Tichys Einblick
Kurz: Diebstahl

Deutschlandfunk verharmlost „künstlerische“ Entwendung und Aneignung

Der Deutschlandfunk stellt völlig unkritisch das neueste "Projekt" aus dem Hause "Künstlerkollektiv Peng!" vor: "Deutschland geht klauen" - bei den Supermarktketten Aldi, Lidl, Rewe und Edeka.

Symboldbild

© Getty Images

»Peng! ruft mit der Aktion „Deutschland geht klauen” dazu auf, Produkte zu stehlen: bei den vier Supermarktketten Aldi, Lidl, Rewe und Edeka. Das Künstlerkollektiv will so erreichen, dass sich die Produktionsbedingungen weltweit ändern. Ist das Kunst oder eher eine Straftat?«

Hey, Sender! Geht’s eigentlich noch?

Verwirrte Worte aus einem Beitrag des zwangsfinanzierten Deutschlandfunks. Mit solchen Programmüberraschungen will der Deutschlandfunk wohl zeigen, was das Land an seinem öffentlich-rechtlichem Staatsfunk hat.

Vom Deutschlandfunk – früher eine Lichterscheinung des Rundfunks – dröhnt heute das aus den Lautsprechern:

»Man saß auch bei geklauten Schokoladen und Blumen. Es gab eine ziemlich ausgelassene Stimmung. Die Leute haben sich in dem Hauch der Subversion gebadet. Die Kampagne wurde vorgestellt. Es gab viel Beifall.«

Der Steen war nämlich beim Start der Kampagne »Deutschland geht klauen« dabei, natürlich in Berlin-Kreuzberg und berichtet in einem Gespräch mit einer Gesa darüber im Deutschlandfunk:

»Die Logik der avantgardistischen Gruppe folgt dem Motto: Supermärkte klauen durch das Drücken der Preise. Wir klauen zurück! Das Geld, das beim Stehlen gespart wird, soll man anschließend an Organisationen und Gewerkschaften spenden.«

Keine Satiresendung. »Mit der Aktion«, so der DLF ironiefrei weiter, »wollen die Künstler vor allem eine öffentliche Debatte bewirken. Zielscheibe ist die Politik hierzulande. Einer der Aktivisten erklärt, Peng! wolle, dass ein Gesetz entsteht, was bindend ist und was dazu führt, dass Unternehmen nicht einfach sagen können: ‚Wir werden unser Bestes tun‘ und die Bundesregierung sagt, es ist uns ganz wichtig und wir ermahnen euch, das zu tun, und sich dann auf die Schulter klopfen und dann sagen – ja dieses Jahr hat es nicht geklappt, aber vielleicht nächstes.«

Also – noch einmal gefragt: Geht es noch abgestandener? Hat da in den gut GEZ-gepolsterten Etagen irgendjemand noch so viel Verstand beisammen, dass ihm Unsinn und die Kriminalität bei dem ganzen aufgehen?

Ab jetzt sparen alle GEZ-Erpressten die Zwangszahlungen und erklären hiermit zur hohen Kunst: GEZ klauen! GEZ-Zahlungsstopp-Aktionen ist Kunst: »Wir klauen zurück!«

Sollten Sie die gesparten GEZ-Mittel an TE überweisen? Wir würden uns freuen, nur leider droht Gefängnis.

Weitere Steigerungsformen sind möglich:

Wir warten dazu auf ähnliche Berichte der öffentlich-rechtlichen GEZ-Schelminnen wie »Künstlerkollektiv peng – Haunted Landlord – Die Rache der Entmieteten«.

Da wunderte sich der gute alte Fritz Pleitgen (war unter anderem mal ARD-Vorsitzender) in einem beschämenden Eigenlob-Gespräch vor kurzem auch im Deutschlandfunk über Begriffe wie »Lügenpresse« (»Das ist natürlich an den Haaren herbeigezogen.«) und versichert standhaft: »Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nötiger denn je!«

Der hört vermutlich nicht mehr den Deutschlandfunk und dessen Unsinn.