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CDU: Chancen auf Urwahl des Kanzlerkandidaten steigen

Immer mehr CDU-Mitglieder wollen sich nicht mehr von den Funktionären an der Nase herumführen lassen, sondern selbst entscheiden.

imago images / IPON

Die innerparteiliche CDU-Bewegung Werteunion wird nach den Worten ihres Vorsitzenden Alexander Mitsch bei dem Parteitag am 22. und 23. November in Leipzig keinen eigenen Antrag auf die Urwahl des Kanzlerkandidaten stellen. Stattdessen will die Werteunion den entsprechenden Antrag der Jungen Union unterstützen. Die JU hatte sich auf ihrem Deutschlandtag kürzlich für eine Urwahl ausgesprochen. Durch den taktischen Zug der Werteunion dürfte es der Parteiführung schwer fallen, die Forderung nach innerparteilicher Demokratie als Vorstoß vom rechten Rand abzubügeln.

„Da es uns um mehr innerparteiliche Demokratie geht, wollen wir damit die Kräfte auf einen Antrag bündeln“, so Alexander Mitsch zu TE. Gleichzeitig soll aber die „Initiative Urwahl“ auf der Internet-Seite der Werteunion weiterlaufen, so Mitsch. Dort können sich Unionsmitglieder für das neue Verfahren zur Kanzlerkandidaten-Bestimmung aussprechen. Nach Angaben von WU-Sprecher Ralf Höcker habe die Initiative innerhalb weniger Tage mehrere tausend Unterstützer gefunden. „Bisher bestimmen kleine, altgediente Entscheidungszirkel über die Kandidatur“, so Höcker.

Vor allem viele jüngere Parteimitglieder wollten das nicht mehr akzeptieren. Die CDU-Parteiführung lehnt bisher eine Urwahl des nächsten Kanzlerkandidaten ab – bisher allerdings ohne inhaltliche Begründung. Nach allen Umfragen hätte die bisherige Parteivorsitzende Annegret Kamp-Karrenbauer keine Chance, von der Parteibasis zur Spitzenkandidatin gewählt zu werden.

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