Tichys Einblick
Plagiatsprüfer Stefan Weber

Auch bei Habeck abgeschrieben – „Fund legt nahe, dass Frau Baerbock das Buch nicht selbst geschrieben hat“

Annalena Baerbock hat systematisch Textbausteine aus dem neuen Buch von Robert Habeck für das ihre übernommen. Das ist nicht nur gerade innerparteilich peinlich für die Kanzlerkandidatin - Plagiatsjäger Weber vermutet, dass nun doch mehr Ghostwriting im Spiel war, als behauptet.

IMAGO / photothek

Der Plagiatsprüfer Stefan Weber hat neue problematische Stellen aus Annalena Baerbocks Buch „Jetzt“ veröffentlicht. Demzufolge hat Annalena Baerbock in ihrem Kapitel über Bildungspolitik vom ebenfalls neu erschienene Buch von Robert Habeck „Von hier an anders“ abgeschrieben. Weber veröffentlichte eine entsprechende Grafik, die die Stellen belegen:

Ein Zufall sei Weber zufolge auszuschließen. Auch das bei vergangenen Plagiatsdiskussionen immer wieder von Seiten der Grünen angeführte Argument vom „identischen Wording“ innerhalb der Partei, weist Weber zurück – er habe nach sorgfältiger Prüfung festgestellt, dass sich in Robert Habecks Buch „nicht einmal ein Halbsatz“ aus dem Grünen Programm finde. Weber urteilte über die beiden Bücher: „Das Buch von Herrn Habeck ist in jeder Weise vorbildlich, das von Frau Baerbock in keiner Weise.“

Diese Funde sind insbesondere deshalb brisant, da sie mehr über Methode verraten, mit der das Buch produziert wurde: Hier wurde ein Text systematisch paraphrasiert und übernommen. Für Weber lege das nahe, „dass Frau Baerbock das Buch nicht selbst geschrieben“ habe, sondern sich stattdessen auf Ghostwriting verlassen habe.

Weber veröffentlichte ebenfalls inhaltliche Fehler in Baerbocks Buch. Vertreibung und Umsiedlung von Menschen in der DDR schrieb sie der Bundesrepublik nach 1990 zu.

Insgesamt liegen jetzt über 50 Plagiatsfragmente vor. Weber vermutet, dass sich ein Collage-Muster für alle Teile des Buches, die nicht vom Ghostwriter stammen, bestätigen wird. Mit einem abschließenden Bericht ist noch deutlich vor der Wahl zu rechnen.

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