Tichys Einblick
Geht aber früh los

Greta: Walk out bei FFF in Lausanne

Der Streit geht um den Kurs von FFF. Wie genau im Detail sollen die Forderungen sein oder sollen sie allgemein bleiben (die Greta-Richtung)? Wie radikal soll FFF auftreten oder wie gemäßigt (die Greta-Richtung)?

FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images

Dafür ist kein Verein zu klein. Streit muss sein. Bei Fridays for future war es schon bei dem ersten größeren Treffen der Wohlstandsbewegung unter dem Patronat ihrer Prophetin Greta Thunberg soweit. BuzzFeedNEWS berichtet:

„LAUSANNE, Switzerland — Greta Thunberg was among 30 young activists who walked out of a major European meeting of more than 400 students who have spent the last nine months boycotting school on Fridays to demand action on climate change.”

Wir streiken, sagt Janine O’Keeffe, eine Erwachsene, die in Schweden lebt und seit den frühen Tagen von FFF dabei ist. Sie war mit dem Lauf der Dinge im Komitee zur Abschlusserklärung nicht einverstanden. Greta gab zunächst keine Antwort zum Grund des Auszugs. Erst später wiegelte sie ab, nein, kein Streik, kein walk out oder so (I did not ‘join a walk out’ or ‘join a sit in’). Sie musste wohl erst ihre Manager im Hintergrund kontaktieren.

Der Streit geht um den Kurs von FFF. Wie genau im Detail sollen die Forderungen sein oder sollen sie allgemein bleiben (die Greta-Richtung)? Wie radikal soll FFF auftreten oder wie gemäßigt (die Greta-Richtung)?

Bei den Spannungen im Treffen von 400 Aktivisten geht es um einen grundsätzliche Dissens über Strategie und Art der Entscheidungsfindung, genau so, wie sie schon viele Grassroot-Bewegungen kennzeichneten – zum Beispiel Occupy frustrierten.

Wer dabei war, den erinnert es an den Übergang der Macht von den Spontis zu den Realos nach dem berühmten Motto: Was wir brauchen, ist eine herrschaftsfreie Diskussion mit einem starken Anarchen an der Spitze.

Wie sagte doch Jan Fleischhauer? „Jede Glaubensbewegung gerät unweigerlich an den Punkt, an dem sich die Frömmler gegen die Frommen wenden, die ihnen nicht fromm genug erscheinen.”

Nachtrag: Auf Intervention von Greta werden die Journalisten ausgeschlossen, so sehr hatte die Ikone der BuzzFeed-Bericht genervt, meldet der Schweizer Blick: „Lange ziehen die Klima-Teenies ihren Medien-Boykott dann aber nicht durch. Nach wenigen Minuten dürfen Journalisten wieder in den Saal.”

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