Frau Schulze und der Klimawandel

"Katha" gleiche alle ihre Flüge durch Spenden auf der Website »atmosfair« aus. Sie kann das mit ihrem fürstlichen Gehalt gut leisten, im Gegensatz zu vielen ihrer Wähler. Der Ablasshandel der Klimareligion für Reiche?

imago/Christian Mang
Zum Bumerang scheint für Katharina Schulze Anspruch und Wirklichkeit zu werden. Schulze ist bekanntlich die laute Fraktionsvorsitzende der Grünen in Bayern, die sich heftig gegen eine dritte Startbahn des Münchner Flughafens ausspricht und sonst für alle Verbote, die die Grünen auf Lager haben, wenn es um die Rettung der Welt geht.

Sie selbst aber befleißigt sich einer außerordentlich umfangreichen Reisetätigkeit mit dem Flugzeug. Mal eben nach Los Angeles gedüst versaut unsere kostbare Atmosphäre dreimal so viel wie ein Jahr Autofahren.

Bange Frage eines Fans auf Abgeordnetenwatch.de: »Welche Erklärung hast Du für die Abweichung zwischen deiner Ankündigung und der Realität? Und waren die Gründe wichtig genug, um dafür die Zukunft unserer Kinder zu zerstören? Hast Du uns etwa so getäuscht«?

Schulze antwortet, dass sie versuche, den Zug zu nehmen – wenn möglich. Allerdings sei sie vor allem bei Dienstreisen auf das Flugzeug angewiesen. Schulze antwortet lapidar, dass man nicht bessere Menschen brauche, sondern eine bessere Politik, die die richtigen Rahmenbedingungen setzt.

»Als Ausrede, wieso man so viel durch die Gegend geflogen ist, taugt das in meinen Augen nicht, einfach auf viele dieser Flüge völlig zu verzichten, wäre der erste Anfang, um ›die richtigen Rahmenbedingungen durch bessere Politik‹ zu schaffen«, meint ein Facebook-User.

Doch „Katha“ gleiche alle ihre Flüge durch Spenden auf der Website »atmosfair« aus. Sie kann das mit ihrem fürstlichen Gehalt gut leisten, im Gegensatz zu vielen ihrer Wähler. Der Ablasshandel der Klimareligion für Reiche?

Die Welt im Flug retten
Katharina Schulze beim Eis essen in Kalifornien
Keine Frage: Wer gerade die Welt rettet, darf nicht so kleinlich sein. Sie mit Fleiß gegen eine neue Startbahn für den Flughafen München. Doch wenn jeder so viel fliegen würde wie sie, reichte eine weitere Startbahn längst nicht aus. Ihr Flugkonto, so haben es »Freunde« ausgerechnet, weise 124.547 Meilen aus. Das ist rund fünf mal um die Erde geflogen – immer im Einsatz im Kampf gegen den Klimawandel.

Schützenhilfe für die grünen Feudalherrschaften leistet Spiegel online. »Mit dem Flugzeug in den Urlaub! Wasser predigen, Wein trinken!“ zählt ein SPON-Mann auf und meint: »Beide Reaktionen sind unsinnig.« Sie würden implizieren, dass diejenigen ein Recht hätten, sich gegen den Klimawandel einzusetzen, die selbst mit gutem Beispiel vorangehen.

Doch eine fragwürdige Argumentationsweise, so der SPON Mann, wo sich doch die »Weltgemeinschaft« (was für ein Begriff!) längst darauf verständigt habe, dass die »menschengemachte Temperaturerhöhung dringend begrenzt« werden muss. Und klar sollte laut SPON auch sein, „dass wir dieses Menschheitsproblem nicht mit individueller Tugendhaftigkeit lösen werden.“

Wer denn sonst, wenn nicht »wir«, schreibt er nicht dazu. Denn das verlagere die Verantwortung von Staaten, Unternehmen und internationalen Organisationen hin zum Individuum, und das ist gerade in diesem Fall absurd. Meint der SPON Philosoph. »Individueller Verzicht wird nicht reichen«, um das Klima zu retten. Gut, wunderbar, das musste mal so gesagt werden. Dann weiter Fleisch essen, Diesel fahren und fliegen. Abstrakte Staaten und Unternehmen sorgen schon dafür, dass es mit dem Klimawandel nicht so schlimm wird.

Warum aber sollte es dann individuelle Fahrverbote geben?

SPON: »Sicher, einige Verblendete halten den menschengemachten Klimawandel noch immer für eine Fiktion.«

Ja, man muss dran glauben. Einen Beweis gibt es bis heute nicht, dass CO2 etwas mit einem Treibhauseffekt zu tun hat. CO2 ist der »Rohstoff« für Pflanzen. Ohne den könnten sie nicht wachsen, wir würden keinen Sauerstoff bekommen. Photosynthese heißt der Prozess. Aber das gehört zum Biologieunterricht. Und der fällt ja wg. Demonstrieren aus.

Und Pflanzen sehen sich eher einen Mangel an CO2 gegenüber. Ihr Wachstum könnte größer sein, wäre etwas mehr CO2 in der Atmosphäre. Jeder Gärtner, der will, dass seine Pflanzen besser wachsen, pumpt mehr CO2 in sein Gewächshaus.


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Kommentare ( 151 )

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Wolfgang Brennenstuhl
5 Jahre her

Geht’s noch: Das muss man sich mal vorstellen: Die Dame bekommt natürlich die “Dienstflüge“ bezahlt, leistet eine Spende für Atmosfair und kann die dann steuermindernd absetzen. Verlogener geht’s nicht. Ist das nicht ein Steuerstrafbestand ????

