkerung fordert. Kritik kommt inzwischen auch von Stiko-Chef Thomas Mertens, der die „viel hilft viel“-Politik von Lauterbach ablehnt.

An eine „Zeitenwende“ in der Corona-Politik ist trotzdem nicht zu denken. Es wird verschwiegen und bemäntelt, was ist. Impfversagen heißt nicht mehr Impfversagen, sondern „Impfdurchbruch“ und all jene, die einst behaupteten, dass die Impfung „nebenwirkungsfrei“ ist, könnten doch irgendwie Recht behalten. Schließlich leidet man heute nicht mehr an einer Impfnebenwirkung, sondern an dem sogenannten „post-vac-Syndrom“.