Tichys Einblick
"Intramuskuläre Injektion" in den Oberarm

Attacke auf AfD-Chef Chrupalla bestätigt: Injektion einer toxischen Substanz

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Körperverletzung gegen Unbekannt. Gleichzeitig bestreitet ein Grünen-Politiker, dass es überhaupt einen Angriff gegeben habe. Und eine große Zeitung gibt der AfD Schuld.

IMAGO / Bernd Elmenthaler

Ein Arztbrief des Krankenhauses Ingolstadt bestätigt, dass bisher unbekannte Täter dem Vorsitzenden der AfD Tino Chrupalla am Rand einer Wahlkampfveranstaltung eine „intramuskuläre Injektion“ in den Deltamuskel beigebracht hatten. Dadurch sei eine bisher unbekannte Substanz in den Körper des Politikers gelangt, die zum plötzlichen Zusammenbruch geführt habe. Das berichtete zunächst die Junge Freiheit und bestätigte eine Person aus Chrupallas Umkreis gegenüber TE.

Chrupalla hatte bei der Wahlkampfveranstaltung, als er von mehreren Personen umringt war und für Selfies zur Verfügung stand, einen Stich verspürt, kurz danach versagten ihm die Beine. Der Parteivorsitzende musste ins Krankenhaus gebracht werden, wo er über Nacht blieb. Laboruntersuchungen, so ein AfD-Politiker, stünden noch aus. Sie könnten möglicherweise Aufschluss auf die Art der beigebrachten Substanz geben. Sicher ist das allerdings nicht; Stoffe, die zur Betäubung eingesetzt werden können, beispielsweise in so genannten Ko-Tropfen, lassen sich schon nach relativ kurzer Zeit nicht mehr nachweisen. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt ermittelt gegen Unbekannt wegen des Verdachts der Körperverletzung.

Laut AfD will Chrupalla am kommenden Montag wieder an einer Sitzung der Fraktion teilnehmen. Ihm gehe es wieder gut, nur gelegentlich habe er noch mit etwas Übelkeit zu kämpfen.

Im Fall der AfD-Co-Vorsitzenden Alice Weidel bestätigte inzwischen die Schweizer Polizei, dass es schon am 23. September einen sicherheitsrelevanten Vorfall gab, der die Familie der Politikerin betraf.

Trotzdem bemühen sich Politiker der Grünen und ihre Unterstützer kurz vor den Wahlen in Bayern und Hessen, den Angriff auf Chrupalla und die Bedrohung gegen Weidels Familie als Inszenierung der AfD darzustellen. Der Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek bestritt sogar auf X (vormals Twitter), dass es überhaupt einen Angriff auf Chrupalla gegeben hätte.

Die FAZ, die sich selbst im bürgerlichen Lager verortet, versucht wiederum, der AfD eine Schuld für die Angriffe zuzuweisen. Zwar sei Gewalt gegen Politiker abzulehnen, schrieb dort Bertold Kohler. „Gleichzeitig wäre es Politikern der AfD aber nicht verboten, darüber nachzudenken, welche Folgen es für die politische Kultur hat, wenn man immer nur den Wind der Wut sät. Den Sturm bekommen nämlich nicht nur die anderen Parteien zu spüren. Doch auch die Rolle des Sturmopfers spielt die AfD nicht gänzlich ungern.“

Anzeige
Die mobile Version verlassen