Ettore
5 Jahre her

Die Idee des „Ablaßhandels“ ist aus marktwirtschaftlicher Sicht schon gut und sinnvoll: Jemand (1) hier Katharina v. Jet-Set) zahlt jemand anderem (hier: (2) keine Ahnung) Geld für’s CO2-(2)Vermeiden/(1)Überproduzieren weil erstere „zuviel“ Geld hat und zu wenig CO2-Freigrenze – während letztere Geld braucht und CO2 vermeidet. Kann – gut gemacht – knappe Güter wie Geld und Umweltschäden besser bis optimal verteilen/vermindern (allozieren, wie der denglische Fachmann stets sagt, obwohl verteilen gemeint ist).

RNixon
5 Jahre her

Ist der Autor (und ein Grossteil seiner Leserschaft) eigentlich dafür, alle Mittel für Wissenschaft und Forschung zu streichen oder warum denkt er die Erkenntnisse von dort in wenigen Zeilen als völlig Unsinnig hinstellen zu können? Da können ja die Milliarden die wir dort hineinstecken nur komplett nutzlos sein! Zumindest bei den Themenbereichen, die unerwünschte Ergebnisse liefern. Wie können nur diese strohdummen Wissenschaftler nicht merken, dass CO2 der „Rohstoff“ für Pflanzen ist? Das ist ja der Beweis dafür, dass es gar keinen Zweck hat, schlaue Leute zu Wissenschaftlern auszubilden. Es wäre doch viel besser, all diese Mittel in die Subventionierung von… Mehr

pcn
5 Jahre her
Antworten an  RNixon

2 Institute würden uns schon reichen: Das in Potsdam und das in Kiel!

Steve Acker
5 Jahre her

hab grad mal auf Atmosfair die Funktion „Flug kompensieren“ ausprobiert.
Ein Flug hin und zurück München – San Franciso „kostet“ 133 Euro .
und dafür gibt es auch noch eine Spendenbescheinigung.
ein absoluter Witz.
Ablasshandel der billigsten Art.

Bauzaunversteher
5 Jahre her
Antworten an  Steve Acker

Macht also je nach individuellen Steuersatz eine Ersparniss der individuellen Steuerlast von 50% des gespendeten Beträges auf die zu erstattende oder zu zahlende Einkommenssteuer aus.Ablasshandel für das gute Gewisssen , als Steuersparmodell für Eliten die es sich leisten können.

peterhubertus
5 Jahre her
Antworten an  Steve Acker

Ich hätte gerne Beweise dafür, dass die „Spenden“ nicht durchs Hintertürchen auf die Reiseabrechnung kommen.

Wolfgang Brennenstuhl
5 Jahre her
Antworten an  Steve Acker

Und mit den Spenden fliegt der Vorstand von Atmosfair dann zum Hummer essen nan San Francisco …..

Hegauhenne
5 Jahre her

De Füfer unds Weggli ha, da goht nöd, würde der Schwyzer jetzt sagen.
Was haben diese Grünschnäbel eigentlich im Hirn? Aus Stroh Gold spinnen?

Hegauhenne
5 Jahre her

https://www.welt.de/wirtschaft/plus189212275/Oekostrom-fuer-Muenchen-zerstoert-Norwegens-Wildnis.html#Comments
Und das laß ich gerade auf WELT.
Die Münchner Schickeria möchte ihren Ökostrom reinen Gewissens in Norwegen ernten, und dafür dort die letzten Naturparadiese verspargeln.
Aber Widerstand macht sich breit.

Bauzaunversteher
5 Jahre her
Antworten an  Hegauhenne

Aber Vergessen dabei, das der Strom nicht in Eimern in Form als Watt übers Land und übers Meer getragen wird, Das Seekabel das dafür nötig sein würde und ist, gibt es nicht. Das haben die SPD und Grüne Landesregierung unter Heidesimonis zusammen mit den Umweltcverbänden mitte der Achtziger verhindert.Die Heutigen Grünen unter Habeck haben ein erneutes Ansinnen dieser Stromanbindung an Norwegenswasserkraft wegen dem zu erwartenden Eingriff in das Ökosystem weiter verhindern können. Denn merke wenn es eine Leitung im Wasser oder Luft gibt verschwimmen sich die Fische , Meeresäiger sterben aus und auch die Vögel verliegen sich sich wegen der… Mehr

AngelinaClooney
5 Jahre her

Ich bin überzeugt, wenn die dritte Startbahn in München kommt, wird auch Frau Schulze davon abfliegen.

gohlis
5 Jahre her
Antworten an  AngelinaClooney

Ob 3. oder wievielte auch immer: Sorgen wir dafür, dass solche Leute wie die Schulze und ihre Spießgesellen fliegen…..

Cojo Tee
5 Jahre her

Ich gleiche meine Eiskonsum, wohlgemerkt von regionalem Milchspeiseeis beim ansässigen Italiener, durch großzügige Spenden bei den Weight Watchern aus!

Berndi
5 Jahre her

Also die lebt jetzt von unserem Geld, bezahlt davon ihre „CO2-Schulden“ und wenn sie dann an vorderster Front das Fliegen verbieten will, bleibt für uns nichts übrig?

Johann Thiel
5 Jahre her

Wer um Himmelswillen wählt die?
Kinderpolitiker für kindische Bürger. Aber da gibt es ja wenigstens noch den allseits geschätzten Herrn Palmer, mit dem großen Verständnis für Enteignungsdrohungen gegen Immobilienbesitzer.