Tichys Einblick
Coronakrise, Energiekrise und Inflation

Ein Drittel der Deutschen kommt nicht mit ihrem Einkommen aus

Eine INSA-Befragung zeigt Ergebnisse, die Anlass zur Sorge geben: insbesondere Befragte in der mittleren und unteren Einkommensschicht haben Probleme in der Krise.

IMAGO / photonews.at

Coronakrise, Energiekrise und Inflation bereiten den Deutschen immer größere Probleme. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA. Demnach gaben 33 Prozent der Befragten an, nicht mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Einkommen auszukommen. 50 Prozent sagten indes, dass sie mit ihrem Einkommen zurechtkämen. 10 Prozent gaben an, es nicht zu wissen, 7 Prozent machten keine Angabe.

Frauen (37 Prozent) sind dabei schwerer betroffen als Männer (29 Prozent). Ebenso gibt es ein Altersgefälle: so gaben 51 Prozent der Altersgruppe von 50 bis 59 Jahren und 55 Prozent der über 60jährigen an, mit ihrem Einkommen gut auszukommen. Bei der jüngsten Gruppe im Alter von 18 bis 29 Jahren konnten dies nur 44 Prozent bestätigen.

Junge, Ostdeutsche, Erwerbslose und Befragte mit niedrigem Einkommen betroffen

Das Ost-Westgefälle existiert in dieser Frage fort. So gaben 38 Prozent der Ostdeutschen an, nicht mit ihrem Einkommen auszukommen, bei den Westdeutschen waren es 32 Prozent. Besonders betroffen sind Befragte mit geringer Ausbildung. So erklärten 44 Prozent der Personen mit Hauptschulabschluss, nicht mit ihrem Einkommen auszukommen; nur 37 Prozent dieser Gruppe erklärten, ihr Einkommen reiche aus.

Ähnlich verhält es sich bei den Befragten mit geringem Haushaltseinkommen. 61 Prozent derjenigen, die weniger als 1.000 Euro zur Verfügung hatten, berichteten davon, dass ihr Einkommen nicht ausreiche. Bei den Befragten mit 1.000 bis 2.000 Euro waren es 49 Prozent, bei denen mit 2.000 bis 3.000 Euro 30 Prozent. Doch auch bei höherem Einkommen waren es immerhin 24 Prozent (3.000 bis 4.000 Euro) bzw. 20 Prozent (4.000 Euro oder mehr), die davon berichteten, nicht damit auszukommen.

Obwohl der Anteil der Erwerbslosen (36 Prozent) größer ist als der der Erwerbstätigen (30 Prozent), die davon berichten, nicht mit ihrem Einkommen auszukommen, so handelt es sich doch auch hier fast um ein Drittel der Befragten. Unterschiede gibt es auch bei den Wählern. So sind Wähler der AfD (48 Prozent) und Linkspartei (54 Prozent) besonders betroffen, Wähler der Grünen (25 Prozent) und der FDP (20 Prozent) hingegen weniger.

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