Tichys Einblick
Nur 60 Kilometer vor Wien

Deutsche Raketen in der Slowakei

Bundesaußenministerin Baerbock bestätigt die Stationierung von „Patriot“-Raketen und 600 deutschen Soldaten in der Slowakei. Das kann als weiteres Zeichen für eine in Berlin angenommene Eskalation des Konflikts mit Russland gedeutet werden.

Flugabwehrraketensystem Patriot der Bundeswehr, 22.06.2005. ILA Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin, Schönefeld

IMAGO / Schöning

Wenige Kilometer vor Österreichs Grenze will die deutsche Außenministerin dauerhaft ein Raketenabwehrsystem gegen russische Kampfjets aufbauen: Annalena Baerbock (Grüne) bestätigte nun die Stationierung von „Patriot“-Raketen und von 600 deutschen Soldaten in der Slowakei. Das berichtet eXXpress.at.

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Ohne die Regierung in Wien zu informieren, bereitet die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (GRÜNE) eine Truppenstationierung und den Aufbau von Raketenstellungen in direkter Nähe von Österreichs Ostgrenze vor. Die Bundeswehr soll „Patriot“-Raketensysteme in der Slowakei positionieren, um das Land offenbar vor russischen Reaktionen auf die massiven Waffenlieferungen der Regierung in Bratislava an die Ukraine besser zu schützen. Die deutschen „Patriot“-Raketen haben eine Reichweite von 68 Kilometern und könnten somit von slowakischem Staatsgebiet aus auch über weiten Teilen des Ostens Österreichs Kampfjets ins Ziel nehmen und vernichten.

„Mit dieser Stationierung der ,Patriot’-Raketen wird auch Österreich besser als bisher vor möglichen russischen Luftangriffen und Cruise-Missile-Attacken geschützt“, meint dazu ein Insider im deutschen Nachrichtendienst zum eXXpress. Der positive Aspekt wird aber davon überschattet, dass die deutsche Truppenstationierung in der Slowakei ein weiteres Zeichen für eine in Berlin angenommene Eskalation des Konflikts mit Russland ist.

Außenministerin Baerbock sagte bei ihrem aktuellen Besuch in Bratislava zum Raketen-Export: „Die ,Patriots’ werden so lange bleiben, wie ihr sie hier in der Slowakei  braucht. Das ist keine Eintagsfliege, sondern das ist gelebte Solidarität. Wir sind zusammen auch bei dieser Sicherheitsfrage.“

Warum die ganze „Patriot“-Aktion so schnell über die Bühne gehen muss, kann damit zusammenhängen, dass die Slowakei ihre MiG-29-Kampfjets der Ukraine übergibt und somit einen fast ungeschützten Luftraum dringend absichern muss, so eXXpress.at.

Dieser Artikel erschien zuerst bei express.at.

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