Tichys Einblick
Einfach zu einfach

Angela Merkel beim Bürgerdialog in Jena

Wer den Mitschnitt des Bürgerdialogs liest, versteht, warum altgediente EU-Funktionäre in Brüssel bei Merkel-Auftritten sagen, jetzt macht sie wieder Volkshochschule.

ROBERT MICHAEL/AFP/Getty Images

Bundeskanzlerin Merkel ist aus dem Urlaub zurück. In Jena, vor ausgesuchtem Publikum, zeigte Deutschlands mächtigste Frau in schlichtester Sprache, wie sie denkt. Anstelle einer Bewertung wollen wir über einige Stellen Gesagtes wortgenau berichten, damit Sie, verehrte Leser, sich selber ein Bild machen können:

„Nach internationalem Seerecht sind wir verpflichtet Menschen zu retten, und dann sind wir auch verpflichtet sie aufzunehmen.“

Merkel verkündet dann zum ersten Mal öffentlich: „Die Bürgerkriege in Irak und Syrien werden zu Ende sein.“ Die Folgen der „Bürgerkriege“ hat sie 2015 auf ihre persönliche Art „gemanagt“. Das Schlimmste nun vorüber? Weit gefehlt.

O-Ton Merkel:
„Jetzt kommt die schwierigere Aufgabe für uns. Menschen in Afrika und Asien, die einfach aus wirtschaftlicher … Not … zu uns kommen. Wo Familien einfach sagen, von sieben Kindern, schick‘ eins mal nach Europa, um meine Chancen aufzubessern.“

Die Flüchtlingsmär für die allermeisten Migranten hat Merkel damit zugegeben. Nun will Sie mit den erwartbaren zig Millionen aus Afrika und Asien „eine Situation schaffen“, wo beide Seiten gewinnen. „Ihr nehmt die Illegalen zurück und wir sind bereit, Studienplätze und Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, oder euch auszubilden.“ Das lassen wir jetzt mal unkommentiert stehen, weil es kommt noch viel, viel besser! Der folgende Absatz lässt fragen, meint Merkel das wirklich ernst?

O-Ton Merkel:
„Wir haben zum Beispiel mit Niger, da kommt morgen der Präsident zu mir, eine Migrationspartnerschaft. Die sind kein Herkunftsland, aber da gehen alle durch…
Da haben wir jetzt gemeinsame Schlepperbekämpfung gemacht, Fahrzeuge geliefert, viele andere Sachen. Das findet in der Stadt Agadez statt. Und es war ganz klar, in dem Moment wo wir nur denen Technik geben, damit sie die Schlepper bekämpfen können, funktioniert das nicht. Weil dann plötzlich die Leute in der Stadt kein Geld mehr kriegen, weil die Schlepper denen Geld gegeben haben, weil sie die Schlepper gedeckt haben. Jetzt haben wir 15.000 Menschen in Beschäftigung gebracht, indem sie sich eigene Wohnungen dort bauen, Entwicklungshilfe und so weiter, und schwupps! klappt es besser, weil sie sagen ok, wenn wir anderweitig eine Lebensperspektive haben, dann … können wir das machen.“

Lesen Sie den letzten Absatz zweimal, dreimal. Wer vor dieser Krisenmanagerin immer noch keine Heidenangst bekommen hat, ist ein sehr tapferer Mensch.

(Wenn sie es nicht glauben mögen, googeln Sie „Merkel; Jena“ und Sie finden den Mitschnitt.)