Tichys Einblick
Entgleisung

Extinction-Rebellion-Mitgründer schlägt vor, Politiker zu erschießen

Die führenden Leute in der Gesellschaft, in Unternehmen und in Regierungen hätten eine Kugel durch den Kopf verdient, findet Roger Hallam, Mitgründer der Klimaschutz-Organisation Extinction Rebellion. Die distanziert sich.

imago images / ZUMA Press

Vor einiger Zeit hatte Roger Hallam schon einmal für Empörung gesorgt, als er den Holocaust als  „weiterer Scheiß in der Geschichte“ bezeichnete und die Haltung der Deutschen zum Völkermord an den europäischen Juden als „Trauma“, das „lähmen“ könne. Nun setzt der Ex-Biobauer und Mitgründer der Organisation „Extinction Rebellion“ (XR) noch einmal nach.

In einer Tonaufzeichnung, die der britische Politik-Blog Guido Fawkes veröffentlichte, sagt Hallam: „Meistens, wenn ich aus dem Bett steige, sage ich, dass die Leute, die schuldig sind, Leute sind, die die Gesellschaft führen, die große Unternehmen führen, die die Regierungen führen, die die Eliten führen. Die sind exponentiell schuldiger (als andere) für die Klimakatastrophe. 1990 hätte man ihnen vielleicht sechs Monate Gefängnis gegeben, jetzt sollte man ihnen vielleicht einen Schuss in den Kopf geben – oder besser: jemand wird das wahrscheinlich tun.“  („Most days when I get out of bed, I’m saying the people that are culpable are the people who run society, run big business, run governments, run the elites. 1990 might as well give them six months in prison, now maybe you should put a bullet through their head – or rather someone probably will.“)

Ein Sprecher von XR hat sich von Hallam distanziert: „Extinction Rebellion ist entschieden der Gewaltlosigkeit verpflichtet“. Die Aussagen entstammten einem ein Jahr alten Interview und außerdem habe Hallam keine „formale Rolle“ mehr bei Extinction Rebellion. Er spreche nur für sich selbst.

Der konservative Unterhaus-Abgeordnete Matt Vickers sagte gegenüber der Sun, angesichts von Protestaktionen der XR in London am Wochenende, die Organisation sei gekapert von Leuten, „die sich wie Gangster benehmen und festgenommen werden“. Die Protestaktionen seien oft voll von Leuten, denen es besser täte „am Strand Müll aufzusammeln“.

Der konservative Abgeordnete Andrew Bridgen nannte XR ein „trojanisches Pferd“ für Leute, die mit Wahlen nicht an die Macht kommen könnten, aber den Umweltschutz als Legitimation für ihre eigentlichen Ziele mißbrauchten: „Sozialismus, Marxismus, Anarchie“

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