Tichys Einblick
Umfrage von Infratest dimap

Die Grünen verlieren ihre Hochburg im Südwesten – an die AfD

Schlechte Nachrichten aus Baden-Württemberg für die Grünen. Dort erreicht die Regierungspartei von Winfried Kretschmann nur noch 22 Prozent, die CDU ist nach langer Zeit vorbeigezogen. Doch es kommt noch dicker: Die AfD droht die Grünen als zweitstärkste Partei abzulösen.

IMAGO / Bernd Elmenthaler

Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl in Baden-Württemberg wäre, käme die AfD auf 20 Prozent. Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Infratest für die Stuttgarter Zeitung.

Die Grünen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann kommen nur noch auf 22 Prozent. Das sind zwei Punkte weniger als bei der letzten Umfrage im Juli und der niedrigste Wert seit neun Jahren.

Die CDU gewinnt drei Prozentpunkte und steigt auf 29 Prozent, die SPD verliert einen Prozentpunkt und kommt auf 12 Prozent. Die FDP gewinnt einen Prozentpunkt und kommt auf 8 Prozent.

Damit liegt die CDU weit vor den Grünen – zwölf Jahre nach Fukushima, als sich die Umstände in Baden-Württemberg zugunsten der Grünen veränderten, scheint sich das Blatt erneut zu wenden. Die Zufriedenheit mit der grün-schwarzen Landesregierung sinkt, doch der Trend zeigt, dass sich der Ärger vornehmlich gegen die Partei von Regierungschef Kretschmann richtet.

Die Zuwanderung wird von den Wählern als Problem Nummer Eins genannt. Wenig überraschend, dass die AfD deswegen in Schlagweite der Grünen kommt – und droht, die Regierungspartei bald abzuhängen. Die Stuttgarter Zeitung konstatiert deswegen, dass sich die Wahrnehmung der AfD durch die Bürger geändert habe. Im Vergleich zur Landtagswahl 2021, als die Partei 9,7 % holte, habe sich der Zuspruch bei den Bürgern mehr als verdoppelt.

Das Spitzenpersonal der AfD bleibe im Südwesten jedoch weitgehend unbekannt. Nur die wenigsten wüssten, so die Stuttgarter Zeitung weiter, dass Emil Sänze mit Markus Fronmaier die Landespartei anführt und Anton Baron die Fraktion im Landtag.

Deutlich mehr Bürger sind der Umfrage zufolge der Auffassung, dass die AfD näher an den Sorgen der Bürger dran sei als andere Parteien. Die anhaltende Unfähigkeit der europäischen Regierungen einschließlich der deutschen, die Migration zu steuern und einzuschränken, stärke deshalb die AfD nachhaltig.

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