Tichys Einblick
Hetze bei CSD in Würzburg

Aufforderung zu Gewalt gegen die AfD

Beim Christopher Street Day in Würzburg wurde von einem Mann hinter Gesichtsmaske unter Beifall der Anwesenden zur Gewalt gegen die AfD aufgerufen. Am darauffolgenden Tag wollte die Partei der Getöteten und Verletzten zwei Jahre nach dem brutalen Messerangriff in Würzburg gedenken. Von Samuel Faber

Symbolbild: Teilnehmer eines CSD

IMAGO

Beim Christopher Street Day (CSD) in Würzburg kam es am 24.06.2023 zu einem Eklat. Auf der Hauptbühne befragte die Moderatorin einen Mann in Fetischbekleidung, der eine Hundemaske trug. Neben diesem hockte eine weitere Person, ebenfalls mit einer Hundemaske über dem Gesicht, die eine Fahne im Mund trägt. Zunächst warb der Interviewte für mehr Toleranz, was seinen Fetisch angeht: “Wir sind genauso diskriminiert, wie jede andere, der außerhalb der Norm ist. Jedesmal wenn du eine Mütze [Anm: gemeint ist die Hundemaske] aufhast, gucken dich die Leute an, als würdest du irgendwie vom anderen Stern gekommen sein”.  Dennoch gebe es Möglichkeiten, sich zu wehren. “Die Diskriminerung mag zwar da sein, aber wie auch immer: jede Diskrimierung ist möglich mit dem Fuß ins Gesicht zu treten. (…) Die Möglichkeiten sind da.”

Als das Thema auf eine Demonstration am darauffolgenden Tag zu sprechen kam, bei der auch Björn Höcke eine Rede halten sollte, formulierte der Mann mit der Hundemaske einen nicht misszuverstehenden Aufruf: “Morgen, 13 Uhr, der AfD in den Arsch treten! (…) Nehmt eure Mittel mit. Schraubt hier die Box ab, nehmt sich mit und schmeißt sie den AfDlern ins Gesicht, kein Problem. Ihr habt die Möglichkeiten, hier sind genug Sachen – einfach mitnehmen!” Daraufhin jubelten die Zuschauer. Bei der AfD-Kundgebung am 25.06.2023 in Würzburg zwei Jahre nach dem Messerangriff, bei dem ein somalischer Täter drei Menschen tötete und weitere schwer verletzte, konnte Höcke laut Aussagen von Teilnehmern der Demonstration aufgrund des aggressiven Protestes der Antifa nicht sprechen und reiste unverrichteter Dinge wieder ab.

“F### Terfs” aus den Reihen der Grünen

Beim Tragen von Hundemasken handelt es sich um einen sexuellen Fetisch, der “Human Puppies” heißt. Menschen verkleiden sich als Hunde und lassen sich an einer Leine durch die Wohnung oder durch die Öffentlichkeit wie einen Park führen. Bei CSDs und Paraden sind sie längst fester Bestandteil, was längst nicht allen – darunter auch immer mehr Schwulen und Lesben – behagt. Manche sind der Meinung, dass sexuelle Fetische Privatsache sind und im öffentlichen Raum, in dem auch Kinder anwesend sind, nichts zu suchen haben. Die nächsten Veranstaltungen dieser Art finden am 1. Juli zum Beispiel in Traunstein, Schwabach, Dachau und Lüneburg statt.

Beim CSD in Würzburg waren, neben Krankenkassen und Nichtregierungsorganisationen, auch Parteien mit Infoständen präsent. Unter dem gelben Schirm der FDP fand sich beispielsweise der Bundestagsabgeordneter Andrew Ullmann wieder. Die Grünen hingegen machten mit Aufschriften wie “Fuck Terfs”, oder “Transfeind:innen aus der CSU – weg vom CSD” ihren Standpunkt klar. Neben der Unionspartei fehlte die AfD als einzige Vertretung im Bundestag bei der Veranstaltung.

Anzeige